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2899 - Zu viel Geld im Spiel

2899 - Zu viel Geld im Spiel

Titel: 2899 - Zu viel Geld im Spiel
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sein«, sagte ich mitfühlend.
    Sie nickte, sagte aber nichts.
    »Ich weiß, dass Sie es schon unserem Kollegen erzählt haben, aber könnten Sie uns sagen, wie Sie Mister Mulligan gefunden haben?«, fragte ich.
    Wieder nickte sie. »Ich bin heute wie üblich zum Haus gefahren, um zu putzen und aufzuräumen. Mister Mulligan läuft um diese Zeit gewöhnlich am Strand – wenn er überhaupt da ist. Er ist ein ziemlich sportlicher Typ – aber das wissen Sie ja wahrscheinlich bereits, immerhin war er Football-Spieler. Wie auch immer, ich habe die Tür aufgeschlossen und meine Klamotten aufgehängt. Dann bin ich in die Küche, um dort Putzmittel zu holen. Da habe ich ihn liegen sehen, auf dem Boden.«
    Sie gab sich Mühe, nicht wieder zu weinen, was ihr gelang. Offenbar war sie nicht ganz so zerbrechlich, wie sie wirkte.
    »Und dann?«, fragte ich, als sie nicht von sich aus weitererzählte.
    »Erst hatte ich den Eindruck, dass er schlafen würde«, sagte sie. »Wie nach einer durchzechten Nacht mit viel Alkohol. Aber als ich dann etwas genauer hinschaute, sah ich Blut, überall Blut. Da wusste ich, dass etwas Schreckliches geschehen war, und lief aus dem Haus. Eine unglaubliche Angst überwältigte mich und ich lief einfach weiter. Etwas später konnte ich dann wieder klarer denken und rief die Polizei an und meldete die Sache. Die Frau am Telefon sagte mir, ich sollte zum Haus zurückgehen, was ich auch gemacht habe. Vor dem Haus habe ich auf die Cops gewartet.«
    »Es ist gut, dass Sie sofort die Polizei gerufen haben«, sagte ich. »Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen, das für die Ermittlungen wichtig sein könnte? Eine Person in der Nähe des Hauses, die Ihnen verdächtig vorkam? Oder ein Fahrzeug, das nicht hierhergehörte?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nichts, da war niemand im Haus. Und auch draußen ist mir niemand aufgefallen. Ich war auch so schockiert, dass ich darauf gar nicht geachtet habe.«
    »Das kommt vor«, sagte ich. »Wie lange arbeiten Sie schon für Mister Mulligan?«
    »Seit etwa einem Jahr«, antwortete sie. »Ich komme in der Regel einmal die Woche, wenn Partys sind oder so, auch zwei- oder dreimal. Ist ein gut bezahlter Nebenjob.«
    »Hatten Sie während dieser Zeit jemals eine Beziehung mit Mister Mulligan?«, fragte ich weiter.
    Sie schaute mich überrascht an. »Sie meinen, ob ich mit ihm geschlafen habe? Nein, nie. Er war zwar ein ziemlich attraktiver Kerl, aber ich stehe nicht so auf Schwarze. Außerdem habe ich einen Freund, der mir sehr am Herzen liegt. Hinzu kommt, dass er eine Freundin hat – Eleonora Tutiani. Und ich bin nicht der Typ Frau, der anderen Frauen den Mann ausspannt. Nein, ich habe hier nur gearbeitet, mehr war nicht.«
    »Sorry, solche Fragen müssen wir stellen«, sagte ich. »Bei einem Mordfall können Details sehr wichtig sein.«
    »Und Sie kommen normalerweise immer am gleichen Wochentag, um zu putzen?«, fragte Phil.
    »Ja, heute ist der normale Tag, den ich jede Woche da bin«, antwortete sie.
    »Wo waren Sie in der letzten Nacht gegen zwölf?«, fragte ich, um zu sehen, ob sie ein Alibi hatte.
    »Bei meinem Freund, in unserer gemeinsamen Wohnung«, antwortete sie. »Liegt im Norden von Staten Island. Wir waren die ganze Nacht zusammen dort.«
    »Dann nehme ich nicht an, dass Sie jemand anders gesehen hat«, sagte ich.
    »Nein, niemand. Wir haben nicht mal eine Pizza bestellt. Aber mein Freund kann bestätigen, dass ich die ganze Nacht da war, so etwa von neun Uhr an bis heute Morgen, als ich zur Arbeit gefahren bin, hierhin. Das war meine erste Station.«
    Wir notierten ihre Daten und verließen das Zimmer.
    ***
    »Sieht nicht so aus, als ob sie was mit der Sache zu tun hätte, aber wir sollten sie sicherheitshalber auf Schmauchspuren testen lassen«, sagte ich.
    »Ja, dann können wir sie ganz ausschließen«, meinte Phil. »Das Gleiche gilt für ihren Freund. Falls der zu Eifersucht neigt, könnte das ein Motiv sein – auch wenn es stimmt, dass sie nichts mit Mulligan hatte.«
    Während wir uns unterhielten, kamen ein paar Männer aus dem Keller. Der eine war wahrscheinlich Detective Butcher, die anderen von der Crime Scene Unit.
    Mir fiel ein fast kahlköpfiger Mann von etwa fünfzig Jahren auf, der von seiner Art her sehr dominant wirkte. Ich tippte darauf, dass er der aus Kentucky stammende Pathologe war.
    Bevor ich die Gelegenheit hatte, ihn zu begrüßen, sagte er: »Ah, dann sind die Herren vom FBI jetzt auch endlich da, wenn ich das richtig
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