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Die Vampir-Flotte

Die Vampir-Flotte

Titel: Die Vampir-Flotte
Autoren: Jason Dark
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plötzlich sank.
    Die beiden Männer leuchteten die Tür an und wunderten sich, als sie das Kreuz sahen, das auf die Tür genagelt worden war. Obwohl Muscheln und Kalk es überwuchert hatten, waren die Umrisse doch deutlich zu erkennen.
    Rock und Montana hatten schon zahlreiche Schiffe durchsucht und leergeräumt, sie kannten sich inzwischen sehr gut aus, aber ein Kreuz vor einer Tür hatten sie noch nie auf einem gesunkenen Schiff gesehen.
    Das mußte seine Bedeutung haben.
    Ob der Stauraum dahinter vielleicht etwas Besonderes beinhaltete? Sehr wertvolle, kirchliche Schätze? Vielleicht Meßkelche oder andere goldene Kreuze, die zusätzlich mit Edelsteinen geschmückt waren? Die Taucher dachten das gleiche. Ihr Forscherdrang ließ sich nicht mehr bremsen, die Neugierde war größer als die im Unterbewußtsein lauernde Gefahr.
    Sie glitten durch die Öffnung. Lautlos wie zwei Fische.
    Ein paar zerplatzende Luftperlen waren das einzige, was in dem ersten Raum zurückblieb und noch an die Taucher erinnerte. Abermals nahm sie eine dunkle, unheimlich anmutende und fremde Welt gefangen. Auch in diesem Laderaum schien auf den ersten Blick nichts zu sein, aber nur auf den ersten Blick.
    Als die beiden Taucher jedoch die Lampen schwenkten, da sahen sie die Kisten, die im Stauraum standen. Sie waren vor dem Untergang vertäut gewesen. Doch als das Schiff gegen die Felswand prallte, war die Vertäuung gerissen, so daß die Kisten durcheinandergerutscht waren.
    Jetzt standen sie kreuz und quer.
    Simon Rock und Montana glitten über die Ladung hinweg, erreichten das Ende des Laderaums und drehten sich wieder um, um die Kisten genauer zu untersuchen. Sie schwammen unter der Decke, kippten jetzt ihre Körper und stießen dem Boden entgegen. Die Strahlen der Lampen bohrten sich in das trübe Dunkel, trafen auch die Kisten von einer geringeren Entfernung, und jeder der beiden Taucher konnte sehen, daß es sich nicht um Ladekisten handelte, sondern um etwas anderes.
    Um Särge!
    Sieben Särge waren es, die sich in diesem Stauraum befanden. Über ein halbes Dutzend Totenkisten, die seltsamerweise nicht mit Tang, Algen oder Muscheln überdeckt, sondern so geblieben waren wie zuvor. Die rasch aufsteigenden Luftperlen zeugten davon, wie schnell und überrascht die beiden Taucher waren. Sie traten Wasser und schauten sich an. Montana drehte die Faust mit dem aufgerichteten Daumen und deutete nach unten.
    Simon Rock verstand das Zeichen. Montana wollte die Särge untersuchen. Das hätte er auch vorgeschlagen, denn es war schon des öfteren passiert, daß irgendwelche Seefahrer wertvolle Ladungen in außergewöhnlichen Verstecken untergebracht hatten.
    Dazu zählten auch Särge.
    Aber Simon zögerte. Er wußte nicht so recht, wie er sich verhalten sollte, denn er dachte an den treibenden Vampirkopf.
    Ein Kopf und jetzt die sieben Särge!
    Standen die beiden in einer unmittelbaren Verbindung? Und war es vielleicht möglich, daß sie in einem der Särge den zum Kopf gehörenden Körper fanden?
    Als Simon Rock daran dachte, glitt selbst ihm, dem Hartgesottenen, ein Schauer über den Rücken. Daran wollte er lieber nicht denken.
    Vernünftig wäre es eigentlich gewesen, den Rückweg einzuschlagen, doch die Gier nach Gold war stärker.
    Deshalb nickte er.
    Auch Montana war einverstanden. Er hatte sich während Rocks Überlegungen ein wenig umgeschaut. Ein Sarg fiel wegen seiner Größe auf. Er war in seinen Ausmaßen fast doppelt so groß wie die anderen.
    Den wollten sich die Männer als ersten vornehmen.
    Gemeinsam schwammen sie auf ihn zu.
    Der Sarg war verschlossen. Die Schlösser hatten im Laufe der Zeit Rost angesetzt und würden nicht so leicht zu knacken sein. Aber sie hatten ihre scharfen Messer aus bestem Stahl. Und zusätzlich noch die Pickel.
    Mit diesen Werkzeugen mußte es zu schaffen sein, die Särge zu öffnen.
    Montana hatte sein Messer bereits gezogen. Er wollte es in den Spalt zwischen Deckel und Unterteil klemmen, während sich Simon Rock an den Schlössern zu schaffen machte. Dazu nahm er den harten Pickel und hämmerte dagegen.
    Der größere Sarg stand ziemlich allein in einer Ecke. Etwas weiter entfernt von den übrigen. Deshalb sahen beide Taucher nicht, wie sich ein Deckel plötzlich hob und eine bleiche, grünblau schimmernde Hand erschien, deren Finger zur Klause gekrümmt war.
    Ein Ruck, und der Deckel rutschte ab.
    Sacht berührte er den Boden, wo er liegenblieb. Aus dem Sarg aber stieg eine Gestalt, die wie ein
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