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Die Vampir-Flotte

Die Vampir-Flotte

Titel: Die Vampir-Flotte
Autoren: Jason Dark
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Überall auf der Welt kann das Grauen lauern!
    In einsamen Schlössern, schaurigen Grüften und modernen Städten, ebenso auf hohen Bergen, verlassenen Friedhöfen und in menschenleeren Eiswüsten. In diesem Fall aber lauerte es woanders.
    Auf dem tiefsten Grund des Meeres, wo kaum ein Sonnenstrahl hin drang, lag das uralte Segelschiff, dessen Besatzung aus Wesen bestand, die nach dem Blut der Menschen dürsteten. Vampire.
    ***
    Simon Rock war ein Star!
    Zwar spielte er nicht im Film und war auch auf keiner TV-Mattscheibe zu sehen, trotzdem galt er auf seinem Gebiet als der absolute Supermann.
    Simon Rock war Taucher.
    Er und seine Crew von vier eisenharten Männern hatten ein irres Geschäft an der Ostküste Floridas aufgezogen. Sie tauchten nach versunkenen Schiffen, die vor vierhundert und mehr Jahren mit Siedlern aus Spanien gekommen waren, das Gold der Inkas und Azteken raubten und mit prall gefüllten Schiffsbäuchen zurücksegelten.
    Viele Galeonen waren so überladen, daß sie auf der Rückfahrt selbst einem kleinen Sturm nicht trotzen konnten. Sie sanken.
    Vor der Küste Floridas lagen sie auf dem tiefen Meeresgrund. Algen und Plankton hatten einen festen Mantel über die Schiffe gelegt, hatten die oft zerstörten Aufbauten überwuchert und neue Lebensbereiche für unzählige Fische, Pflanzen und Kleinsttiere geschaffen.
    Jahrhunderte lang kümmerte sich niemand um die versunkenen Galeonen. Bis es eines Tages einen regelrechten Run gab. Irgend jemand hatte den Anstoß gegeben. Plötzlich fuhren zahlreiche Taucher aufs Meer hinaus und glitten in die Tiefe, um an die unermeßlichen Reichtümer der versunkenen Galeonen zu gelangen. Die Abenteurer schlossen sich zusammen, gründeten Firmen, die aufsehenerregende Prozesse gegen die amerikanische Regierung um eine Lizenz führten, denn Vater Staat wollte ebenfalls mitkassieren. Und auch Gangsterbanden. Es kam zu Feuergefechten auf dem Meer. Tote und Verwundete blieben zurück. Regelrechte Kriege um das Gold der Spanier brachen aus. Die Polizei schritt ein. Es hagelte Verbote, Verhaftungen, und immer wieder fingen neue Taucher an zu suchen, um sich ein Stück vom großen Goldkuchen abzuschneiden.
    Simon Rock und seine Männer waren da vorsichtiger. Er hatte sich die Leute aus aller Welt zusammengeholt und eine kleine, aber schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt. Dazu gehörte noch Pretty Benson, seine schwarzhaarige Freundin, mit dem Schuß Jamaica-Blut in den Adern. Sie wollte Simon unbedingt heiraten, doch der große blonde, sonnenbraune und athletisch gebaute Mann hatte kein Interesse, sich ehelich zu binden.
    An diesem Tag waren sie schon seit den frühen Morgenstunden auf dem Wasser. Ihr schneeweißes Boot, die Flying Star, schaukelte sacht in der hohen Dünung. Die Sonne warf einen goldenen Teppich auf die Wellen und erinnerte die vier Taucher immer daran, daß ein Vermögen unter der Oberfläche des Meeres lag.
    Es war später Nachmittag. Gefunden hatten sie nicht viel. Nur wenige Münzen, die allerdings nicht sehr viel wert waren. Es kamen nicht einmal die Spesen für den heutigen Tag dabei heraus. Deshalb überlegten sie, ob sie an diesem Tag noch einmal tauchen sollten. Sie hatten sich am Heck versammelt und hingen in den bunten Liegestühlen, schlaff und abgespannt. Doch der äußere Eindruck täuschte. Diese Männer konnten von einer Sekunde zur anderen explodieren. Zudem lagen die Waffen immer in Griffnähe. Schnellfeuergewehre und Pistolen. Zweimal waren sie bereits von Seebanditen überfallen worden, beide Male hatten sie die Attacken blutig zurückgeschlagen.
    »Ich habe keine Lust mehr«, sagte Ted Lawrence, der Schwarze unter ihnen. »Habe mich heute genug geärgert.«
    Rock verzog die Lippen. Wie auch die anderen trug er nur seine kurzen Badeshorts. »Seit wann gibst du so schnell auf?«
    »Ich habe einen schlechten Tag.« Ted rollte mit den Augen und schaute an Simon vorbei, denn aus dem Niedergang tauchte Pretty Benson auf.
    Sie war eine Augenweide. Ihre Haut hatte einen Farbton, der an Milchkaffee erinnerte. Sie trug eine wilde Frisur, die man mit dem Wort Afrolook umschreiben konnte. Die Beine der Frau schienen unendlich lang zu sein und endeten dort, wo der schneeweiße Tanga mehr als knapp saß. Von Prettys Gesicht war nicht viel zu sehen, weil es von einer großen Sonnenbrille verdeckt wurde. Die Lippen waren leicht aufgeworfen, ohne ordinär zu wirken. Der hochangesetzte Busen hätte eigentlich kein Oberteil nötig gehabt. Pretty
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