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2729 – In eine neue Aera

2729 – In eine neue Aera

Titel: 2729 – In eine neue Aera
Autoren: Perry Rhodan
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es sich öffnete. »Auf die eine oder andere Weise.«
    Er verließ ihre Zelle, und das Schott schloss sich zischend hinter ihm.

1.
    24. bis 25. September 1514 NGZ
     
    Anna Patoman blickte auf die Tasse mit dampfendem Tee, die vor ihr stand. Der Pfefferminzduft sollte eigentlich beruhigen. Seltsamerweise kam die wohltuende Wirkung an diesem Tag bei ihr nicht zur Geltung.
    Dabei war dies eigentlich ein ganz guter Tag.
    Ihr Schiff, die GALBRAITH DEIGHTON V, war bis vor Kurzem im Ghatamyz-Sektor stationiert gewesen. Seit die Tefroder den Polyport-Hof ITHAFOR-5 erobert und in WOCAUD umbenannt hatten, waren etwas mehr als zwei Monate vergangen. Der Hof dürfte den Tefrodern mittlerweile keine große Freude mehr bereiten, spätestens seit das Polyport-System abgeschaltet war.
    Die Tefroder ... und ganz besonders deren Hoher Tamaron Vetris-Molaud! Anna Patoman hatte ihre eigene Meinung über das Neue Tamanium. Und diese Meinung war, wie ihr immer wieder bewusst wurde, nicht öffentlichkeitstauglich.
    Als die DEIGHTON zurückbeordert wurde, um dem Residenten Arun Joschannan persönlich Bericht zu erstatten, war ihr das ganz recht gewesen. Denn der 1800-Meter-Kugelraumer der SATURN-Klasse war bei dieser Gelegenheit gleich von einem anderen Omni-Trägerschiff abgelöst worden: Sie würde also nicht in den Ghatamyz-Sektor zurückkehren und sich über den unaufhörlich unangenehmer werdenden Konflikt zwischen Jülziish und Tefrodern aufregen müssen.
    Joschannan hatte ihr bei ihrer Zusammenkunft mitgeteilt, dass die DEIGHTON in Kürze für eine neue Aufgabe benötigt wurde. Kein anderer als der Multimutant Gucky würde sie über den Auftrag und die Hintergründe ins Bild setzen.
    Eben jener Gucky hatte vor einer Stunde auf eines ihrer Beiboote übergewechselt und würde in Kürze den Terrania Space Port erreichen.
    Anna Patoman freute sich auf ihre neue Aufgabe – und soweit sie dies mitbekommen hatte, ging es ihrer Crew genauso. Einen Aktivatorträger an Bord zu haben garantierte normalerweise phantastische, aber meist auch phantastisch gefährliche Missionen. Aber selbst wenn es sich nur um eine Routinefahrt handelte, wäre dies allemal besser, als hilflos im Ghatamyz-Sektor herumzuhängen und höchstens bei Rettungsaktionen in den Konflikt eingreifen zu können.
    Lieferte die von Gucky georderte Arrestzelle einen ersten Hinweis auf die neue Mission? Eine Gefangenenüberführung, vielleicht sogar ein Gefangenenaustausch?
    Die Kommandantin griff nach der Tasse und nippte vorsichtig am heißen Getränk. Dann geschah das, worauf sie die ganze Zeit gewartet hatte: Die Stimme des Servos erklang. Patoman zuckte zusammen, und eine nicht zu ignorierende Menge des heißen Tees rann über ihre Finger.
    »Gucky hat das Schiff betreten und ist auf dem Weg in dein Arbeitszimmer.«
    Anna Patoman leckte sich ein paar Teetropfen von den Fingern und wischte sich danach die Hände an einer Serviette ab.
    »Teil ihm bitte mit, dass ich auf dem Weg bin. Und der Servo des Arbeitszimmers soll ihm irgendein erfrischendes Karotten-Mixgetränk vorbereiten. Ich bin in zwei Minuten dort!«
    Anna Patoman erhob sich, überprüfte im Spiegelfeld den Sitz ihrer Uniform und verließ ihre Privatkabine. Auf dem Weg zum Antigravschacht ging ihr endlich auf, womit sie die ganze Zeit über haderte.
    Seit sie denken konnte, hatte sie gehofft, einmal den legendären Mausbiber persönlich zu treffen. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie sie zu ihrem sechsten Geburtstag von ihrem Patenonkel eine Guckypuppe geschenkt bekommen hatte.
    Der Spielgucky war damals der letzte Schrei gewesen. Dank eines Antigravmoduls hatte er nicht nur Dinge durch die Luft bewegen können, er hatte auch mithilfe der integrierten Minipositronik »Telepathie« beherrscht. Erst ein paar Jahre später war Anna klar geworden, dass die künstliche Intelligenz ihre Gedanken nicht hatte lesen können. Vielmehr hatte sie sich mittels eines ausgeklügelten Beobachtungs- und Lernprogramms so perfekt auf die kleine Anna Patoman eingestellt, dass sie die Gedanken des Mädchens mit hoher Treffgenauigkeit berechnen konnte.
    Das war damals gewesen, Jahre her. Aber egal, was sie bisher in ihrem Leben erreicht und erlebt hatte, Gucky war immer eine jener Persönlichkeiten gewesen, über die sie sich in den Medien besonders gern informiert hatte.
    Und nun war er zwar auf ihrem Schiff, aber er war nicht mehr ganz der Alte. Obwohl ihr nur äußerst spärliche Informationen zugeflossen waren, wusste sie,
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