Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2729 – In eine neue Aera

2729 – In eine neue Aera

Titel: 2729 – In eine neue Aera
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zu der Tefroderin. »Ich bin Oberst Anna Patoman, die Kommandantin. Du befindest dich weiterhin in der Obhut der Liga Freier Terraner. Dein Status ist der einer Gefangenen im Verdacht des Terrorismus; der anstehende Prozess wird das klären. Jede Kooperation deinerseits bei Aktionen im Namen der LFT können bei deinem Prozess als mildernde Umstände in Betracht gezogen werden. Dein Aufenthalt an Bord wird sich vornehmlich auf eine auf deine Bedürfnisse abgestimmte Arrestzelle beschränken. Sonderwünsche richtest du an deine persönlichen Betreuer. Falls du eine Beschwerde einreichen möchtest, adressiere diese direkt an mich. Zu diesem Zweck steht dir eine einfache Kommunikationseinheit zur Verfügung.«
    Anna Patoman sah in die klaren Augen der Tefroderin, die während ihres Monologes mit demonstrativem Desinteresse einen Punkt hinter ihr fixierten.
    »Hast du irgendwelche Fragen, die ich dir hier und jetzt beantworten kann?«
    Eine kaum merkliche Bewegung des Kopfes, ein leichtes Anheben des Kinns, dann blickte Toio Zindher sie zum ersten Mal direkt an.
    »Ich wünsche eine gesicherte Hyperfunkverbindung mit einem Adressaten meiner Wahl«, sagte sie auf Tefroda.
    Anna Patoman lächelte. Sie antwortete auf Interkosmo: »Ich bedaure, aber das wird bis auf Weiteres nicht möglich sein. Falls du dich kooperativ zeigst, bin ich sicher, dass wir dir ein Hyperfunkgespräch gestatten werden. Damit aber keine Missverständnisse aufkommen – wir sprechen dabei von einem offenen, unkodierten und verzögert übermittelten Dialog mit einem Gesprächspartner deiner Wahl, der sich in einer unserer Außenstationen aufhalten wird. Haben wir uns verstanden?«
    Die Tefroderin blickte erneut an Anna Patoman vorbei. Die vollen Lippen verzogen sich zu einem amüsiert-abschätzigen Lächeln.
    Anna Patoman nickte dem zuständigen Sicherheitsoffizier zu, und die Delegation setzte ihren Weg fort.
    »Wie ich sehe, hast du deinen unvergleichlichen Touch im Umgang mit anderen Personen nicht verloren«, sagte da eine tiefe Stimme hinter ihr.
    Die Kommandantin verzog das Gesicht. Sie gab sich alle Mühe, aber als sie sich umdrehte und ihr sowohl Orests breites Lachen als auch seine auf Hochglanz polierte Glatze entgegenstrahlten, konnte sie ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
    »Wie lange ist es her, Anna?«, fragte der Direktor des TIPI, des Terranischen Instituts für Paramentale Individuen. »Fünfzehn Jahre? Zwanzig?«
    Anna Patoman streckte ihm demonstrativ die rechte Hand entgegen, damit er nicht auf die Idee kam, sie vor den Blicken aller zu umarmen.
    »So was in der Art«, gab sie zurück. »Schön, dich zu sehen, Orest.«
    Ja, Orest Athapilly und sie verband eine lange zurückliegende Geschichte. Damals hatten er und ihr früherer Ehevertragspartner an der Universität Terrania ihren Lehrauftrag gehabt. Obwohl Anna Patoman die meisten der dort tätigen Wissenschaftler irgendwo zwischen seltsam und entrückt eingestuft hatte, empfand sie für den Professor für Parawissenschaften seit ihrem ersten Treffen ein geradezu verdächtiges Maß an Sympathie.
    Schon damals hatte man gerätselt, ob der auf den terranischen Malediven Geborene seinerseits über eine paranormale Gabe verfügte. Athapilly hatte Anspielungen darauf aber stets mit einem entwaffnenden Lächeln und der Bemerkung quittiert, dass er »so normal« wie der jeweilige Gesprächspartner sei. Eine Aussage, die freilich nie genügt hatte, um den Spekulationen ein Ende zu bereiten.
    Er blickte sich demonstrativ um. »Du hast es tatsächlich geschafft, meine Liebe. Wie hast du immer gesagt? ›Kommandantin eines möglichst großen Pottes werden – solange es kein Posbitender ist.‹«
    Sie wollte ihn tadelnd ansehen, musste aber grinsen. »An eine solche Aussage kann ich mich nicht erinnern.«
    »Ja, das sieht dir ähnlich. Es hat dir immer viel daran gelegen, solche persönlichen Dinge nicht in die Öffentlichkeit hinauszuposaunen. Damals ...« Er schien einem Gedanken nachzuhängen, bevor er fragte: »Hast du wieder Kontakt mit ... ihm? Jetzt, nachdem das Solsystem zurückgekehrt ist?«
    Die leichte Euphorie zerstob wie eine geplatzte Seifenblase. Sie straffte sich augenblicklich.
    »Das ist kein Thema für hier und jetzt«, sagte sie brüsker, als sie dies beabsichtigt hatte. »Und wenn ich es genau bedenke, ist es überhaupt kein Thema für irgendwann. Wir haben einen Auftrag. Wir sollten nicht noch mehr Zeit verlieren, falls wir diese ominöse Spur finden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher