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293 - Running Men Blues

293 - Running Men Blues

Titel: 293 - Running Men Blues
Autoren: Stephanie Seidel
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trat. Eben noch war er mit der Präsidentin durch den geheimen Fluchtweg unterhalb des Weißen Hauses gerannt. Jetzt hatten sie den Ausgang erreicht - eine Stelle im Park, von wo aus man ungesehen über die Seitenstraßen verschwinden konnte - und Black lief in einen krachenden Donner hinein. Regen prasselte so hart herunter, dass es sich anfühlte wie eine Ladung winziger Kiesel.
    »Hier«, sagte der Klon des früheren letzten US-Präsidenten Arnold Schwarzenegger, während er hastig seine Jacke auszog. »Nimm sie!«
    »Ich bin nicht aus Zucker, weißt du?« Alexandra Cross lächelte, nahm die Jacke aber trotzdem an und hob sie schützend über ihren Kopf.
    »Ich weiß.« Black wischte sich den Regen von der Stirn. Er sah sich nervös um. Es war dunkel unter den Bäumen, und er musste das nächste Wetterleuchten abwarten, um den Weg zu finden.
    »Da entlang!« Black ergriff Alexandras Arm, zog sie mit sich fort - schnell, denn das Leben der Präsidentin war in höchster Gefahr! Kroows Klonsoldaten hatten schon fast vor dem Oval Office gestanden, als Black das Weiße Haus erreichte. Er musste sich den Weg freischießen, um die bedrohte Frau noch herauszuholen.
    »Es gefällt mir nicht, einfach wegzulaufen« , keuchte Cross. Es fiel ihr schwer, mit ihrem Gefährten Schritt zu halten. Black trug allerdings auch kein elegantes Kostüm und passende Schuhe. »Ich kann doch die Bevölkerung nicht im Stich lassen! Wenn sie mich je gebraucht hat, dann jetzt! Hörst du mir zu, Black?«
    »Ich höre«, antwortete der Richter knapp. Er war kaum zu verstehen, weil sich ein weiterer Blitz aus den Gewitterwolken löste und dumpfes, anschwellendes Rumpeln über den Himmel lief. Es klang, als rollten Felsbrocken auf den Park zu.
    Black merkte, dass die Präsidentin langsamer wurde. Er ließ es nicht zu, drängte sie scheinbar gnadenlos zur Eile. Dabei hätte er alles darum gegeben, ihr die Flucht durch das spätabendliche Unwetter zu ersparen.
    »Du weißt, dass Crow seine Jagd nicht aufgeben wird!«, rief Black gegen den rauschenden Regen an. »Er hat das Militär besiegt, aber du bist der Oberste Befehlshaber in Waashton, und solange du lebst, hat er keinen Zugriff auf den Posten.«
    Gleißende Blitze zuckten über den Himmel.
    Hoffentlich schlägt keiner ein , dachte Black. Wenn ich mir vorstelle, dass wir bis gestern noch inständig um Regen gebetet haben… und jetzt das! Konntet ihr damit nicht einen Tag länger warten? Die Frage war an Wudans Entourage gerichtet. Es kam keine Antwort. Black hatte auch keine erwartet.
    »Bist du wirklich sicher, dass das Tentakelmonster Arthur Crow ist?« Die Präsidentin klang zweifelnd.
    »Absolut.« Black nickte. »Jedenfalls zum Teil. Crow scheint mit ihm verschmolzen zu sein. Ich erkenne den Mistkerl, wenn ich ihm gegenüberstehe. Und ich war nahe genug an ihm dran bei meinem Besuch im Pentagon.«
    Herbstlaub fiel mit dem Regen zu Boden, ertrank in den Pfützen, die stetig anschwollen. Black stützte seine Gefährtin bei dem gehetzten Lauf durch das kalte, spritzende Nass. Immer wieder sah er sich nach Verfolgern um. Es gab nicht viele Menschen, die den Fluchtweg aus dem Weißen Haus kannten. Doch einer reichte, wenn er Crow in die Fänge geriet und zu plaudern begann.
    Wieder flammten Blitze auf. Zwei, drei Sekunden lang wurde der Park aus der Dunkelheit gerissen. Black sah das Unterholz, die Sträucher, die kräftigen Baumstämme… und die schwarze Gestalt auf dem Weg. Wie ein Todesengel kam sie heran.
    In einer fließenden Bewegung packte Black die Präsidentin und riss sie hinter sich, zog dabei mit Links den Driller und legte an.
    »Nein!«, gellte eine Mädchenstimme. »Nicht schießen!«
    Black rührte sich nicht. Grimmig stand er da, den Finger am Abzug, voll konzentriert. Er glaubte die Stimme erkannt zu haben, doch hier und jetzt war kein Platz für Risikobereitschaft. Immerhin ging es um die Präsidentin.
    »Ich bin's! Keeva!«, rief das Mädchen drängend, während die Blitze erloschen und Dunkelheit den Park zurückeroberte. »Bitte, Mr. Black! Ich will Ihnen helfen!«
    Der Richter atmete aus. »Keeva«, knurrte er und ließ den Driller sinken. Die Kleine ist ein Segen, keine Frage. Nur nicht für meine Nerven!
    Black erschrak, als er sich nach Alexandra Cross umsah: In seinem Verlangen, sie zu beschützen, hatte er die zarte Frau zu hart angepackt. Sie war gestürzt. Verdreckt und triefend ergriff sie Blacks ausgestreckte Hand und ließ sich hochziehen. Ihr Blick sprach
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