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2585 - Der Tanz der Vatrox

2585 - Der Tanz der Vatrox

Titel: 2585 - Der Tanz der Vatrox
Autoren: Frank Borsch
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ihn zurück.
    Steig ein!, riet ihm der Freund, der in seinen Gedanken wohnte und ihn niemals im Stich ließ. Etwas stimmt hier nicht.Und Lough hat die Erfahrung, die dirnoch fehlt.
    Aber er ist anmaßend!, protestierte Vastrear. Er missachtet mich!
    Ja. Aber das wird nicht von Dauer sein.Du wirst Gelegenheit bekommen, ihn inseine Schranken zu weisen.
    Vastrear gab sich einen Ruck, überwand seinen Trotz. »In Ordnung. Fahren wir.«
    Der Vatrox stieg ein. Das Fahrzeug war ein einfacher Bodengleiter. Zivilversion. Keine Bewaffnung, und sein Prallschirm hielt nur festen Objekten stand. Voidular- Strahler würden ihn durchschlagen.
    Die Ordonnanz schien es nicht zu kümmern.
    Vastrear beschloss, dass es ihn ebenfalls nicht kümmerte.
    Lough fuhr an. Das Fahrzeug glitt über das Landefeld, der Stadt der Voidular entgegen, die sich am Horizont abzeichnete. In ihrer Spur stieg eine Schleppe aufgewirbelten Staubs in den Himmel, was auch dem begriffsstutzigsten Voidular ihre Annäherung unmissverständlich mitteilen würde.
    Wäre Vastrear in einem der Simulations-Manöver auf der Akademie derart fahrlässig vorgegangen, man hätte ihn ausgeschlossen.
    »Dein Bericht?«, verlangte Vastrear.
    »Das Voidur-System ist in unserer Hand. Die Flotte der Voidular ist vor unserem Verband geflohen, ohne sich zu widersetzen. Wir haben keine Verluste.«
    »Gut.« Und Vastrear bereits bekannt. Wieso also diese Fahrt? Ihre Aufgabe war doch erledigt. Das hieß: beinahe. »Wo ist ihr Anführer? Fahren wir zu ihm?«
    »Nicht direkt.«
    »Was soll das heißen? Wie ... «
    »Sieh dich um!«
    Vastrear tat, wie die Ordonnanz ihm befahl, und ärgerte sich gleichzeitig darüber. Wer gab hier die Befehle?
    Sie hatten ungefähr den halben Weg zur Stadt zurückgelegt. Ihre Silhouette war wenig beeindruckend, eine Ansammlung niedriger Kuppeln. Das Landefeld selbst war leer. Bis auf die KAPHSURN, das Flaggschiff des Verbands, der Vastrears erstes Kommando darstellte, und einen Voidular-Raumer, der einsam auf dem Beton verrottete. Er war ein Wrack, ein ausgeschlachtetes Gerippe.
    Das war alles. Auf einem Landefeld, ausgelegt für Hunderte von Schiffen.
    »Die Führung der Voidular hat sich abgesetzt?«, riet Vastrear.
    »Möglich«, antwortete Lough, ohne den Frequenzanwärter anzusehen. »Wahrscheinlich. Es scheint eine Konstante des Universums zu sein, dass sich die Oberen als Erste aus dem Staub machen, wenn ein Schiff sinkt.«
    »Und wenn! Die Anführer der Voidular haben sich mit ihrer Flucht selbst diskreditiert. Wir finden neue Anführer und verhandeln mit ihnen. Sie werden einsichtig sein.«
    »Das übliche Verfahren.«
    »Ja. Was soll daran falsch sein?«
    »Es geht hier nicht.«
    »Wieso?«
    »Das eben will ich dir zeigen.«
    Der Gleiter ließ das Landefeld hinter sich, drang in die Ausläufer der Voidular- Stadt ein. Die Kuppeln erwiesen sich aus der Nähe als Ansammlungen von Hügeln. Lehm, vermutete Vastrear. Mit Wasser vermengter Sand, in diesem merkwürdig fahlen, aber doch starken grünen Sonnenschein gebacken und zusammengefügt.
    Über die Hügel verteilt waren Löcher. Ihre Anordnung folgte keinem offensichtlichen Prinzip, keiner Planung. Gemeinsam hatten sie nur ihren geringen Umfang. Lough hätte wohl in eines kriechen können. Was sich selbst anging, hatte Vastrear Zweifel. Die Löcher - Fenster? Zugänge? Oder beides in einem? - lagen teilweise in beträchtlicher Höhe. Vastrear konnte weder Treppen noch Leitern noch andere Vorrichtungen erkennen, die dazu gedient hätten, die Öffnungen zu erreichen.
    Antigravvorichtungen? Möglich, aber unwahrscheinlich. Den Voidular war ein gewisser Stand der Technik nicht abzustreiten, aber er ließ sich in keiner Weise mit dem der Frequenz-Monarchie messen.
    Die Lösung mochte ganz einfach sein: Die Voidular mussten aus eigener Kraft an die Öffnungen gelangen. Es wäre Vastrear ein Leichtes gewesen, seine Vermutung zu überprüfen, wenn er endlich einen Voidular zu Gesicht bekäme ... aber das geschah nicht. Die Stadt war ebenso verlassen wie das Landefeld.
    »Sie haben sich verkrochen«, stellte der Vatrox fest.
    »So ist es«, bestätigte Lough.
    »Dann holen wir sie eben aus ihren Löchern.«
    »Das haben wir bereits versucht. Die Voidular bringen sich um, sobald sie einen
    Darturka sehen. Wie, können wir bislang nicht sagen, aber wir vermuten, dass sie ihr Leben willentlich beenden können.«
    »Wozu sollte das gut sein?«
    Lough gab keine Antwort. Die Ordonnanz steuerte den Gleiter
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