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2597 - Hyperkaelte

2597 - Hyperkaelte

Titel: 2597 - Hyperkaelte
Autoren: Christian Montillon
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transportiert hatte, war direkt hinter ihnen wieder erloschen.
    Ihr Ziel war letztlich das Solsystem. Wie es dort inzwischen aussah, wussten sie nicht; doch sie fürchteten, auf massive Probleme zu treffen. VATROX-DAAG hatte vor etwa 63 Stunden den mentalen Zündbefehl für das Feuerauge gegeben, das alles Leben auszulöschen drohte.
    Klar war bisher nur, dass das Feuerauge Sol nicht erreicht hatte oder die Zündung nicht erfolgt war. Zumindest bisher nicht.
    So hatte sich Perry Rhodans Hoffnung bestätigt, dass das Zerstörungsinstrument wegen des rundum geschlossenen Kristallschirms nur verzögert oder gar nicht auf den Zündbefehl reagierte. Nur deshalb hatte er VATROX-DAAG die Stirn geboten und war nicht auf dessen Vorschlag, ein Bündnis zu schließen, eingegangen.
    »Dann tu es!«, hatte Rhodan dem Geisteswesen entgegengerufen, als es damit drohte, das Feuerauge zu zünden. Worte, die ihn selbst entsetzt hatten, als er sie aussprach - das hatte er im Nachhinein begriffen.
    Und doch war ihm keine andere Wahl geblieben, und so hatte er all seine Hoffnung darauf gesetzt, dass der geschlossene Kristallschirm den Zündbefehl blocken würde.
    Wie sollte es weitergehen? Das Feuerauge bewegte sich auf Sol zu und würde das Solsystem spätestens vernichten, sobald es die Sonne erreichte. Wenn die instabile Psi-Materie in dessen Zentrum nicht schon vorher alles in einer gewaltigen Explosion zerstörte.
    Momentan hing Wohl und Wehe des Solsystems von dem Parablock der Neu- Globisten ab, die in gemeinsamer Anstrengung mit den Funkenleuten und ES- Mutanten auf Talanis versuchten, alles unter Kontrolle zu halten. Das Feuerauge, die Psi-Stürme im System, die Rückkopplungen mit ARCHETIMS Korpus in Sol ...
    Es herrschte ein einziges großes Chaos, das auch die Neo-Globisten nur mit Mühe eindämmten. Doch die Situation drohte jederzeit zu kippen.
    Darum hatten Betty und Eritrea beschlossen, mit ihren Silberkugeln den Weg in die alte Heimat zu suchen. Ob und wie sie dort überhaupt helfen konnten, stand auf einem anderen Blatt. Sie hofften, etwas zur Rettung beizutragen.
    Das in Hyperkälte erstarrte Wanderer befand sich in der Hülle des Wunders von Anthuresta. Theoretisch war die Kunstwelt leicht zu erreichen - vom Handelsstern aus kostete es nur eine kurze Beschleunigungsphase mit den Silberkugeln, mehr nicht.
    Aber selten ging in der Praxis alles so glatt, wie es die Theorie verhieß. Betty Toufrys Zusammenbruch hätte beinahe das Unternehmen zum Scheitern verurteilt, ehe es richtig begonnen hatte.
    Nun beschleunigte Eritrea Kush den Verbund der beiden Silberkugeln von Bettys Pilotensphäre aus. Sie rasten durch den gewaltigen kugelförmigen Raum; das Wunder von Anthuresta durchmaß 228 Millionen Kilometer.
    Eine Entfernung, die wegen der Möglichkeiten ihrer Schiffe auf einen Katzensprung zusammenschmolz. Bei der Maximalbeschleunigung von 1230 Kilometer pro Sekundenquadrat wechselten sie schon nach einer Minute Bordzeit in den Trafitron-Modus - und fielen fast im selben Sekundenbruchteil zurück ins Normaluniversum, wo augenblicklich die Bremsbeschleunigung einsetzte. In einer weiteren Minute würden sie vor Wanderer im All stehen.
    »Ich empfange Nachrichten von der JULES VERNE«, sagte Eritrea. Die silbrigen Schwaden in der Pilotensphäre verbanden sie direkt mit den Instrumenten des Schiffs. Sie konnte auf die Messergebnisse der Taster und Orter ebenso zugreifen wie auf eingehende Funksignale.
    Die JULES VERNE - das Mittelteil und die zweite Kugel des Hantelschiffes - umkreisten mit den Streitkräften aus Andromeda die Sonnentarnung des Handelssterns. Dort wartete eine ganze Flotte auf ihren Einsatz, 1000 Fragmentraumer der Posbis, 3000 LFT-BOXEN der QUASARKlasse und 2000 Haluterschiffe. Oberst Kala Romka, die Kommandantin der JULES VERNE-2, hatte den Oberbefehl übernommen.
    Ständige Transferkamin-Verbindungen waren ins Stardust-System zum Polyport-Hof  NEO-OLYMP, zum Polyport-Hof DARASTO sowie zum Handelsstern FATICO in Andromeda geschaltet. Erst seit Kurzem stand auch der Weg zum Distribut-Depot ESHDIM und dem dortigen Hof ESHDIM-8 offen.
    Theoretisch vermochten die Einheiten deshalb an vielen Orten überraschend zuzuschlagen oder auch von dort weiteren Nachschub erhalten. In militärischer Hinsicht eine ideale Ausgangsposition.
    »Noch gibt es kein konkretes Einsatzziel für die Flotte«, erklärte Eritrea. »Viel wichtiger ist jedoch, was hier vor sich geht.«
    Betty hörte die Besorgnis in Eritreas Stimme.
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