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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta
Autoren: Susan Schwartz
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wollten es genau genommen gar nicht wissen. Das Wesen ihrer Retter blieb ihnen fremd. Warum

bedienten sie sich Projektionsgestalten beim Kontakt mit anderen Völkern, obwohl es andererseits

auch kein Geheimnis war, dass die wahren Körper die riesiger Wasserwesen waren?
    Sie waren inzwischen zu der Ansicht gelangt, dass die Entwicklung der Anthurianer stagnierte,

wenn nicht gar kurz vor der Degeneration stand. Dieses Volk mit seinen unglaublichen Machtmitteln

war viel zu sanftmütig und weich. Damit war keinerlei Entwicklung mehr zu erzielen. Es war an der

Zeit, an den Fortschritt zu denken.
    Und die Vatrox waren dafür bereit.
    Die Unsterblichkeit war erreicht. Nach vielen Fehlschlägen und grauenvollen Misserfolgen war

das Klonen kein Problem mehr. Von jedem Vatrox wurde gleich nach der Geburt eine Gewebeprobe

entnommen und archiviert. Nach dem körperlichen Tod falls der Betroffene die Wiedergeburt

gewünscht hatte - wurde sein Vamu identifiziert und in den beschleunigt herangezüchteten Körper

zurücktransferiert. Es handelte sich stets um einen erwachsenen Körper, dessen Pigasoshaar

allerdings nicht mehr als ein kurzer Stummel war - es würde erst wachsen, wenn das Vamu in den

Körper eingezogen war.
    Dass die Übertragungsgenauigkeit individueller Erinnerungen nicht hundert Prozent betrug,

wurde zunächst vernachlässigt. Die Gedächtnislücken konnten anhand der Aufzeichnungen, die der

Vatrox hinterlassen hatte, aufgefüllt werden - oder sie waren nicht von Bedeutung.
    Dennoch forschten die Vamu-Schwestern nach, wodurch diese Erinnerungslücken entstanden.

Zeitweise gab es die grauenvolle Befürchtung, ihr Erzfeind VATROX- VAMU würde dieses Vamu

»fressen«.
    Doch die Frauen fanden heraus, dass die Ursache in der Bindung an VATROX-CUUR und VATROX-DAAG

lag. Ein Teil des wandernden Vamu blieb immer an die Kollektive gebunden. Ein weiterer Aspekt

konnte sein, dass unbewusste Vorbehalte gegen eine körperliche Wiedergeburt eine Rolle

spielten.
    Die Vatrox konnten damit leben, es verstärkte schließlich auch ihre eigene Bindung an die

Kollektive.
    Die Unsterblichkeit hatte allerdings einen hohen Preis. Immer mehr Männer wurden im Lauf des

Klonens steril. Die natürliche Geburtenrate ging zusehends zurück. Doch die Fruchtbarkeit der

Frauen war ebenfalls begrenzt, mehr als zwei Kinder konnten sie selten bekommen.
    So kam es, dass es nicht mehr als zwei Milliarden Vatrox gab, also kaum mehr als zum Zeitpunkt

der Ankunft vor dreißig Jahrtausenden.
    Ein großer Plan nahm langsam Gestalt an, dessen Grundstein einst der erste regierende Mann,

Codesfatt, gelegt hatte. Dieses Ziel hatten seine Nachfolger nie aus den Augen verloren.
    Wahlen fanden nicht statt, doch daran störte sich niemand, solange der Erste Mann das

gemeinsame Ziel des Volkes verfolgte und in seinem Sinne handelte. Ganz autark konnte er sowieso

nicht regieren, da die Kollektive beteiligt waren.
    Der Erste Mann dieser Tage aus Codesfatts direkter männlicher Linie war Candrofatt, und zwar

bereits in seiner siebten Inkarnation. Der Klonkörper selbst war längst steril, doch er sah dies

nicht als Makel. Die Klone hatten immerhin eine noch längere Lebenserwartung als die »Originale«,

und das verschaffte ihm in jeder Inkarnation ausreichend Zeit. So behielt er die Fäden in der

Hand und konnte den großen Plan weiterverfolgen.
    Er war ein äußerst autoritärer, strenger Mann, doch die männlichen Vatrox, die es nie anders

gekannt hatten, nahmen es hin, solange sie ihre eigenen Vorteile gesichert sahen. Dass sich

inzwischen eine klare Hierarchie entwickelt hatte, war unvermeidlich. Eine exakte

Arbeitsaufteilung und Rangordnung war unerlässlich durch ihre Arbeiten für die Anthurianer

geworden, und niemand sah darin etwas Nachteiliges.
    Umso zielgerichteter kamen sie in ihrer Entwicklung voran und in dem Vorhaben, das größte

Sternenreich zu errichten, das es jemals gegeben hatte.
    Die meisten Vatrox befanden sich in Duerchan, doch viele waren inzwischen nach Anthuresta

gekommen und hatten sich dort angesiedelt. In beiden Galaxien hatten die Vatrox Geheimwelten

eingerichtet und waren dabei, sie auszubauen, sechs in Duerchan, zwei in Anthuresta.
    Die Kollektive hatten auf allen acht Welten kleine Mengen ihrer ursprünglichen Vamu-Depots

rematerialisiert, die dank der Tiovam-Kristalle auch bei Abwesenheit als Anker und

Anziehungspunkt für das Vamu Verstorbener
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