Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2729 – In eine neue Aera

2729 – In eine neue Aera

Titel: 2729 – In eine neue Aera
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gerichtsverhandlung ist vorüber. Perry Rhodan und Bostich wurden im Schiff des Atopen Matan Addaru Dannoer abtransportiert. Und du wirst mir helfen, das Schiff zu verfolgen. Deine Gabe der Vitaltelepathie wird dies bewirken.«
    Die Anspannung in der Tefroderin entlud sich in einem kurzen, harten Auflachen. »Was soll ich tun?«, fragte sie voller Hohn. »Das ist nicht dein Ernst, Kleiner. Das kann nicht dein Ernst sein.«
    Gucky trat einen weiteren Schritt auf sie zu. Er hatte die Schnauze geschlossen. Nur die feinen Tasthaare zitterten. Deutlich verspürte sie den Zorn des kleinen Wesens. Und ... Trauer?
    »Oh doch«, sagte er langsam. »Es ist mein Ernst. Es ist sogar mein tödlicher Ernst. Du musst wissen, dass ich nicht mehr derjenige bin, über den du so viel gelernt hast. Beim Versuch, auf den Technomond Luna zu teleportieren, habe ich eine paramentale Verbrennung erlitten. Ich verlor meine bisherigen Gaben – um eine neue, perfid mächtige Gabe im Tausch zu erhalten. Und sie wird dir gar nicht gefallen ...«
    Toio blinzelte verwirrt. Nun hatte er es doch noch geschafft, sie zu überraschen. Instinktiv wusste sie, dass Gucky nicht log.
    Was war es? Eine Art Endogene Qual, wie sie der Duale Kapitän Zerberoff der Terminalen Kolonne beherrscht hatte? Emotionale Schmerzen, die psychosomatisch auf den Körper ausstrahlten und den Gequälten in Schmerzen baden ließ, die bis zu seinem Tod führen konnten?
    Gucky kniff die Augen zusammen. »Du denkst an unseren alten Freund Zerberoff«, sagte er düster. »Nein, es ist nicht die Endogene Qual, die ich nun beherrsche – aber das Resultat könnte für dich in etwa dasselbe sein.«
    »Du lügst mich an«, flüsterte Toio. »Du kannst immer noch Gedanken lesen. Was soll diese kleine Lügengeschichte über eine neue Fähigkeit?«
    Gucky blickte sie ein paar Herzschläge lang starr an. Dann sagte er: »Das ist nicht mehr meine Gabe. Sie gehörte einem wunderbaren Jungen namens Severin Fock. Neunzehn Jahre alt – zwar blind, aber ein ganzes, aufregendes Leben noch vor sich. Ausgestattet war er mit der Gabe, die Bilderwelten und Emotionen anderer zu sehen. Er war es, der mir geholfen hat, aus dem Koma zu finden, in das ich nach der paramentalen Verbrennung gefallen bin. Er war ganz angetan von mir, hätte mich gern zu seinem besten Freund gehabt ...«
    Gucky schob sein pelziges Gesicht näher an Toio heran. In seinen glänzenden schwarzen Knopfaugen stand nur eine traurige Leere.
    »Und weißt du, was ich getan habe? Weißt du, was ich Severin Fock angetan habe? Ich habe ihn getötet.« Gucky hob seine dunkle Pfote, ließ sie über ihre zitternde linke Hand schweben. »Mit einer einzigen Berührung habe ich den Jungen umgebracht. Nur um kurz darauf zu bemerken, dass etwas von Severin zurückgeblieben ist. Nämlich seine Gabe, die sich in mir manifestierte. Indem er sein Leben verlor, gab er mir seine Fähigkeit des Bildersehens.«
    Toio Zindher schluckte. Sie blickte auf Guckys Pfote, die nach wie vor über ihrer linken Hand schwebte. Die Tefroderin merkte, wie sich die Härchen auf ihrem Handrücken aufstellten, als würden sie sich geradezu nach Guckys Nähe sehnen.
    »Aber das war noch nicht alles«, fuhr Gucky leise fort. »Ein weiterer junger Mann hat meine tödliche Gabe kennengelernt. Muaz Riocourt hieß er. Schwacher Telekinet. Tot, wie Severin. Auch seine Gabe trage ich in mir. Und nun ...«
    Gucky streckte langsam seine beiden kleinen Pfotenhände nach ihr aus, ihrem Hals, als wolle er sie nicht nur berühren, sondern eigenhändig erwürgen.
    »... und nun stehe ich vor einer Person, auf deren wahrscheinlich nicht vorhandenem Gewissen ein Teil der Schuld am Tod meines guten Freundes Ronald Tekener liegt. Und vor einer Frau, die just jene Gabe besitzt, mit der ich meinen ältesten und besten Freund Perry Rhodan aus den Händen der Schergen befreien kann, die sich Atopen nennen. Und nun sag mir, weshalb ich dich nicht einfach erlöschen lassen soll wie diese beiden Jungen, die noch nie jemandem etwas zuleide getan hatten?«
    Toios Lippen zitterten unkontrolliert. »Wenn du mich töten wolltest, hättest du es längst getan«, stieß sie aus. »Du wirst mich nicht töten. Du nicht!«
    Gucky verharrte sekundenlang in der Pose. Dann zog er die Hände zurück, zupfte sich die Kleidung zurecht und drehte sich um.
    »Du wirst mir helfen, Perry Rhodan und Bostich wiederzufinden«, sagte er mit seltsam belegter Stimme, während er zum Schott ging und darauf wartete, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher