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296 - Totes Land

296 - Totes Land

Titel: 296 - Totes Land
Autoren: Oliver Fröhlich
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Nasenwurzel zusammen. Da große Teile des Gesichts hinter der Maske verborgen lagen, fiel es Matt schwer, die Miene zu deuten. »Wie meinen Sie das?«
    Matthew warf Rulfan einen raschen Blick zu, der ihm zunickte. Offenbar war auch ihm klar, was diese Reaktion bedeutete: Akimow hatte die Gegend anscheinend noch nie verlassen. Er wollte gerade zu einer Erläuterung ansetzen, da mischte sich der Albino ein.
    »Warum halten Sie uns hier fest? Was hat es mit diesen Liquidatoren auf sich?«
    Die Brauen in Akimows Gesicht rückten noch enger zusammen. Er schien ernsthaft verwirrt von den Fragen. So, als versuche er herauszufinden, ob Matt und Rulfan sich dumm stellten - oder es tatsächlich waren. Nach einigem Zögern sagte er: »Der Rat muss darüber befinden, ob Sie mit den Hageren unter einer Decke stecken oder nicht.«
    Matt schnaufte tief durch. Der Russe sollte ruhig merken, dass ihn die Situation nervte. »Hören Sie, wir sind Ihnen wirklich dankbar, dass Sie uns vor diesen Spinnendingern im Wald gerettet haben…«
    »Den Erdwühlern«, warf Akimow ein.
    »Wie bitte?«
    »Erdwühler! Das, was Sie als Spinnendinger bezeichnen. Sie wühlen sich durch das Erdreich, leben in unterirdischen Gängen und Höhlen. Nur wenn es heftig regnet, kriechen sie hervor und suchen ihre Beute oberhalb.«
    »Wie auch immer. Wir sind Ihnen dankbar, dass Sie uns vor diesen Wesen gerettet haben. Trotzdem wüssten wir gerne, was hier gespielt wird. Wir wissen weder von Liquidatoren, noch von Hageren.«
    Akimows Blick huschte zwischen Matt und Rulfan hin und her. »Die Hageren«, erläuterte er, »sind hochgewachsene, finstere Gestalten, die uns Prypten in Angst und Schrecken versetzen. Gelegentlich verschleppen sie einen von uns, den man dann nie wiedersieht. Deshalb auch die Patrouillen im Wald und in der Stadt. Auf diese Art versuchen wir ihre feigen Überfälle zu verhindern, aber es gelingt mehr schlecht als recht. Bislang ist es uns noch nicht gelungen, einen von ihnen gefangen zu nehmen und zu verhören.«
    »Und Sie denken, wir stecken mit diesen Leuten unter einer Decke?«
    Verlegen neigte der Russe den Kopf. »Ich denke gar nichts. Das ist Aufgabe des Rats der Liquidatoren . Meine ist es, Sie nicht gehen zu lassen.«
    Rulfan ließ sich auf das verrostete Bettgestell sinken. Matt tat es ihm gleich. »Ich kann Ihnen versichern, dass wir nicht zu diesen Hageren gehören. Bisher wussten wir nicht einmal von deren Existenz.«
    Sofort kehrte das Misstrauen in Akimows Augen zurück. »Wie kann man nicht davon wissen? Das wäre, als behaupteten Sie, noch nie von der Sonne gehört zu haben.«
    »Wir kommen von weit her«, versuchte Rulfan zu erklären. »Wir haben bereits einen großen Teil unserer Reise hinter uns, sind aber noch lange nicht am Ziel. Unser Luftsch…«
    »Wie gesagt«, unterbracht ihn Matt. »Wir sind nur auf der Durchreise.« Er wollte nicht, dass die Prypten von der MYRIAL II erfuhren. Vielleicht hatten sie sie noch nicht entdeckt. Diesen Trumpf gab er nur ungern aus der Hand.
    So weit der Ex-Pilot das nur anhand der Augen beurteilen konnte, entspannten sich Akimows Züge wieder ein wenig. »Ich bin geneigt, Ihnen zu glauben. Dennoch bitte ich Sie, auch uns zu verstehen. Wir haben noch nie Menschen wie Sie gesehen. Natürlich liegt da die Vermutung nahe, dass die Hageren…«
    »Menschen wie uns? Was soll das heißen?«
    Ein dumpfes, verlegenes Lachen quoll hinter dem Mundschutz hervor. »Entschuldigen Sie, wenn ich das so direkt sage, aber… Ihre Gesichter sind furchtbar hässlich.«
    Das wiederum hatte Matt noch nie zu hören bekommen. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. »Auch wenn Ihre Züge denen des Vorvaters Sacharov ähneln, entsprechen Sie nicht gerade dem Schönheitsideal der Prypten.«
    Matt hatte keine Ahnung, wer dieser Sacharov sein sollte, beschloss aber, nicht weiter auf dieses Thema einzugehen. »Warum tragen Sie eigentlich einen Mundschutz?«, fragte er stattdessen.
    »Ich verstehe die Frage nicht. Warum tragen Sie eine Hose?«
    Was wollte Akimow damit nun wieder sagen? Dass der Mundschutz ein regional übliches Modeaccessoire darstellte?
    Rulfan wechselte das Thema. »Können Sie uns verraten, was mit unseren Begleiterinnen geschehen ist? Werden Sie auch in diesem Gebäude… beherbergt?«
    »O nein. Die Frauen sind beim Tempel untergebracht. Der Oberste Liquidator hat verlangt, sie zu sehen.«
    Matts Blick huschte zum Fenster. Ein Tempel? Inmitten von Plattenbauten?
    »Wer ist dieser
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