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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms
Autoren: Lucy Gordon
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Frau Minerva ist Rechtsanwältin in Rom.“ Luke schenkte sich einen Brandy ein und leerte das Glas auf einen Zug. „Ich glaube es nicht“, sagte er leise. „Sie hat ihn sehr geliebt und tut es immer noch.“
    „Offenbar hat er sie hinters Licht geführt“, antwortete Francesco. „Seine Freundin heißt Elsa Alessio, sein Sohn Sandro. Einen Sommer lang war er mit ihr befreundet, und sie wurde schwanger. Er war damals achtzehn, sie etwas älter und geschieden. Von Heirat war wohl nie die Rede. Sie war finanziell unabhängig.
    Soweit ich weiß, war es keine große Liebe. Sie hatten nur eine Affäre. Aber sie sind Freunde geblieben. Er hat sie und den Jungen oft besucht, auch nach seiner Heirat. Und er hat für seinen Sohn bezahlt.“
    „Ich dachte, die Frau sei finanziell unabhängig.“
    „Sie war auf Giannis Geld nicht angewiesen, aber ein anständiger Mann sorgt trotzdem für sein Kind. Jedenfalls soll er seine Frau sehr geliebt haben, und was er vor der Hochzeit gemacht hat, hatte mit ihr nichts zu tun.“
    „Er hat es ihr nie erzählt.“
    „Warum hätte er sie verletzen sollen? Sie hätte sich nur unnötig aufgeregt.“
    Diese Ausrede benutzen wahrscheinlich viele Männer, dachte Luke. Doch da es hier um Minnie ging, war ihm die Sache ganz und gar nicht egal.
    „Wie oft hat er die Freundin denn besucht?“, fragte er.
    „Keine Ahnung. Ein Freund von mir kannte ihn besser als ich. Er wird es wissen. Er hat mir erzählt, Gianni hätte ganz schön angegeben.“
    „Womit?“
    Wieder zuckte Francesco die Schultern. „Womit schon?“
    „Vielleicht verrätst du es uns, Francesco.“ Hope gesellte sich zu ihnen. Offenbar hatte sie alles mitbekommen.
    „Mamma! Ich habe dich nicht kommen gehört.“
    „Das ist mir klar. Sonst wärst du sicher vorsichtiger gewesen. Minnie war unser Gast. Wie kannst du es wagen, solche Gerüchte zu verbreiten?“
    „Es sind keine Gerüchte, mamma, es ist die Wahrheit.“
    „So?“
    „Ja. Und er hat damit angegeben, er könnte Elsa jederzeit haben“, antwortete Francesco. „Mag sein, dass er es behauptet hat. Aber weißt du, ob er die Wahrheit gesagt hat? Es wäre mir lieber, du würdest darüber nicht mehr reden. Minnie könnte verletzt sein, wenn sie es hört, und das wäre mir gar nicht recht.“
    „Okay, mamma, ich verspreche dir, von mir wird sie es nie erfahr en.“ Er küsste seine Mutter auf die Wange und ging dann ins Haus.
    Eine Zeit lang stand Luke schweigend da und blickte hinaus aufs Meer. „Meinst du, es ist wahr?“, fragte er schließlich.
    „Das halte ich durchaus für möglich“, erwiderte Hope.
    „Was für ein gemeiner Kerl. Minnie hat ihn für einen wunderbaren Menschen gehalten, während er …“

„Warum regst du dich auf?“, unterbrach seine Mutter ihn. „Es würde doch dein Problem lösen.“ „Wieso?“
    „Du brauchst ihr nur zu erzählen, ihr Mann hätte sie hintergangen. Es würde ihr vielleicht helfen, sich innerlich von ihm zu lösen.“
    „Gut.“ Er drehte sich zu ihr um. „Angenommen, ich erzähle ihr, was ich gehört habe, weil ich mir etwas davon verspreche. Doch vielleicht ist ihr egal, was er vor der Ehe gemacht hat. Betrogen hat er sie ja nicht.“
    „Das nicht. Aber er hat die Frau und das Kind nach der Hochzeit weiterhin besucht.“
    „Jeder Mann sollte sich um seine Kinder kümmern. Er hat es ihr vermutlich nur deshalb
    verschwiegen, weil er sie nicht verletzen wollte. Nein, so leicht wird Minnie ihre Meinung über ihn nicht ändern.“
    „Er hat angeblich weiterhin mit der anderen Frau geschlafen“, erinnerte Hope ihn. „Wenn du es Minnie sagst, wird sie ihn so sehen, wie er wirklich war. Dann fällt es ihr vielleicht leichter, sich dir zuzuwenden.“
    Schweigend blickte er seine Mutter an.
    Als am Abend um elf Uhr das Telefon läutete, meldete Minnie sich sogleich.
    „Ich rufe absichtlich so spät an, weil ich dich nicht bei der Arbeit stören wollte“, entschuldigte sich Luke. „Was machst du gerade?“
    „Ich habe gerade aufgehört zu arbeiten und wollte mich hinlegen.“
    „Ich vermisse dich. Schade, dass du zurückfahren musstest.“
    „Es wäre nicht gut gewesen, noch länger zu bleiben. Alles wurde ziemlich … kompliziert.“ „Stimmt“, gab er zu, und sie wusste, dass er dabei auch an die Begegnung im Garten dachte. „Und was machst du?“
    „Ich war heute mit meiner Mutter im Krankenhaus. Sie musste noch einmal untersucht werden, aber es ist alles in Ordnung. Bei der Gelegenheit habe ich mir
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