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262 - Route 66

262 - Route 66

Titel: 262 - Route 66
Autoren: Michelle Stern
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Mann.« Robson kam um den Kühler herum, setzte sich seinen Stetson auf und nahm Matt eine Dose aus der Hand. »Thanks. 'n schöner Platz hier. Genau richtig, um Fotos zu schießen.«
    Bucker feixte. »Für alles andere auch. Man muss nur schneller sein als die Moskitos!«
    Matt nickte dem hünenhaften Schwarzen verlegen zu. Ihm war peinlich, dass die beiden Trucker letzte Nacht offensichtlich mitbekommen hatten, was Liz und er getrieben hatten. Er wandte sich ab. »Ähm… Ich muss mal nach Liz sehen.«
    »Da kann es einer gar nicht mehr erwarten«, scherzte Bucker.
    Robson grinste breit. »Jetzt lass den armen Jungen in Ruhe. Du machst ihn ja ganz verlegen.«
    Matt floh, bevor er noch röter werden konnte. Er folgte dem staubigen Schotterweg bis zu der Stelle, an der er Liz für ihre Aufnahmesession zurückgelassen hatte.
    Das hier war ein Urlaub nach seinem Geschmack: Liz, die Straße, den Weg als Ziel. So konnte man von der Uni ausspannen. Nur ein wenig heiß war es derzeit tagsüber.
    Matt blickte über das Plateau, das keine zehn Meter entfernt steil abfiel. Am Rand des Abgrunds - etwa einen Meter davon entfernt - stand das Stativ mit der Kamera. Liz war nirgends zu sehen.
    »Liz?« Beunruhigt drehte Matt sich im Kreis. Da hörte er einen Schrei hinter einer kleineren Felsformation. Liz' Stimme! Angst sprang ihn an wie ein Raubtier. Er ließ das Bier fallen und rannte los, um die Felsen herum.
    »Liz! Liz, was ist…« Er verstummte und stoppte hart ab. Fast wäre er auf dem staubigen Geröll ausgeglitten, aber er fing sich gerade noch.
    Vor ihm stand Liz, umgeben von drei Bikern. Die Rockertypen sahen ihm grinsend entgegen. Matt erkannte sie alle: links und rechts der dünne Rothaarige mit den Dreadlocks und der kraterporige Hüne mit dem blonden Bürstenschnitt, Halbglatze Dave in ihrer Mitte. Er hielt ein Messer in der Hand und presste Liz an sich.
    »So sieht man sich wieder, Milchfresse.«
    Matt hob die Hände, damit die drei sehen konnten, dass er unbewaffnet war. Er sah die Angst in Liz' Augen. Wut stieg in ihm auf, aber die Furcht um Liz behielt die Oberhand.
    »Lass sie sofort los!«, stieß er hervor.
    Der Biker zog Liz mit sich. Matt sah die drei Maschinen, die in einiger Entfernung abgestellt waren. Was hatte der Verrückte vor? Wollte er Liz etwa entführen?
    »Ja, Kleiner, jetzt hast du Schiss!«, höhnte Dave. »Hättste nich gedacht, das wir dir folgen, was?«
    »Matt!« Liz wehrte sich gegen den Griff von Dave, doch der hielt sie unnachgiebig fest.
    »Nich so zappeln, Süße. Du willst doch keine Narbe auf deinem hübschen Puppengesicht, oder?«
    »Bitte!« Matt folgte der Gruppe, die sich weiter in Richtung der Motorräder zurückzog. »Lass Liz gehen! Das ist eine Sache zwischen mir und dir!«
    »Schon klar, Milchfresse. Glaubst wohl, das hier is'n öder Hollywoodfilm, was?« Er äffte Matts Stimme nach. »Das ist eine Sache zwischen mir und dir.« Er verzog das Gesicht, als habe er Schmerzen. »Ich sag dir was, Muttersöhnchen: Ich wollte die Kleine schon, als ich sie das erste Mal gesehen hab. Vielleicht bekommst du sie ja später zurück, wenn ich mit ihr fertig bin. Mal sehen. Aber bis dahin verziehst du dich besser!«
    Matt ballte die Hände zu Fäusten. »Bitte, Dave, lass den Scheiß! Du hast mir Angst eingejagt, okay, aber jetzt ist Schluss! Das ist kein Spiel, verdammt!«
    »Meine Rede! Langsam kapierst du's ja doch.« Dave hatte sein Motorrad mit Liz im Arm fast erreicht. Würde er sie zwingen, mit ihm zu fahren? Matt wusste nicht, was er tun sollte. Er ging hinter Dave her. Der hob drohend das Messer.
    »Bleib stehen, oder deine kleine Freundin wird dafür büßen!«
    »Das…« Matt suchte nach Worten. Furcht und Hilflosigkeit mischten sich mit Zorn. Liz schaute ihn flehend an. »Das darf doch alles nicht wahr sein«, murmelte er. Er sah unentwegt auf Liz. Er durfte sie nicht diesem Bastard überlassen!
    In dem Moment erklang eine Stimme hinter ihm. Eine Stimme mit texanischem Akzent.
    »Nimm das Messer runter, Arschgesicht.« Matt fuhr herum und sah Robson und Bucker. Rocky Robson hielt einen Colt mit Perlmuttgriff in der Hand, T.O. klopfte einen Baseballschläger in seine linke Handfläche. »Und lass die Lady los, sonst gibt's Ärger!«
    Die beiden Biker neben Dave warfen sich einen besorgten Blick zu. Dave lachte nur. »Das wagt ihr nicht, ihr Loser! Ihr würdet nie auf mich und die Kleine…«
    Ein ohrenbetäubender Knall verschluckte den Rest seines Satzes.
    Robson hatte
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