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271 - Früchte des Zorns

271 - Früchte des Zorns

Titel: 271 - Früchte des Zorns
Autoren: Michael M. Thurner
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war auf ihn angewiesen, und das wusste der alte Söldner.
    »Und jetzt weiter!«, befahl Hoorge. »Ihr verkriecht euch im Lager, während ich mich nochmals allein auf die Suche mache.«
    »Um uns um unseren Anteil der Beute zu bringen?«, fragte Achdé misstrauisch.
    Hoorge seufzte. »Ich hätte es gar nicht nötig, mich mit euch abzugeben. Alleine käme ich viel weiter. Was ich tue, mache ich aus reiner Güte.«
    »Wer's glaubt…« Henrii leckte seine Finger ab, die er zuvor in den Bodensud einer Mülltonne getunkt hatte, in der Hoffnung, kümmerliche Reste einer fauligen Goldenen Frucht mit aufzusaugen. »Du bist alles, nur kein Menschenfreund.«
    Hoorge antwortete nicht, sondern konzentrierte sich auf das letzte Stück Weg, das sie bis zum Einstieg noch zu überwinden hatten. Im Zick-Zack-Kurs bewältigte er die vielleicht dreißig Meter und winkte dann seine Begleiter hinter sich her. Henrii kam als Erster herangekeucht, nach ihm die ehemalige Kurtisane, und schließlich Cyriel, deren im Kampf mehrfach verletzte Beine ihm kaum noch einen schnellen Schritt erlaubten.
    Hoorge schob die Abdeckung beiseite und stieg hinab in die Dunkelheit. Unter ihm lag ein Reich, das kaum ein monaccischer Bürger jemals zu Gesicht bekommen hatte. Niemand kannte die Röhren, Gänge und Stationen so gut wie er. Und dennoch musste er sich in acht nehmen. Der Moment, da sich seine drei Begleiter gegen ihn stellen würden, war nicht mehr fern.
    ***
    »He, ihr da!«, rief Matthew Drax über den Vorplatz der Osteriaa hinweg.
    Die Männer verharrten und drehten sich um. Don Paadro stieß den Wirten in den Sand und tat einen Schritt auf Matt zu. »Sieh da, sieh da«, sagte er. »Du bist neu hier, nicht wahr? Ein Tuuri auf der Durchreise?«
    »Ja.« Matt verschränkte die Arme vor der Brust. »Leider bin ich mit euren Sitten nicht allzu sehr vertraut. Aber mir gefällt nicht, was ich hier sehe.«
    »So, so.« Don Paadro lachte schallend und völlig unpassend. »Du meinst, über uns urteilen zu können? Weil wir uns einen kleinen Spaß mit unserem Freund erlauben? Und es ist doch ein Spaß; nicht wahr, Angloo?«
    »Ja«, murmelte der Wirt völlig eingeschüchtert.
    »Ich verstehe. Ha. Ha.« Matt winkte Manoloo einen Schritt neben sich. Er wollte den Saaden so gut es ging im Auge behalten, während er den beiden Kriegerinnen von den Dreizehn Inseln vollends vertraute. Sie wussten, was zu tun war, sobald es zum Kampf kam. Und es würde zum Kampf kommen. »Ich habe genug gelacht. Damit findet dieser Jux ein Ende. Ihr geht eures Weges und Angloo kann endlich den Salat zubereiten, den wir bei ihm bestellt haben.«
    »Salat?«, fragte Don Paadro mit heiserer, zornunterdrückter Stimme. »Mehr als Brei wirst du niemals mehr wieder in deinem Leben schlucken können.« Seine Augen waren geweitet, sein Blick flackerte. Die heiligen Früchte taten ihre Wirkung. Adrenalin pumpte durch seinen Körper. Wie ein Berserker würde er angreifen, wie auch seine Freunde, die ähnliche Symptome der Veränderung zeigten.
    Als der Meffo mit einem Schrei losstürmte, hielt Matt den Kombacter bereits in der Rechten. Den Driller wollte er nicht einsetzen, sonst hätte es Tote gegeben. Kurz bevor Don Paadro ihn erreichte, schnappte der silberne Stab auf einen halben Meter Länge aus und Matt drückte kurz den Auslöser.
    Eine elektrische Entladung löste sich von der Spitze und schlug in den Wanst des Meffo.
    Jeden anderen hätte der Stromstoß augenblicklich von den Beinen geholt und ins Reich der Träume geschickt; mindestens.
    Don Paadro grunzte nur - und versetzte Matt einen solchen Schlag mit dem rechten Arm, dass der Mann aus der Vergangenheit den Bodenkontakt verlor und mit voller Wucht gegen einen der Tische krachte. Holz splitterte, Teller und Speisen flogen durch die Luft. Wer von den Gästen bis jetzt ausgeharrt hatte, suchte nun das Weite.
    Matt blinzelte benommen, doch der Schleier vor seinem Blick wollte nicht gleich weichen. Er sah einen verschwommenen Schatten näher kommen, wusste aber nicht, ob es der Meffo war, oder einer der Gäste, oder gar Aruula, die ihm zu Hilfe eilen wollte. Zu riskant, noch einen Schuss abzufeuern.
    Dann war der Schemen heran - und entpuppte sich als Don Paadro. Der hagere Ganove war Matthew körperlich weit überlegen. Er packte Matt am Fußgelenk, riss ihn in die Höhe und wirbelte ihn herum.
    Matts Blick klärte sich; dafür wurde ihm nun speiübel. Mit Mühe schaffte er es, den Kombacter festzuhalten. Zum Schuss kam er
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