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2890 - In den Maschen des World Wide Web

2890 - In den Maschen des World Wide Web

Titel: 2890 - In den Maschen des World Wide Web
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wurde als Alastair Dunell identifiziert. Er ist Anwalt, seine Kanzlei befindet sich hier in Manhattan. Wir wollten dort hinfahren und euch mitnehmen, um seine Computer durchzuchecken.«
    »Ein wenig Luftveränderung wird uns gut tun«, sagte Agent Browder, reckte sich und stand auf. »Ich packe eben ein paar Sachen ein, die wir vielleicht brauchen.«
    Er verstaute ein Notebook, Werkzeug sowie weitere Hard- und Software in einem Koffer, schnappte sich sein Sakko und war bereit. Zu viert verließen wir ihr Büro und machten uns auf den Weg zur Tiefgarage.
    Die beiden Computerspezialisten nahmen auf dem Rücksitz des Jaguar Platz, Phil und ich vorne. Dann fuhr ich los.
    Phil aktivierte den Bordcomputer und rief die Daten von Alastair Dunell ab.
    »Unser Mann ist einundfünfzig Jahre alt, wohnhaft in Staten Island, geschieden und kinderlos. Praktiziert bereits seit siebzehn Jahren als Anwalt. Es gibt ein paar Strafzettel wegen falschen Parkens und dergleichen, aber keine schwereren Delikte, weder Anklagen noch Verurteilungen. Er ist Republikaner und hat einen Waffenschein. Hat also eine weiße Weste, was seine Akte angeht.«
    »Zumindest bis heute«, merkte ich an. »Irgendetwas, was ihn mit Exodus in Verbindung bringt oder für unseren Fall von Interesse ist?«
    »Nicht wirklich«, antwortete Phil. »Offiziell war er ein ganz normales Mitglied der amerikanischen Mittelschicht. Hat seine Arbeit gemacht, pünktlich seine Steuern bezahlt und ist sonst nicht aufgefallen.«
    »Dann bin ich gespannt, was wir in seinem Büro finden werden«, sagte ich.
    ***
    Wir erreichten das Gebäude, in dem sich die Kanzlei von Alastair Dunell befand, eine gute halbe Stunde später. Es war ein ansehnliches Gebäude, äußerst repräsentativ und in einer guten Gegend nahe dem Central Park gelegen.
    Auf der Fahrt hatte Phil Mr High informiert, der uns Verstärkung zugesagt hatte. Aber darauf wollten wir nicht warten.
    »Mal sehen, ob schon jemand da ist«, sagte ich und trat durch die vordere Drehtür ein, die in eine weitläufige Vorhalle führte.
    In der Halle hielten sich außer zwei Damen an der Rezeption nur zwei Männer und eine Frau auf, die über etwas diskutierten.
    Wir gingen direkt zur Rezeption. Ich zeigte meinen Dienstausweis und sagte: »Wir sind vom FBI New York. In welchem Stockwerk befindet sich die Kanzlei von Alastair Dunell?«
    Die junge, dunkelhaarige Frau wirkte ein wenig eingeschüchtert. »Im vierten. Soll ich Sie anmelden?«
    Sie hatte den Telefonhörer bereits aufgenommen.
    »Nein!«, sagte ich bestimmt. »Informieren Sie niemanden!«
    »Gut«, sagte sie und legte den Hörer wieder auf.
    »Ist die Kanzlei die einzige Firma im vierten Stock?«, fragte ich.
    Sie nickte. »Ja, sie hat das gesamte Stockwerk gemietet.«
    »Und wie viele Mitarbeiter der Kanzlei sind im Haus?«, war meine nächste Frage.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, wir protokollieren die Anwesenheit nicht. Insgesamt arbeiten dort rund ein Dutzend Personen, ich glaube, ich habe fast alle bereits gesehen.«
    »Danke«, sagte ich und bewegte mich mit schnellen Schritten auf den Fahrstuhl zu. Die anderen drei Agents folgten mir.
    Wir fuhren in den vierten Stock und stiegen aus. Hinter einer großen Glastür war ein kleiner Empfangsbereich zu sehen, mit einer Dame mittleren Alters dahinter.
    Phil öffnete die Tür und wir traten ein.
    »Willkommen in der Kanzlei Dunell«, sagte die Dame freundlich. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir sind vom FBI New York. Rufen Sie bitte sofort alle Mitarbeiter, die sich in der Kanzlei befinden, hierher in den Empfangsbereich!«, gab ihr Phil die Anweisung.
    Sie wirkte verstört. »Aber das können Sie doch nicht so einfach machen. Mister Dunell wird das nicht tolerieren.«
    »Mister Dunell ist tot«, sagte Phil kühl. »Und ja, wir können das machen. Also bitte …«
    Sie nickte und telefonierte. Nach und nach erschienen weitere Personen, meistens Frauen, im Empfangsbereich.
    »Das sind alle«, meinte die Dame, die die anderen gerufen hatte.
    Ich zählte acht Personen. Das kam in etwa hin.
    »Meine Damen und Herren, meine Kollegen und ich sind vom FBI New York. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Mister Dunell vor wenigen Stunden gestorben ist. Im Rahmen von FBI-Untersuchungen möchten wir Sie bitten, vorerst hier zu warten. Wir werden Ihnen in Kürze ein paar Fragen stellen«, sagte ich.
    »Was ist denn passiert?«, fragte ein junger Mann.
    »Dazu erfahren Sie bald mehr«, sagte ich und wandte mich an
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