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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta
Autoren: Susan Schwartz
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Volk, das uns überlegen ist!«
    »Eben deswegen«, knurrte der Anführer, und Lucba begriff endlich.
    Es war nur ein Test.
    Ob es ihnen überhaupt gelingen konnte, ein solches Wesen zu töten.
    Der Tag des Putsches war da!
    Sie hatten vor, die Macht in Anthuresta und allen anderen Galaxien, die durch das

Polyport-System miteinander verbunden waren, an sich zu reißen und ihre eigene Herrschaft zu

errichten - auf den Leichen von fünfhundert Millionen Anthurianern!
    »Geh weg!«, schnarrte sie der Anführer an. »Dein Einwand wurde zur Kenntnis genommen, und nun

mach deine Arbeit!«
    Solia war inzwischen tatsächlich zu einem Beiboot hochgeflogen und in Sicherheit. Gut.
    Lucba, ich bitte dich ...
    Es ist gut, Solia. Halte den Orden hoch!
    »Zum letzten Mal...«, setzte Lucba laut an, doch der Anführer schnitt ihre Worte ab.
    »Wir haben einen Zeitplan einzuhalten! Los, Sperrfeuer, ohne weitere Verzögerung!«
    Lucba wurde von ihren Emotionen überwältigt. In diesem Moment wünschte sie sich, dass ihre

Gedanken töten könnten. Doch bei aller Macht, die sie inzwischen hatte, war sie noch lange nicht

so weit. Also blieb ihr nur ein Weg.
    Mit einem hasserfüllten Schrei warf sie sich auf den Anführer, brachte ihn aus dem

Gleichgewicht, entriss ihm die Waffe, während er stürzte ...
    ... und verging im gesammelten Feuerstoß aus den Strahlwaffen sämtlicher Männer.
    *
    Ihr Vamu floh, während ihr zur Unkenntlichkeit entstellter Leichnam zu Boden fiel, doch es kam

nicht weit. Es wurde eingefangen.
    Wie konnten sie ..., dachte Lucba, die immer noch bei Bewusstsein war. Dann erkannte

sie, dass es nicht die Vatrox gewesen waren, auch nicht Solia.
    Ihr Vamu wurde unwiderstehlich von einem Gebilde angezogen, das einer Schneeflocke glich. Ein

Kristall mit vielen feinen Verästelungen und bizarr geformten Seitenarmen und Auslegern im

Inneren des Anthurianerkörpers, der aus purer Psi- Materie bestand.
    Lucba Ovichats Vamu sank langsam hinein. Sie bemerkte die gewaltigen Entladungen, die von

Hunderten Salven stammten, die unaufhörlich auf den riesigen versteinerten Leib abgefeuert

wurden.
    Während der Anthurianer starb und sich auflöste, blieb der Kristall mit Lucbas Vamu von den

Energien unangetastet.
    Die Welt ging unter in Donner und Flammen, und Lucba versank mitten darin völlig unberührt in

Zeitlosigkeit. Dann in Schlummer.
     

13.
    Nach langem, tiefem Schlaf
     
    Und damit will ich schließen. Ich weiß, es war nicht eure Absicht, mich zu

wecken, doch es ist geschehen, und nun tragt die Folgen.
    Ich wurde durch eure Schuld wie durch einen plötzlichen Schlag aus meiner

Versunkenheit gerissen, und mir wurde bewusst, dass Äonen vergangen sein müssen, seit ich das

zweite Mal starb.
    Und wieder ist es mir nicht vergönnt, für immer ins Nichts einzugehen.
    Dieses Mal geschah weitaus Grausameres, denn mein Vamu war gefangen und

eingesperrt, und so trieb ich durch die Zeiten dahin, dankbar um jede Bewusstlosigkeit, die mich

umfing, und dem Wahnsinn nahe, wenn ich mir meiner selbst bewusst werden und begreifen musste,

dass es kein Entkommen gab.
    Einsamkeit und Stille, lautloser als der Tod, waren meine einzigen Begleiter. Ab

und zu schlich der Wahnsinn herbei, doch war er stets nur ein kurzer, wenngleich willkommener

Gast und schaffte es nie, zu bleiben.
    Schlaf und Leid wechselten einander ab. Wenn ich wach war, wollte ich sterben,

wenn ich schlief, wollte ich leben. Ich kann euch nicht mehr sagen, worin sich Wachen und

Schlafen unterschieden und wann was stattfand.
    Die Grenzen haben sich verwischt. Doch ich habe nicht vergessen, wer ich bin,

und ich habe auch die Vergangenheit nicht vergessen. Jemand mit meiner Berufung muss zwangsläufig

mit einem hervorragenden Gedächtnis ausgestattet sein.
    Ich sehe dich, Mann! Ja, ich weiß, was du bist, ich habe es längst erkannt. So,

wie ich weiß, dass diese Frau, durch die ich spreche, meinem Volk eng verbunden ist. Ich erkenne

viel Vertrautes in ihrer Struktur und doch auch vieles, was dir ähnelt, Mann, obwohl du von ganz

anderer Art bist, zumindest dem äußeren Anschein nach. Was ist es, das euch verbindet?
    Sind dir meine Fragen unangenehm?
    Hast du nun Angst, weil du die Wahrheit kennst? Fragst du dich, warum ich dir

all das offenbart habe?
    Empfindest du Hass auf mich, weil jemand starb, für den du dich verantwortlich

fühltest?
    Ich kann dir sagen, was ich fühle: nichts. Kein Bedauern, keine
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