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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms
Autoren: Lucy Gordon
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ihnen, und sie plauderten zu dritt.
    „Ich ziehe mich jetzt zurück“, verkündete Minnie nach dem Abendessen.
    „So früh?“ Luke sah sie erstaunt an.
    „Bitte, versteh mich nicht falsch, aber ich bin hier im Weg. Deine Mutter möchte mit ihrer Familie zusammen sein, und ich muss noch arbeiten. Zumindest will ich prüfen, ob E-Mails beantwortet werden müssen. Wie du weißt, habe ich meinen Laptop mitgebracht.“
    „Ja, er ist dein ständiger Begleiter.“
    „So kann man es nennen“, erwiderte sie lächelnd.
    Von Hope verabschiedete sie sich mit der Ausrede, sie müsse Schlaf nachholen nach der
    durchwachten Nacht.
    In ihrem Zimmer versuchte sie, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, was ihr jedoch seltsamerweise ziemlich schwerfiel. Sie hörte das fröhliche Stimmengewirr und fühlte sich ausgeschlossen aus dieser glücklichen Familie.
    Ich gehöre nicht hierher, ich sollte zurückfahren nach Rom zu meiner eigenen Familie, dort werde ich gebraucht, dachte sie.
    Auf einmal wunderte sie sich über sich selbst. Nach Giannis Tod hatte sie gelernt, allein genauso zufrieden zu sein wie unter Menschen. Dass sie nicht zu der Familie Rinucci gehörte, war auch nicht das Problem. Es ging um etwas anderes. Sie hatte das Gefühl, von Luke getrennt worden zu sein, nachdem sie angefangen hatte, ihn in ihr Herz zu schließen. Mit anderen Worten, sie war eifersüchtig und wollte ihn nicht verlieren, wie sie sich eingestand.

Zwei Stunden später schaltete sie den Laptop aus, duschte und löschte das Licht. Im Haus war alles ruhig, und sie schaute zum Fenster hinaus. Auf einmal entdeckte sie die Treppe, die in den Garten führte. Kurz entschlossen verließ sie den Raum, eilte leise über den Flur zur Galerie und über die Treppe nach unten. Wenig später lief sie über den Rasen und verschwand zwischen den Bäumen. Erleichtert atmete sie die frische Luft ein, die vom Meer her wehte. Während sie dastand und auf die Bucht hinunterblickte, spürte sie, dass die nervöse Anspannung langsam verschwand. Sie wünschte, Luke wäre bei ihr. Doch zugleich sehnte sie sich danach, wieder in Rom in der ihr vertrauten Umgebung zu sein.
    „Minnie?“, ertönte in dem Moment Lukes Stimme hinter ihr.
    Sie wirbelte herum. Zwischen den Bäumen kam er auf sie zu, und bei seinem Anblick empfand sie ein tiefes Glücksgefühl. Eine kleine innere Stimme mahnte sie jedoch, auf der Hut zu sein.
    „Ich hatte schon befürchtet, ich würde heute Abend gar nicht mehr mit dir reden können.“ Luke nahm sie in die Arme. „Hast du mich gesucht oder auf mich gewartet?“
    „Nein, eigentlich … Vielleicht doch …“ Habe ich nicht die ganze Zeit gehofft, ihm hier zu begegnen, fragte sie sich.
    „Leider waren wir nie allein“, flüsterte er. „Ich würde allzu gern mir dir nach Rom zurückfahren, aber momentan kann ich leider nicht weg.“
    Sie verzog das Gesicht. „Ohne dich wird mir das Apartment schrecklich leer vorkommen.“ „Gibst du etwa zu, dass ich zuweilen ganz nützlich bin?“, scherzte er.
    „O Luke …“ Sie umfasste sein Gesicht und blickte ihm in die Augen.
    „Was ist los? Wen von uns beiden meinst du?“
    „Luke, was soll das jetzt?“
    „Verrat es mir, Minnie. Meinst du ihn oder mich?“
    „Lass das“, erwiderte sie nur und zog ihn an sich.
    Er wollte protestieren, denn es war wichtig für ihn, diese Frage zu klären. Minnie zuliebe hatte er sich bisher sehr zurückgehalten, und jetzt war sie diejenige, die ihn dazu verführte, schwach zu werden. Als er ihre Lippen auf seinen spürte, konnte er sich nicht mehr beherrschen. Die leidenschaftlichen Gefühle, die er so lange unter Kontrolle gehabt hatte, ließen sich nicht mehr unterdrücken. Ohne zu zögern, küsste er Minnie hemmungslos und ungestüm.
    Sie erwiderte seine Küsse genauso hemmungslos, schmiegte sich an ihn, und ihre Reaktion verriet, was für eine leidenschaftliche Frau sie war. Ihre Gefühle, ihr Verlangen hatte sie vier Jahre lang perfekt unter Kontrolle gehabt und offenbar nur auf den richtigen Mann gewartet.
    Schließlich ließ er die Lippen über ihren Hals und den Ansatz ihrer Brüste gleiten, ohne dass Minnie sich wehrte. Sie stöhnte nur leise auf, und allzu gern hätte er das getan, was er sich schon lange wünschte.
    „Minnie …“, hörte er sich sagen. Seine Stimme schien wie aus weiter Ferne zu ihm zu dringen. „Minnie, warte …“ Er zwang sich, sich von ihr zu lösen und sie auf Armeslänge von sich zu halten. „Warte“, wiederholte er.
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