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2895 - Zeugen leben nicht lange

2895 - Zeugen leben nicht lange

Titel: 2895 - Zeugen leben nicht lange
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sich hastig zurück.
    »FBI? Was zum Teufel wird hier gespielt?«, fragte Sundmark.
    »Special Agent Clark, und das ist mein Partner, Special Agent Duvall«, sagte June.
    Sundmark stopfte seine mächtigen Fäuste in die Taschen des hellgelben Bademantels und starrte June wütend an.
    »Nehmen Sie bitte die Hände wieder heraus und halten Sie sie so, dass wir sie gut sehen können«, rief Blair.
    Sundmark kam der Aufforderung nur zögerlich nach, doch schließlich verschränkte er seine muskulösen Arme vor der Brust.
    »Sie sind vermutlich darüber informiert, dass vor wenigen Stunden ein Anschlag auf eine Einrichtung des FBI ausgeführt wurde. Die Killer sind mit täuschend echten Ausweisen ins Haus gekommen, und darüber müssen wir mit Ihnen reden«, sagte June.
    Die Röte im Gesicht des Hünen wurde schwächer und machte einer gesunden Bräune Platz, die wahrscheinlich nicht ausschließlich durch viel Bewegung in der freien Natur entstanden war.
    »Werden Sie gefälligst konkret, Agent Clark! Was werfen Sie mir eigentlich vor?«, stieß er hervor.
    Sein Auftreten war aggressiv, aber nicht mehr als bei anderen Menschen mit einem aufbrausenden Temperament. Aus dem bisherigen Verhalten ließen sich keine Rückschlüsse auf seine Mitwirkung bei dem Überfall ablesen.
    »Vorerst werfen wir Ihnen überhaupt nichts vor, Sundmark. Wir wollen nur reden«, erwiderte Blair.
    Der Fälscher nickte ergeben und breitete seine Arme seitlich aus, scheinbar um seine Mitwirkung zu signalisieren. Auf Blair wirkte es jedenfalls so – und dann verschwand Sundmark urplötzlich durch eine Pendeltür.
    »Er hat uns reingelegt«, rief June.
    Genau wie ihr Partner hatte die Geste des Fälschers sie einen Moment lang unaufmerksam werden lassen. June folgte ihrem Partner, der bereits mit langen Schritten die Verfolgung aufgenommen hatte. Schon nach wenigen Yards schlug ihnen ein starker Chlorgeruch entgegen, sodass June die erforderlichen Schlüsse ziehen konnte.
    »Da vorne geht es ins Schwimmbad«, rief sie.
    Blair nickte lediglich, während er einen wild protestierenden Mann in weißen Shorts und T-Shirt einfach zur Seite schob.
    »Sie dürfen diesen Bereich nicht in Straßenkleidung betreten!«, schimpfte der Angestellte.
    June hielt ihm die Dienstmarke unter die Nase, woraufhin der Mann erschrocken zurückzuckte. Lautes Stimmengewirr schlug ihnen entgegen und die feucht-warme Luft führte zu einem unmittelbaren Schweißausbruch.
    »Ich gehe links weiter«, sagte June.
    Sie ließ ihre Blicke über die Badegäste wandern, die nur mäßiges Interesse an ihr zeigten. Vereinzelt trafen sie missbilligende Blicke, die sich jedoch beim Anblick der Dienstmarke sofort änderten. Allein durch seine Größe musste Sundmark in einer Menschenmenge auffallen, und da June den Fälscher für einen cleveren Mann hielt, schaute sie besonders aufmerksam zu den Schwimmern im Wasser.
    Es war schließlich der Kontrast seiner semmelblonden Haare zur dunklen Haut, die ihn verriet. Offenbar wollte Sundmark im Wasser abwarten, bis June an seiner Position vorbeigeeilt war, und dann aus dem Becken kommen.
    Sein Fehler war jedoch, dass er seine Haare unbedingt trocken halten wollte. Dadurch fiel er June auf, die zum Schein weiterging. Kaum hievte Sundmark seinen kräftigen Körper aus dem Wasser, änderte June ihr Vorgehen.
    »Schau hierher, Blair. Na, los!«, murmelte sie.
    Ihr Partner hatte fast das entgegengesetzte Ende des Wasserbeckens erreicht und würde June nicht so schnell zu Hilfe eilen können. Zum Glück funktionierte ihre telepathische Aufforderung, denn unmittelbar am Ende des Beckens suchte Blair mit Blicken nach seiner Partnerin. June konnte ihm durch eine Geste auf Sundmark aufmerksam machen, woraufhin der farbige Agent auf dem Absatz umkehrte und den ganzen Weg zurückhetzte.
    »Stopp! Keine Dummheiten mehr, Sundmark«, rief June den Fälscher an.
    Der hatte fast schon die Verbindungstür zu den Umkleidekabinen erreicht und verhielt mitten in der Bewegung. Langsam wandte Sundmark den Kopf und musterte June aus seinen hellen Augen. Die hatte ihren Jackenaufschlag nach hinten geschoben, sodass der Fälscher die SIG Sauer im Holster erkennen konnte. Ihre Geste war eindeutig.
    »Vorsicht!«
    Junes Warnschrei kam zu spät für den rundlichen Mann, der ahnungslos durch die Verbindungstür in die Schwimmhalle trat. Bevor er überhaupt wusste, wie ihm geschah, packte Sundmark den überrumpelten Mann und stieß ihn grob in Junes Richtung.
    »He, was soll
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