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Die Vampir-Flotte

Die Vampir-Flotte

Titel: Die Vampir-Flotte
Autoren: Jason Dark
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Masten gab es noch vollständig. Sogar noch Reste des Segeltuchs bewegten sich in der Strömung. Am Bug zeigte sich ein großes Leck, durch das das Wasser strömte. Die Aufbauten waren zu sehen und unzerstört.
    Mann, das ist ein Ding! dachte Simon Rock und konnte sich an diesem Anblick gar nicht satt sehen. Das war kein spanisches Schiff, es mußte später gesunken sein. Eine Dreimastbark, vielleicht englischen Ursprungs.
    Sie schwammen langsam näher.
    Allerdings war eins verwunderlich. Normalerweise wurden die gesunkenen Schiffe immer von zahlreichen Fischen heimgesucht, hier jedoch war kaum einer zu sehen. Die Fische machten seltsamerweise um dieses Schiff einen Bogen. Wenn dem Kahn mal einer zu nahe kam, dann zuckte er kurz vor dem Ziel zurück und glitt davon.
    Sehr seltsam…
    ***
    Die beiden Taucher waren so in den Anblick des Schiffes vertieft, daß sie die Gefahr vergaßen. Den Kopf hatten sie zwar gesehen, aber nicht den dazugehörigen Körper oder die Bestie, die dafür verantwortlich war, daß der Kopf durchs Wasser trudelte.
    Der Hai kam von der Seite!
    Lautlos, schnell und gefährlich.
    Er war noch immer auf der Suche nach Beute, hatte zwar etwas gerissen, aber damit konnte er nichts anfangen. Jetzt sah er die beiden Taucher.
    Montana merkte die Gefahr zuerst. Eigentlich machte ihn erst der Schatten aufmerksam, er drehte den Kopf, sah den Hai und reagierte sofort.
    Eine Rolle nach hinten, wobei er gleichzeitig Simon Rock gegen den Körper trat und ihn somit warnte, dann zog Montana sein Messer hervor.
    Als der Hai da war, stach die Klinge in die Höhe. Wie gesagt, sie war sehr scharf, ihr hatte der Hai nichts entgegenzusetzen.
    Sie schlitzte ihn an der Unterseite auf. In einem langen Bogen floß das Blut aus der Wunde und färbte das Wasser. Es würde natürlich noch mehr Haie anlocken, die ihren Artgenossen dann zerrissen, doch das Risiko mußten beide Taucher eingehen, wollten sie sich nicht von dem Fisch zerreißen lassen.
    Der Hai war noch nicht erledigt. Er drehte durch. Montana sah zu, daß er aus seinem unmittelbaren Bereich kam, denn der lange, kräftige graue Körper peitschte das Wasser.
    Der Hai wurde rasend. Er kämpfte gegen sein Schicksal an, wirbelte in einer Wolke von Blut, zuckte, warf sich hin und her, drehte durch und verschwand plötzlich in dem Spalt, aus dem die beiden Taucher gekommen waren. Er würde ins offene Wasser schwimmen, unterwegs eine Blutspur hinter sich herziehen und von den anderen Haien zerfetzt werden.
    Simon Rock winkte Montana zu. Ein Zeichen der Anerkennung. Montana war ein guter Haikiller.
    Jetzt hielt sie nichts mehr, sich das geheimnisvolle Schiff anzuschauen.
    In schräger Linie schwammen sie auf den Kahn zu. Und beide spürten unabhängig voneinander die Gefahr, die vor und unter ihnen lauerte.
    Andererseits übte dieses Schiff einen gewissen Reiz auf sie aus. Sie mußten es sich einfach ansehen.
    Und wieder waren sie überrascht, als sie zwischen den Masten herschwammen. Es war noch alles sehr gut erhalten. Sogar die Wanten waren zu erkennen.
    Eine Rolle nach vorn, und beide glitten sie dem Deck entgegen. Sie trennten sich jetzt nicht mehr, sondern blieben dicht beieinander. Das Wasser war durch den gesamten Schiffsleib geströmt. Sie sahen die offenen Luken und Klappen zu den Niedergängen, durch sie konnten sie in den Bauch des Schiffes gelangen.
    Wieder schalteten sie die Lampen ein. Auf dem Achterdeck befand sich ein Ruderhaus mit offener Tür. Die Tür schwang in der Unterwasserdünung hin und her, als würde sie von nicht sichtbaren Händen bewegt.
    Die Männer interessierten sich für die Ladung. Und die lag nun mal im Bauch des Schiffes.
    Sie mußten runter.
    Zuerst glitt wieder Simon Rock durch die offene Luke und tauchte ein in das Dunkel des Schiffsbauchs.
    Der starke Lampenstrahl bahnte sich seinen Weg durch die trübe Flut.
    Auch hier unten, wo sich die Lade- und Stauräume befanden, hatten Muscheln und Kalk fremdartige Kunstwerke an den Innenwänden des Schiffes gebildet.
    Von der Ladung fehlte jede Spur. Keine Kiste und kein Faß war irgendwo vertäut.
    Dieser Stauraum präsentierte sich den beiden Tauchern völlig leer. Sie durchschwammen ihn ganz, bis Montana mit der Lampe winkte und somit ein Zeichen gab.
    Simon Rock glitt neugierig näher.
    Montana hatte den Durchgang zum nächsten Lagerraum entdeckt. Ein offenes Rechteck. Die dazu gehörige Tür lag auf den Planken.
    Sie mußte wohl aus den Angeln gerissen worden sein, als das Schiff so
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