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2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

Titel: 2591 - Im Auftrag der Superintelligenz
Autoren: Michael Marcus Thurner
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»Die Truppen der Frequenz-Monarchie und VATROX-VAMUS könnten jederzeit wiederauftauchen.«
    »Das Risiko werden wir eingehen müssen«, meldet sich Perry zu Wort. »Icho hat recht. Womöglich steht die Quelle der Strahlung in Wechselwirkung mit dem Zeitumformer der Silberkugel?« Er wirft mir einen Blick zu. Er weiß, dass mir die Zeit unter den Nägeln brennt. »Wir machen uns augenblicklich auf den Weg.«
    »Wir werden zu eurer Sicherheit Patrouille fliegen«, bietet Icho Tolot an.
    »Du bleibst bitte bei uns, Freund. Was auch immer uns im Inneren des Mondes erwartet - ich wüsste dich gerne in meiner Nähe.« Er deutet mit den Fingern auf Eritrea Kush und Kardo Tarba. »Wenn ihr beide uns mit euren Silberkugeln den Rücken freihalten könntet ...?«
    Die Stardust-Terranerin nickt, die gezischten Worte des Jaranoc werden mit einem »Selbstverständlich!« übersetzt.
    »Dann los!« Perry dreht sich um und verlässt den Lagerraum, ohne sich weiter um uns zu kümmern. Er folgt seiner Nase - und ich tue gut daran, ihr zu vertrauen. Sein Instinkt hat bereits mehr als einmal dazu beigetragen, uns aus unmöglich erscheinenden Situationen zu befreien.
    Und diesmal habe ich allen Grund zu hoffen, dass uns sein Instinkt in die richtige Richtung leitet.
    *
    Es ist nichts mehr von den einst so stolzen Flottenverbänden der Jaranoc und der Vatrox zu sehen.
    Da und dort treiben Wracks durch den Weltraum; doch alle Funksprüche sind mittlerweile verstummt. Vor wenigen Stunden wurde hier eine hässliche Schlacht geschlagen. Die Überlebenden sind geflohen, Tote und Sterbende wurden gnadenlos ihrem Schicksal überlassen.
    Ich schiebe diese Gedanken beiseite. Wir befinden uns bereits im Anflug auf den Irrläufermond. Lotho Keraete liefert uns genauere Hinweise, wohin wir steuern müssen, und schon bald befinden wir uns auf der richtigen Spur. Wir haben den Ursprung der Anansar-Strahlung erfasst. Was uns vor wenigen Stunden angesichts der verwirrenden Einflüsse durch Altrit- und Salkrit-Kristalle so schwergefallen war, wird dank einiger weniger Informationen des Boten zur Kleinigkeit.
    Unsere Silberkugel umfasst MIKRU- JON und zieht das Obeliskenschiff problemlos durch die Materie des Mondes. Es ist ein Vorgang der Teilentrückung, der mit kaum einer anderen Erfahrung gleichzustellen ist. Mondra samt Ramoz, Icho, Lotho, Perry und ich, wir haben ein ganz seltsames Magengrummeln, während wir uns durch den Fels des Mondes bewegen, durch beigebraune, silberglänzende und schwarze Gesteinsschichten.
    MIKRU-JON sammelt während des Vorgangs Unmengen von Daten. Ich enthalte mich jeglicher Meinung zur »Neugierde« des Schiffs. Wer weiß, wozu diese Informationen eines Tages gut sein werden ...
    Wir stoßen zum Zentrum des Mondes vor, und es stellt sich genauso dar, wie Lotho Keraete es beschrieben hat: Der kugelförmige Hohlraum misst etwa hundert Meter im Durchmesser - und in seinem Zentrum schwebt diese wundersame Pflanze, die wir Terraner mit dem Wirken ESTARTUS assoziieren.
    Als die Silberkugel nur wenige Meter von ihr entfernt zu einem Halt kommt, stößt sie Unmengen an goldenem Blütenstaub aus. Die Pflanze empfängt uns mit einem Feuerwerk, das uns verzaubert und euphorisiert.
    Ich blicke in Perrys Gesicht. Er lächelt entspannt, und auch ich fühle einen Teil jener Last weichen, die auf mir ruht.
    Der Tod erscheint mir plötzlich nicht mehr so schrecklich. Ich ahne, dass ich hier Ruhe finden könnte. Und wenn ich mich nahe den Wurzeln des Strauchs niederlegte und darauf wartete, dass mein Leben zu einem Ende käme ... ?
    Lotho Keraete zuckt zusammen. Er stößt einen unartikulierten Laut aus.
    »Die Silberkugel ... «
    Ich sehe es. Das Gefährt des Boten, das wir im Hangar zurückgelassen haben, bläht sich zu einem Durchmesser von 20 Metern auf. Für einen Augenblick ist es mit unserer Silberkugel verschmolzen, um sich dann zu lösen und die Pflanze einzufassen. Die Oberfläche ... sie verdunkelt sich, wird matt und pechschwarz ...
    Was geschieht hier? Sind wir in eine Falle gegangen? Panik greift nach mir, und ich kann dem Drang davonzulaufen kaum widerstehen.
    Etwas legt sich über meinen Kopf, drückt auf meine Gedanken. Ich sehe Bilder. Ideen. Eine Frage, die einer Antwort bedarf.
    Wer zeigte Perry Rhodan, wie ESTARTU im Charif-System das Black Hole Anansar erschuf?
    Die Stimme hallt nach, wie von einem Echo einer Felswand zurückgeworfen. Sie kommt wieder, immer wieder, bohrt sich tiefer und tiefer in meinen Geist,
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