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271 - Früchte des Zorns

271 - Früchte des Zorns

Titel: 271 - Früchte des Zorns
Autoren: Michael M. Thurner
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nicht mehr. Es war auch fraglich, ob es etwas gebracht hätte. Offensichtlich hatten die mutierten Früchte den Mann völlig schmerzunempfindlich gemacht.
    Plötzlich ließ Don Paadro ihn los. Matt segelte mehrere Meter durch die Luft und kam dicht vor der Wassergrenze auf. Der nasse Sand minderte die Wucht des Aufpralls. Matthew rollte sich ab und kam torkelnd auf die Beine. Seine Schulter schmerzte.
    Wo steckte Don Paadro? Matt sah sich in der Dunkelheit um. Sie waren ein gutes Dutzend Meter von den Feuern der Osteriaa entfernt. Über dem Meereshorizont lag nur noch ein schmaler Lichtstreifen.
    Nahe dem Wirtshaus, so viel konnte Matt Drax erkennen, war der Kampf zwischen seinen Begleitern und den übrigen drei Meffisi entbrannt. Er konnte das Klirren von Metall auf Metall hören. Manoloos Körper zeichnete sich schemenhaft gegen das Fackellicht ab. Geschickt hielt er einen der Meffisi auf Distanz und hüpfte immer wieder beiseite, wenn die Situation allzu brenzlig wurde.
    Die beiden Frauen von den Dreizehn Inseln kämpften indes Seite an Seite, als hätten sie niemals etwas anderes getan. Die Schwerthiebe erfolgten im Gleichklang. Sie gaben einander Rückendeckung, fintierten, tauschten die Plätze. Der Ausgang dieses Kampfes erschien klar; ihre beiden nur mit Messern bewaffneten Gegner würden über kurz oder lang unterliegen.
    Wo aber war Don Paadro geblieben?
    Dumpfe, lange Schritte. Von rechts.
    Matt täuschte nach links an, wich zur anderen Seite aus. Wie er es vor Ewigkeiten beim Football-Training gelernt hatte.
    Don Paadro verfehlte ihn knapp, während Matt ihm den Ellbogen in den Rücken rammte. Der so schmal gebaute Mann ruderte mit ausgestreckten Armen an ihm vorbei und stürzte in den Sand.
    Doch die heiligen Früchte machten ihn auch jetzt unempfindlich gegen den Schmerz. Schnell kam er wieder auf die Beine.
    Matt wog den Kombacter in seiner Hand. Sollte er ihn ein zweites Mal einsetzen, diesmal mit höherer Intensität? Damit lief er Gefahr, den Meffo umzubringen; noch allzu gut war ihm der Kampf mit Daa'tan in Erinnerung, der durch seine Hand und den Einsatz der Hydreewaffe den Tod gefunden hatte.
    Er war versucht, es trotzdem zu riskieren - schließlich hatte auch Don Paadro nichts anderes vor, als ihn zu töten -, als er plötzlich bemerkte, dass dessen Bewegungen langsamer wurden. Der postapokalyptische Mafiosi hatte nur ein paar Bissen von der Frucht genommen; ließ ihre Wirkung jetzt schon nach?
    Er selbst schien das noch nicht realisiert zu haben, denn er stürzte sich mit einem wilden Schrei erneut auf Matt. Zu weit rechts, zu kurz. Seine Körperkoordination verschlechterte sich zusehends. Matthew hatte keine Mühe, dem Gegner auszuweichen. Er ließ ihn in den Sand plumpsen, setzte nach und versuchte ihm einen Uppercut ans Kinn zu versetzen, der ihn endgültig ausknocken würde.
    Im letzten Moment riss Don Paadro den Kopf zur Seite, griff nach oben und erwischte Matt am Oberarm. Drax verlor den Halt und stürzte neben dem Meffo in den Sand. Wie ein Tier fiel der Ganove über ihn her - und biss ihn in die Wade.
    Matt schrie vor Schmerz laut auf. Trotz schützender Hose gruben sich die Zähne seines Gegners tief in sein Fleisch. Im nächsten Augenblick war Don Paadro über ihm, kratzte, schlug und trat in wilder Raserei. Ein Mann, um einen Kopf kleiner und vielleicht halb so schwer, drohte Matt zu besiegen…
    Ein dumpfes Geräusch erklang. Die animalischen Laute aus Don Paadros Mund verstummten. Der Körper des Meffo fiel schlaff auf ihn nieder.
    »Na also«, hörte Matthew Drax Tumaaras zufriedene Stimme, »die Erde ist vor einer weiteren Netaratze(geisteskranke Taratze) befreit.« Sie schleifte Don Paadro achtlos beiseite, bevor sie Matt die Hand reichte und ihm hoch half.
    »Danke«, murmelte Matthew. Ihm war übel. Schmerz tobte durch seinen Körper.
    »Keine Ursache.« Die Frau bleckte die Zähne. »Es war mir ein Vergnügen.«
    »Was… was ist mit Aruula und Manoloo?«
    »Sie erledigen gerade die letzten Aufräumarbeiten.« Tumaara betrachtete kritisch die Klinge ihres Schwertes, bevor sie sie im Sand reinigte und von dunkler, zäher Flüssigkeit befreite.
    Matt hörte ein grässliches Geräusch, an dessen Klang er sich niemals gewöhnen würde. Ein Schwert schnitt durch Fleisch und Sehnen und Knochen.
    Wenige Augenblicke später tauchte Aruula vor ihm auf. Sie blickte Matt prüfend an und befand: »Du siehst grässlich aus.«
    »Ich fühle mich auch so.« Er deutete auf die Bisswunde an
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