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2895 - Zeugen leben nicht lange

2895 - Zeugen leben nicht lange

Titel: 2895 - Zeugen leben nicht lange
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denn das?«, rief der erbost.
    Sie hatte nicht lange gezögert und versetzte dem wütenden Mann ihrerseits einen leichten Stoß, der ihn völlig aus dem Gleichgewicht brachte. Mit rudernden Bewegungen stolperte der Badegast über den Rand des Beckens und fiel ins Wasser.
    »FBI! Bleiben Sie stehen, Sundmark!«, brüllte June.
    Ihr Ruf sollte vor allem weitere Badegäste warnen, die sich ahnungslos auf dem Weg von den Umkleidekabinen in die Halle befanden. Douglas Sundmark jagte durch den schmalen Gang und schubste andere Badegäste brutal aus dem Weg.
    »Wo bleibst du nur?«, dachte June.
    Sie verstand nicht, warum Blair so lange für den Weg hierher benötigte. June hatte den Gedanken kaum formuliert, als ihr Partner unvermittelt vor Sundmark auftauchte. Sie revidierte ihr Urteil und gratulierte Blair innerlich zu seinem cleveren Vorgehen.
    »Ende der Dummheiten, Sundmark«, sagte er.
    Als dem Fälscher urplötzlich der Fluchtweg versperrt wurde, verminderte er sein Tempo. Es war gut zu erkennen, wie er fieberhaft nach einem Ausweg suchte. Schließlich blieb er stehen und spreizte resigniert die Arme zur Seite ab.
    »Damit haben Sie sich keinen Gefallen getan«, sagte June.
    Der Tumult im Schwimmbad hatte zwei Cops auf den Plan gerufen, denen sie nun den wieder vollständig bekleideten Douglas Sundmark übergaben. Sie sollten den Fälscher im Field Office abliefern.
    »Das war ja fast so etwas wie ein Geständnis«, sagte Blair.
    Er trocknete sich das schweißnasse Gesicht mit einem Papiertuch ab und schaute dem Fälscher grimmig hinterher.
    »So leicht wird er es uns schon nicht machen, Blair. Wer weiß, was Sundmark noch auf dem Kerbholz hat«, blieb June skeptisch.
    Wenige Minuten später regulierte Blair die Klimaanlage im Dodge Nitro neu, damit sie sich von dem schweißtreibenden Ausflug ins Schwimmzentrum erholen konnten.
    »So oder so, June. Er wird auspacken müssen, und wenn es nur Namen von einigen seiner Kollegen sind, die für die Herstellung der falschen Ausweise in Betracht kommen«, sagte Blair.
    June war sich weiterhin nicht so sicher, trotzdem nickte sie zustimmend. Sie würden es bald wissen und daher war jede Diskussion darüber jetzt nur Zeitverschwendung.
    ***
    Es gab eine gute Chance, dass uns entweder Ortega oder Fredericks zu anderen Angehörigen des Netzwerks führen würden. Für den fülligen Juristen hatte ich ein Observationsteam angefordert, damit Phil und ich dem Vizedirektor auf den Fersen bleiben konnten.
    »Er ist richtig nervös. Gut so«, sagte ich.
    Allein auf dem kurzen Weg zu seinem Chevy schaute Hector Ortega sich mehrfach um, so als ob er mit Verfolgern rechnete. Ich ließ ihm viel Zeit, um in den fließenden Verkehr einzufädeln und seinen Weg anzutreten.
    »Das dürfte reichen«, sagte Phil.
    Mein Partner war für die technische Seite zuständig, da er den kleinen Sender unter dem Wagen des Vizedirektors angebracht hatte. Das Signal unseres technischen Hilfsmittels verfolgte Phil auf dem Monitor in der Mittelkonsole des Jaguar. Ich befolgte seine Aufforderung und nahm die Verfolgung auf. Zuerst schien es fast so, als wenn Ortega auf direktem Weg nach Hause fahren würde.
    »Das könnte eine sehr lange und auch langweilige Veranstaltung werden«, unkte Phil.
    Doch zehn Minuten später korrigierte er seine Meinung, denn der Chevy wich von der Strecke ab und tauchte in ein Gewirr von Seitenstraßen ein. Als ich ebenfalls diesem Weg folgte, konnten wir die Williamsbridge bewundern.
    »Er will jedenfalls nicht nach Hause«, sagte ich.
    Fünf Meilen weiter endete vorerst die Verfolgungsjagd, denn Ortega parkte seinen Chevy vor einer kleinen Bar. Phil und ich tauschten einen zufriedenen Blick aus.
    »Sollten wir ihn so sehr aufgeschreckt haben, dass er sich unbedingt mit einigen seiner Komplizen treffen muss?«, fragte ich.
    Wir mussten das Wagnis eingehen und uns der Bar nähern. Mit ein wenig Glück fanden wir ein Fenster, von dem aus wir Ortega beobachten konnten. Zum Glück hatten wir es nur mit einem Haufen korrupter Angestellter zu tun, sodass wir das Risiko für vertretbar hielten. Selbst wenn man auf uns aufmerksam werden sollte, drohte uns nicht sofort eine wilde Schießerei mit zu allem entschlossenen Gangstern.
    »Hierher, Jerry«, rief Phil.
    Während ich die Fenster an der Straßenseite der Bar überprüfte, schaute mein Partner zur Rückseite des Gebäudes. Während uns die bunt angemalten Scheiben der Fenster zur Straße keinen Durchblick erlaubten, schien Phil
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