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2495 - KOLTOROCS Feuer

2495 - KOLTOROCS Feuer

Titel: 2495 - KOLTOROCS Feuer
Autoren: Horst Hoffmann
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von ihm gehört zu werden.
    Aber das Licht flackerte, und der mentale Druck glich für Git-Ka einem Seufzen - so als winde sich der Kontaktwald in einem Fieber.
    Die Anführerin der Vibra-Staffel war fast sicher, dass der Wald genau wusste, weshalb sie ihn besuchten.
    *
    Perry Rhodan war beeindruckt, das sah man ihm an. Git-Ka war zum ersten Mal mit ihm unterwegs, aber sie hatte so viele Bilder und Filme von ihm gesehen, so oft seine Stimme gehört, dass sie glaubte, ihn schon sehr gut zu kennen. Sie bewunderte ihn als eine fast schon mythologische Figur, einen Visionär und Pionier, der nie von seinem Ziel und Ideal abgewichen war.
    Aber einmal war immer das erste Mal, und vielleicht ... ging er bereits hier seinem finalen Ziel entgegen.
    KOLTOROC ... er wusste, dass es für ihn nur einen Weg zu ihm gab. Rhodan mochte sich noch etwas vormachen, aber am Ende, sollten alle anderen Bemühungen scheitern, musste er auch ihn gehen.
    Atlan wirkte kühl und irgendwie unbeteiligt. Vielleicht hatte es damit zu tun, dass er bereits alle Freuden und Schrecken der Kontaktwälder erlebt hatte, als er in einer Art Odyssee die Geschichte von Alomendris erfuhr. Auch darüber hatte Git-Ka sich schlau gemacht.
    Dao-Lin-H'ay war gefasst.
    Als sie endlich die zentrale Lichtung erreichten, schien eine halbe Ewigkeit vergangen zu sein. Im Kontaktwald gab es keine Zeit wie draußen. Die üblichen Gesetze verloren ihre Gültigkeit, niemand wusste, was als Nächstes geschah. Die Wälder kannten sie, das Wissen des einen war das des anderen. Sie sollten wissen, dass sie Freunde empfingen.
    Aber konnten sie dessen wirklich so sicher sein?
    *
     
    Es war nicht das erste Mal, dass Git-Ka-N'ida die zentrale Lichtung betrat, doch die Faszination ebbte niemals ab.
    Die Lichtung durchmaß etwa dreißig Meter, war kreisrund und von hohen Büschen und Bäumen umsäumt, in denen es wisperte und raschelte. Auch die Schatten und Schemen ließen sich immer wieder sehen, und ungebrochen wirkte der Zauber dieser anderen, fremdartigen und doch wie vertrauten Wesenheit, die nur törichte Wesen als eine Ansammlung von Gehölzen ansehen konnten.
    Nur an diesem Ort gab es die Blüten in allen Farben des Regenbogens, die sich wie wirkliche Augen auf die Besucher richteten, die klein und unbedeutend im Zentrum des Kontaktwalds standen. Sie waren größer und prächtiger als alle anderen, vor allem aber ... tiefer.
    Git-Ka fand kein Wort, das es hätte besser treffen können. Diese wunderschönen Blüten auf der Lichtung waren der Wald. Und der Wald war an dieser Stelle zugleich Alomendris und alle seine Kinder, hier befand sich ihre gemeinsame Schnittstelle.
    Git-Ka-N'ida war seit jeher immer mehr dem Weltlichen zugetan gewesen als den spirituellen Dingen, aber an diesem Ort empfand sie tiefste Demut.
    Umso schlimmer war jedoch ihre Bestürzung, als sie, deutlicher als jemals zuvor, die tiefe Unruhe des Waldes spürte. Das Zittern und Wehen der Blätter und Blüten, das Schwanken des Lichts bis hin zu ganzen Pausen von plötzlichem Schatten, das Seufzen und Stöhnen in der »mentalen Stimme« des Walds war nicht mehr zu überhören.
    »Wir sind auf der Suche nach KOLTOROC«, sagte Dao-Lin-H'ay. Die Unsterbliche war drei Meter vorgetreten und befand sich nun im exakten Mittelpunkt der Lichtung. Sie sprach knapp und möglichst präzise, denn darauf kam es bei dem Kontakt mit einem in völlig anderen Bahnen denkenden Wesen an. Keine Schnörkel, sondern die reine Information. »Du kennst die Lage in Hangay. Der Kernwall existiert nicht mehr. Es sollte dir möglich sein, die Position von Wald Nummer 126 exakt zu orten. Wir bitten dich, uns die Koordinaten zu geben.«
    Git-Ka hielt den Atem an. Atlan verriet mit keinem Wimpernzucken, wie es in ihm aussah und wie er ihre Chancen einschätzte. Rhodans Gesicht war starr wie eine Maske.
    Es war keine einfache Bitte, das wussten sie alle.
    Alomendris hatte jeden Kontakt zu Nummer 126 abgebrochen, um nicht die anderen 125 Wälder verraten zu müssen. Weiterer mentaler Kontakt mit 126 bedeutete, KOLTOROC Tür und Tor zu ihnen zu öffnen. Die Möglichkeit der Distanzlosen Interaktion würde den Armeen aus dem Zentrum die Pforten weit öffnen.
    Die Verhältnisse hatten sich geändert, das wusste auch der Wald. Aber würde er auch schnell genug umdenken können? Wollte er überhaupt noch den neuen Kontakt mit Nummer 126? Der »verlorene« Wald mochte für immer pervertiert sein.
    Alomendris, die Gesamtheit der Kontaktwälder,
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