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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms
Autoren: Lucy Gordon
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die Verbände abnehmen lassen.“ „Sind die Verletzungen gut verheilt?“
    „Ja, der Arm sieht ganz gut aus. Bald bin ich bei dir, dann kannst du dich wieder über mich ärgern. Am Wochenende fliegt Francesco nach Los Angeles zurück.“
    Das heißt, Luke wird frühestens Anfang nächster Woche kommen, überlegte sie. „Deine Mutter ist sicher sehr froh, ihn noch einige Tage in ihrer Nähe zu haben“, erwiderte sie jedoch nur.
    Eine Zeit lang unterhielten sie sich über alles Mögliche, ohne die Themen anzusprechen, die ihnen wirklich wichtig waren, und beendeten schließlich das Gespräch. Plötzlich kam es Minnie in der Wohnung viel zu still vor. Sie fühlte sich sehr allein.
    Mit Giannis Foto in der Hand setzte sie sich auf das Sofa. „Was soll ich machen?“, flüsterte sie. „Sag es mir bitte.“
    Sein Lächeln war unverändert charmant, aber es fehlte irgendetwas. Minnie fand keine Verbindung zu ihm und versuchte es noch einmal.
    „Ich weiß nicht mehr, was los ist. Kein Mann hat mich jemals so verwirrt, auch du nicht. Du bist gleich am ersten Abend zu mir gekommen, und ich habe immer gewusst, was du denkst. Aber jetzt …“ Wieder wartete sie und hoffte, eine Antwort zu erhalten. Doch auch dieses Mal blieb alles still in ihr. Gianni konnte ihr offenbar nicht mehr helfen.
    Sie hatte damit gerechnet, dass die Verbindung eines Tages abbrechen würde, war sich jedoch nicht sicher, wann es passiert war. Als sie sekundenlang die Augen schloss, glaubte sie, Lukes Hand auf ihrem Haar zu spüren und ihn flüstern zu hören: „Ich bin da.“
    „Danke für alles, Gianni“, sagte sie leise. „Danke, mein Liebling, für all die Jahre. Und auf
    Wiedersehen.“
    Dann legte sie das Foto in die Schreibtischschublade und schloss sie ab.
    Luke rief jeden Tag an, und immer verliefen die Gespräche nach dem gleichen Muster. Sie unterhielten sich über Belanglosigkeiten und schienen darauf zu warten, dass irgendetwas geschah. Netta war gleichbleibend freundlich und wollte einfach nicht zugeben, dass sie mit ihren Plänen einen Rückschlag erlitten hatte. Eines Tages blätterte sie sogar in einer Zeitschrift mit Brautkleidern. „Das hier würde gut zu dir passen.“ Sie zeigte Minnie eine Kreation aus Spitze und Seide.

„Nein, als Witwe könnte ich kein weißes Brautkleid tragen“, protestierte Minnie entsetzt. „Wie kommst du denn darauf? Jede Frau kann anziehen, was sie will.“
    „Ich habe aber gar nicht vor, wieder zu heiraten, und wünschte, du würdest das endlich begreifen.“ „Natürlich wirst du heiraten, in der Kirche Santa Maria in Trastevere.“
    „Ah ja, du hast nicht nur das Kleid, sondern auch schon die Kirche ausgewählt. Jetzt fehlt nur noch der Bräutigam. Aber solche Kleinigkeiten können dich nicht beunruhigen, stimmt’s?“
    „Um den Bräutigam musst du dich schon selbst kümmern, alles andere erledige ich für dich“, entgegnete Netta und ignorierte Minnies ärgerlichen Blick.
    Als Minnie in ihre Wohnung zurückging, fiel ihr im Flur ein fremder Mann auf, der sich suchend umsah.
    „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie leicht beunruhigt.
    Lächelnd drehte er sich zu ihr um, und zehn Minuten später wusste sie, warum sie beunruhigt gewesen war. Außer sich vor Wut und Enttäuschung lief sie die Treppe hinunter, setzte sich in ihren Wagen, fuhr durch die Stadt auf die Autobahn und weiter in Richtung Neapel.
    Die ganze Familie hatte Francesco zum Flughafen begleitet und anschließend in der Villa zu Abend gegessen. Jetzt wurde es langsam still im Haus, nur Luke und seine Mutter schlenderten noch durch den Garten.
    „Ich habe mich sehr über Francescos Besuch gefreut“, sagte Hope. „Aber es ist wahrscheinlich besser, dass er nicht da ist, solange du mit Minnie noch nichts geklärt hast.“
    „Ja, er könnte sich verplappern“, stimmte Luke ihr zu.
    „Hast du dich schon entschieden, ob du mit ihr darüber reden willst, was man sich über Gianni erzählt?“
    „Nein, bis jetzt nicht.“
    „So unentschlossen kenne ich dich gar nicht.“
    „Manchmal meine ich, ich müsste ihr alles erzählen, weil ich ihr nichts verheimlichen will. Andererseits weiß ich genau, wie sehr es sie belasten würde. Deshalb möchte ich es ihr lieber nicht sagen.“
    „Kannst du denn damit leben, dass sie Gianni wie einen Heiligen verehrt?“
    „Ach, ich weiß es nicht. Vielleicht ist er für sie eines Tages weniger wichtig als ich, wenn wir erst einmal verheiratet sind. Ich rechne natürlich nicht damit,
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