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2729 – In eine neue Aera

2729 – In eine neue Aera

Titel: 2729 – In eine neue Aera
Autoren: Perry Rhodan
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weggerissen.
     
    *
     
    Toio Zindher schrie auf.
    Instinktiv wälzte sie sich auf die linke Seite, wo sie zuvor Lan Meota wahrgenommen hatte. Aber der Paradoxteleporter war nicht mehr da. Stattdessen sah sie weiße Laken und ihre Hand, die mittels eines Bandes mit einem Metallgestell verbunden war, das an ihrem Bett aufragte.
    Die Angst hatte sich aus ihrem Albtraum hinübergerettet. Das Herz schlug rasend schnell, sie hörte sich selbst keuchen, fast hecheln, so rasch ging ihr der Atem.
    Beruhige dich!, dachte Toio. Sie beobachten dich wahrscheinlich. Gib ihnen nicht den Triumph, dich hilflos zu sehen!
    Langsam, widerwillig ebbte die Panik ab. Die Vitaltelepathin dachte an die Ausbildung. Sie hatte immer gewusst, dass es zu Situationen wie dieser kommen konnte.
    Sie gehörten zu ihrem Leben, ihrer Aufgabe. Es war nichts, das sie in die Knie zwingen konnte. Nein: in die Knie zwingen durfte.
    Toio Zindher atmete langsam durch. Mit jedem Atemzug fühlte sie sich ruhiger und kontrollierter.
    Der Raum maß nur wenige Schritte in jede Richtung. Von ihrem Bett aus sah sie auf der rechten Seite zwei fensterartige, verspiegelte Scheiben. Auf der linken Seite waren die Umrisse eines Schotts erkennbar. Geradeaus wölbte sich die Wand einer kleineren Kabine, die höchstwahrscheinlich die Funktion einer Hygienezelle hatte.
    Mehrere Zylinder standen an der rechten Wand, die verdächtig nach Mikrokampfrobotern aussahen, wie sie bei beengtem Raum Verwendung fanden.
    Links neben ihrem Bett stand ein Geräteturm, der höchstwahrscheinlich ihre Vitalwerte überwachte und sofort Alarm geben würde, wenn sie etwas unternahm, was dem Gusto ihrer Häscher zuwiderlief.
    Krankenstation und Arrestzelle in einem ...
    Toio Zindher blickte an sich hinunter. Ihr Körper steckte in leichter grauer Kleidung, bestehend aus einem Ober- und Unterteil. Die Füße waren nackt. Jemand hatte den Lack an den Zehennägeln entfernt. Was hatten sie gesucht? Versteckte Miniaturtechnologie?
    Die beiden Bänder, die ihre Hände mit dem Metallgestell verbanden, gaben ihr gerade genügend Bewegungsfreiheit, um den Saum des Oberteils mit den Fingerspitzen greifen und eine Handbreit weit nach oben streifen zu können.
    Toio betrachtete ihren durchtrainierten Bauch, der von einer dünnen Schicht aus elastischem Medizingel überzogen war. Darunter sah sie die Spuren von Verbrennungen und zugeklebte Operationswunden.
    Die Tefroderin schloss die Augen, rekapitulierte die letzten Minuten, die sie bewusst erlebt hatte – bevor all das Schwarze gekommen war, aus dem sie irgendwann in die nie enden wollenden Albträume hinübergeglitten war.
    Das Hotel in Istanbul, Bostich sicher verwahrt. Meota war mit Satafar teleportiert, ohne zu wissen, dass kurze Zeit später die Lorrcezz, die Horden der lebenden Toten, über sie hereinbrechen würden.
    Plötzlich waren die Vitalimpulse überall gewesen. Und mitten unter ihnen hatte eines der Aktivator-Leuchtfeuer gestrahlt.
    Toio hatte alle Register gezogen. Sie hatte ihnen sogar vorgegaukelt, dass sie Bostich exekutieren würde, falls sie durchbrechen sollten. Sie hatte ein energetisches Chaos produziert, aber die verfluchten Terraner hatten alles durchschaut, und ihre Schutzanzüge waren mit der Situation spielend leicht fertig geworden.
    Als sie dann endlich direkt in die flimmernde Abstrahlmündung eines Strahlers geblickt hatte, hatte sie ihre letzte Karte ausgespielt. Per Überrangbefehl desaktivierte sie ihren Schutzschirm und empfing das Feuer aus dem Strahler.
    Sie erinnerte sich an ihren letzten Gedanken, bevor das Feuer sie getroffen hatte: Lebend bekommt ihr mich nicht.
    Welch ein Irrtum.
    Wann war das alles gewesen?
    Die Vitaltelepathin schielte erneut auf ihre Bauchdecke. Sie hatte keine Erfahrung mit der terranischen Medizin. Seit dem Kampf konnte eine Woche oder ein Monat vergangen sein.
    Sie betrachtete die Fingernägel, um deren Länge zu überprüfen, aber auch daran hatte man sich vergangen. Sie waren bis fast ins Fleisch hinein abgeschnitten worden; wahrscheinlich, um Toio an einem blutigen Suizidversuch zu hindern.
    Die Tefroderin hob die Hand, tastete mit den Fingerkuppen nach ihrem Haar. Sie bekam eine Strähne zu fassen und zog daran. Toio fluchte stumm. Nicht einmal ihr Haar hatten die verfluchten Terraner in Ruhe lassen können. Mindestens eine Handbreite hatten sie ihr abgeschnitten.
    Weshalb?
    Toio Zindher wusste es nicht. Mit eigenen Mitteln würde sie nicht herausfinden, wie viel Zeit seit dem Zugriff
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