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294 - Der Keller

294 - Der Keller

Titel: 294 - Der Keller
Autoren: Manfred Weinland
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Pueraquilas.«
    Sie wollte noch mehr sagen, verstummte aber, als ihnen auffiel, dass das grüne Licht, das bislang nur schwach in den Gang gesickert war, plötzlich intensiver wurde.
    Als sie zur Türöffnung herumfuhren, sahen sie sich der buckligen Greisengestalt gegenüber - die mit irgendetwas auf sie zielte!
    »Runter!«, schrie Matt und ließ sich selbst fallen.
    Im selben Moment ertönte ein Krachen, ein Mündungsfeuer blitzte auf und das Projektil einer altertümlichen Handfeuerwaffe schoss über sie hinweg.
    Matt sah, wie der Alte mit der grünlichen Aura seine Waffenhand korrigierte. Ein weiteres Mal würde er nicht vorbeischießen!
    Matthew Drax war den entscheidenden Moment schneller.
    Sein Explosivgeschoss traf den Daa'murendiener mitten zwischen die grün glühenden Augen - die schlagartig erloschen.
    ***
    Sie untersuchten den Raum mit den Regalen gründlich, bevor sie sämtliche Gefäße zu Boden schmetterten und alles mit reinem Alkohol in Brand setzten. Von der Brutstätte der Pueraquilas und der Leiche ihres unglückseligen Opfers blieb nichts übrig.
    Auf dem Rückzug warteten sie ständig darauf, von den Harpyien, die den Verlust ihrer Brut rächen wollten, angegriffen zu werden - doch nichts geschah. Auch im Freien sahen sie keine einzige Flügelspitze. Als wäre der gesamte Schwarm aus Tah Ran abgezogen.
    Einerseits war Matt froh darüber; auf einen weiteren Kampf konnte er gut verzichten. Andererseits würde das Umland noch lange unter dem Terror der Bestien zu leiden haben. Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass die Pueraquilas sich offensichtlich nicht selbst fortpflanzen konnten - sonst hätte es keinen Sinn gemacht, sie in dem Keller weiterhin zu züchten. Irgendwann würde der Letzte von ihnen aussterben.
    Rulfan sprach aus, was sie alle dachten, als er sich schließlich wieder an die Steuerung des Luftschiffs begab: »Leinen los - und dann weiter Kurs Nordwest! Machen wir, dass wir von hier wegkommen!«
    Als sich die MYRIAL II majestätisch in den Himmel erhob, konnten die Freunde nicht ahnen, dass sie beobachtet wurden - von einer Kreatur weitaus gefährlicher als die Harpyien. Und die letztlich auch der Grund war, warum sie unbehelligt abziehen konnten.
    Epilog
    Eine halbe Stunde zuvor
    Er war der Spur gefolgt, unbeirrbar und ohne Pause. Durch die Schneefelder des Himalaja, die Felsenschluchten des pakistanischen Grenzgebirges und die Wüsten Afghanistans. Und endlich spürte er mit seinen besonderen Sinnen, dass die Fährte an Intensität zunahm. Er näherte sich dem Opfer, kein Zweifel. Bald schon würde er das Programm abschließen können, das ihn an dieses Ziel band, seitdem der hellhaarige Mensch sich ihm in Agartha in den Weg gestellt hatte.
    Der ZERSTÖRER war auf Matthew Drax geprägt worden, und er würde nicht eher ruhen, bis der Feind vernichtet war. Die Jagd dauerte jetzt schon länger als jede zuvor, denn bislang war es dem Ziel immer wieder gelungen, sich durch die Lüfte zu entfernen - ein Medium, das dem ZERSTÖRER verwehrt blieb.
    Nun aber, da sich die atlassische Kreatur, aus Jahrtausende währender Stasis geweckt und in eine neue Zeit entlassen, der großen Stadt näherte, spürte sie die Nähe des Feindes. Er war hier! Im Zentrum!
    Und richtig: Schon aus einer Entfernung von fünf Kilometern konnten die scharfen Augen des ZERSTÖRERS die große dunkle Ballonhülle ausmachen, die bei einem tempelhaften Gebäude schwebte. Dorthin musste er!
    Doch er war kaum in den Randbereich der Stadt eingedrungen, als Gefahr von oben drohte! Geflügelte Kreaturen stießen mit wildem Kreischen auf ihn herab.
    Im ersten Moment war der ZERSTÖRER so überrascht, dass einige der großen Vögel mit den Menschgesichtern ihn tatsächlichmit ihren Krallen erreichen konnten. Verletzen konnten sie ihn indes nicht. Und schon im zweiten Anflug mussten sie die Erfahrung machen, sich mit dem falschen Gegner angelegt zu haben.
    Der ZERSTÖRER wütete wie ein Berserker unter den Pueraquilas. Die Hälfte von ihnen starb schon beim zweiten Angriff. Viele der Überlebenden waren verletzt und versuchten sich mit verzweifelten Flügelschlägen in Sicherheit zu bringen.
    Die Chimäre setzte ihnen nach und riss sie einzeln auseinander. Andere Harpyien, die ihren verletzten Artgenossen zur Hilfe kommen wollten, erlitten dasselbe Schicksal. Der klägliche Rest floh in alle Winde.
    Als der ZERSTÖRER sein Werk vollendet hatte und sich wieder dem Stadtzentrum zuwandte, brüllte er vor Zorn: Gerade eben
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