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2899 - Zu viel Geld im Spiel

2899 - Zu viel Geld im Spiel

Titel: 2899 - Zu viel Geld im Spiel
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wohlproportioniert, etwa einen halben Kopf kleiner als ich und hatte dunkle, fast blauschwarze Haare. Ihre Haut war angenehm braun, fast wie bei einer Mulattin, eher noch eine Idee heller, aber gleichzeitig makellos und glatt. Ihre Augen schimmerten haselnussbraun, und ihre weichen, leicht aristokratischen Gesichtszüge waren einfach perfekt. Die Lippen waren dunkelrot und schimmerten feucht.
    »Sie müssen die Herren vom FBI sein«, sagte sie mit einer Stimme, die mich an die britische Sängerin Sade erinnerte.
    »Ja, die sind wir«, sagte Phil mit einer kurzen Verzögerung.
    Offenbar hatte ihr Anblick auch ihm kurz die Sprache verschlagen.
    Ich verstand jetzt, was Coach Snowman meinte, als er davon sprach, dass sie die Art Frau sei, die Männer magisch anziehen würde. Und ich konnte mir sogar vorstellen, dass jemand töten würde, nur um sie zu besitzen.
    »Kommen Sie doch rein«, sagte sie und trat zur Seite.
    Wir kamen ihrer Aufforderung nach und betraten das Haus, das drinnen noch eine Idee größer wirkte, als es von außen den Anschein hatte. Wahrscheinlich lag das an dem breiten Eingangsbereich, von dem aus drei Flure in verschiedene Richtungen führten.
    »Am besten gehen wir ins Wohnzimmer«, sagte sie und ging voran.
    Die Art, wie sie sich bewegte, war ebenso aufregend und verführerisch wie ihr Körper. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass sie gut aussehen würde, aber so etwas … Wie auch immer, ich riss mich zusammen und konzentrierte mich auf den Fall. Dabei fiel mir auf, dass ihre Stimme einen traurigen Unterton gehabt hatte. Wusste sie vielleicht schon, was mit Mulligan passiert war?
    Im Wohnzimmer nahmen Phil und ich auf einer hellbeigen Ledercouch Platz. Miss Tutiani setzte sich uns gegenüber auf einen Sessel.
    Ich musterte sie genauer, wobei ich diesmal mehr auf ihren emotionalen Zustand achtete. Ja, genau: Sie wirkte angeschlagen. Ihre Augen waren etwas feucht. Und es drängte sich mir der Verdacht auf, dass sie vor nicht allzu langer Zeit geweint hatte.
    »Sie haben bereits gehört, was mit Ihrem Freund passiert ist?«, fragte ich direkt.
    Sie nickte und verzog das Gesicht vor aufkommender Trauer. »Ja, eine Freundin hat mich angerufen, kurz nachdem Sie mit mir gesprochen hatten. Ich sollte den Fernseher anstellen, sagte sie. Und dann zeigten sie einen Bericht über Troy, sagten, dass er erschossen worden wäre. Ich … ich weiß nicht, stimmt das etwa? Oder ist das nur ein blöder PR-Gag?«
    Ihre Hände zitterten. Auch wenn sie die Wahrheit schon kannte, hoffte sie offenbar, dass es anders wäre.
    »Es tut mir leid«, sagte ich mit sanfter Stimme. »Die Nachricht ist richtig. Troy Mulligan ist heute Morgen erschossen aufgefunden worden.«
    Sie nickte. »Dieser verdammte Kerl, wie kann er mir so etwas antun!«
    Mit einem Mal schossen Tränen aus ihren Augen und sie legte ihr Gesicht in ihre Hände, um ihre Trauer nicht zu zeigen. Und selbst in diesem schrecklichen emotionalen Zustand übte sie noch eine überaus starke feminine Anziehungskraft aus.
    Ich reichte ihr ein Taschentuch und gab ihr einen Augenblick, um sich zu fangen.
    »Das kommt so unerwartet und plötzlich«, sagte sie kurz darauf. »Wir hatten schon unseren nächsten Urlaub auf Hawaii geplant und … was soll ich denn jetzt machen?«
    »Ich kann Sie gut verstehen«, sagte ich. »Einen geliebten Menschen zu verlieren ist schwer, wahrscheinlich eine der schwersten Herausforderungen, die uns das Leben stellt. Haben Sie jemanden, mit dem Sie darüber reden können? Eine Freundin? Oder einen Verwandten?«
    »Viola«, antwortete sie. »Meine beste Freundin. Sie war es, die mich angerufen hat. Mit ihr kann ich über alles reden.«
    »Gut, dann sollten Sie sie herbitten, wenn wir unser Gespräch beendet haben«, sagte ich.
    Sie nickte zustimmend. »Ist gut. Aber Sie sind doch bestimmt nicht hier, um mich zu trösten, auch wenn Sie das ganz gut machen.«
    »Sie haben recht, das ist nicht unsere eigentliche Aufgabe«, erwiderte ich. »Unser Ziel ist es natürlich, den Täter zu fassen. Und daher wollen wir auch mit Ihnen reden, da Sie Mister Mulligan kannten und mit ihm gelebt haben. Wissen Sie, ob er in letzter Zeit Schwierigkeiten hatte? Oder jemand sauer auf ihn war?«
    »Schwierigkeiten? Troy? Nein, nicht wirklich«, antwortete sie. »So etwas gab es für ihn nicht. Er konnte alles regeln. Ein paar Zeitungsfritzen haben ihn wegen seinem Alter angemacht, das hat ihm nicht gefallen, aber er hat das insgesamt gut wegstecken können.
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