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2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

2591 - Im Auftrag der Superintelligenz

Titel: 2591 - Im Auftrag der Superintelligenz
Autoren: Michael Marcus Thurner
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TAQARAN riss, durch VATROX-VAMUS ungestümes Verhalten bedingt. Energien, die mit der Wirkung von Supernovae zu vergleichen waren, schlugen da wie dort zurück. Ein Großteil verpuffte im Hyperraum - und dennoch gab es eine Energieentwicklung, die im vierdimensionalen Raum ganze Sternenregionen entvölkern konnte.
    Lotho wusste, dass der Handelsstern jetzt ausbrannte. Ein Teil des Polyport Netzes würde beschädigt werden, sodass später die Halbspur-Changeure Zugriff auf die im Standarduniversum materialisierten Stationen erhalten würden.
    Geschichte nahm ihren Lauf.
    VATROX-VAMU konnte sich nicht mehr halten. Seiner Verbindung zum Standarduniversum beraubt, wirbelte er davon. Er würde in seiner immensen Gier versuchen, auf die freigesetzten Energien nahe TAQARAN zurückzugreifen  und würde scheitern. In eine Schockstarre verfallen, um irgendwann und irgendwo wiederaufzutauchen. Auf seiner ewigen Suche nach VATROX-CUUR und VATROX-DAAG.
    Die Silberkugel hingegen - ihr gelang es, sich dank der Nähe zum PARALOX- ARSENAL im Psionischen Netz festzukrallen. Das Gefährt bewies einmal mehr seine überragenden Fähigkeiten. Selbst außerhalb herkömmlichen Raums und herkömmlicher Zeit blieb es stabil. Kein Wunder - die Oldtimer oder Querionen beherrschten die Absolute Bewegung, konnten entlang der Bahnen des natürlichen Psionischen Netzes reisen.
    »Ich verstehe nicht«, sagte Lotho Keraete ratlos, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war. »Ist das PARALOX-ARSENAL nun gesichert? Wird es in seinem Versteck bleiben, wird es niemals einen Zeitspeer geben? Haben wir die Zukunft geändert?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand James. Er trat von einem seiner vier Beine aufs andere, wohl als Zeichen der Unsicherheit.
    »Das kann es wohl kaum gewesen sein! Ich habe rein gar nichts zur Sicherung des PARALOX-ARSENALS beigetragen.«
    »Vielleicht ist das die Antwort auf deine Fragen. Weil du nichts getan und dich stattdessen um Negra gekümmert hast, änderte sich alles.«
    »War das ES' Plan? Mich hierher zu schicken und dafür zu sorgen, dass ich der Beeinflussung durch VATROX-VAMU nicht unterlag?«
    »Die Superintelligenz konnte unmöglich ahnen, was hier vor sich gehen würde. Also konnte sie dich auch nicht in diese Richtung ... manipulieren.«
    James gab mit diesen Worten indirekt zu, dass er Lotho Keraete wie eine Marionette bewegt und in diese Situation gebracht hatte. Doch das scherte den Boten derzeit nur wenig.
    Er fühlte schreckliche Angst. Angst, das Falsche getan zu haben und nun, da sein Auftrag beendet war, in eine Zukunft zurückkehren zu müssen, die nicht mehr die seine war.
    Eine Veränderung im Raum-Zeit-Kontinuum, die 300.000 Jahre vor Christus ihren Ausgang genommen hatte, würde sich wellenförmig über ein riesiges Teilgebiet dieses Universums ausbreiten und ganz gewiss nicht nur die Mächtigkeitsballungen von ES und ESTARTU beeinträchtigen.
    Vielleicht würde Lothos Jetztzeit positiver gestaltet sein, vielleicht würde es niemals einen 24-jährigen Terraner geben, der in der terranischen Eastside von ES' Robotern aufgenommen wurde. Vielleicht würde es niemals Terraner geben ...
    »Ich wollte, es könnte mir schlecht werden«, sagte er.
    Druck legte sich über ihn. Er war anders als zuvor. Nicht so offensiv und brutal wie jene Dosen, die ihm VATROX-VAMU verabreicht hatte, sondern tiefgründiger. Tiefer reichend.
    »Was ist mit dir?«, fragte James.
    »Spürst du's denn nicht?«, ächzte der Bote, um sich in derselben Sekunde einen Narren zu schimpfen. James konnte unmöglich mentalen Druck fühlen.
    Du gehörst nicht hierher, hast hier nichts verloren!, sagte eine Stimme in ihm. Du bist dieser Umgebung unwürdig. Du musst gehen. Gehen. Du weißt, wohin du gehen musst?
    »Natürlich!«, antwortete Lotho Keraete. »Ich kenne den Weg.«
    »Was ist los?«, fragte James einmal mehr. »Mit wem sprichst du?«
    Deine Anwesenheit bereitet Unbehagen. Schmerz. Entferne dich. Verschwinde. Tu es! Jetzt! Warte nicht länger!
    So ... stark! So unendlich intensiv.
    Lotho Keraete verlor die Lust, eigene Gedanken zu entwickeln. Er hatte nur noch diese Stimme in seinem Gehirn, die ihm sagte, was er zu tun hatte. Es war nicht notwendig, dagegen anzugehen. Er brauchte bloß zu tun, was sie von ihm verlangte.
    Er fühlte sich gepackt. Etwas traf ihn. Schemenhaft erkannte er James, der ihn berührte und durchschüttelte. Ach, was scherte er sich um den Roboter, um ES, um VATROX-VAMU, sinnlos gewordene Aufträge, das
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