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2492 - KOLTOROC

2492 - KOLTOROC

Titel: 2492 - KOLTOROC
Autoren: Uwe Anton
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nicht bereit dafür, das spürte Inkadye genau. Noch waren sie einfach ... überwältigt.
    Aus gutem Grund.
    So etwas mit dem Verstand zu erfassen und es dann selbst mitzuerleben ... das war ein beträchtlicher Unterschied.
    Das Potenzialfeld verharrte über ihnen. Es schien schwach zu pulsieren, geradezu lauernd ...
    Es wartet darauf, beseelt zu werden, dachte Inkadye, seinen Sinn und Zweck erfüllen zu können, mit den mentalen Vermächtnissen beider Völker dieser Galaxis zur Schiedsinstanz von Serdragon zu verschmelzen.
    Weder der Auper'como noch die Insektoide des Kollogoms reagierten auf ihre Worte.
    Sie brauchen noch eine Weile, um vollends zu verkraften, was hier geschieht, wurde der Sorgorin klar.
    »Ja, das Potenzialfeld lebt«, sagte Inkadye. »Wie wir es euch angekündigt und zugesichert haben.« Sie verzichtete darauf, den beiden Vertretern der wichtigsten Völker noch einmal zu erklären, auf welchen Grundlagen das Feld errichtet worden war.
    Vielleicht, weil sie selbst es nicht genau verstand. Sie war Diplomatin, keine Technikerin. Und Kosmokratentechnik an sich blieb auch ihr verschlossen.
    Zumindest wusste sie, dass dieses Potenzialfeld, das sie von den Kosmokraten mitgebracht hatte, als Trägersubstanz der zukünftigen Schiedsinstanz dienen würde, als eine Art mentaler Nährboden. Es würde all seine Komponenten zu einer Einheit verschmelzen. Und um daraus tatsächlich eine Art Lebendigkeit zu schöpfen, war es geschaffen auf der Basis von Biophoren.
    Biophore, dachte sie. Lebensträger. Die hyperenergetischen Quanten traten in zwei verschiedenen Formen auf, den On-Quanten und den Noon-Quanten. Die Erstgenannten entsprachen auf hyperenergetischer Ebene der Lebensenergie. Wenn sie mit Materie in Kontakt kamen, waren sie in der Lage, Leben zu erzeugen.
    Die Zweiten hingegen entsprachen auf hyperenergetischer Ebene dem Heranreifen von Vernunft. Wenn sie mit den Nervensystemen von Lebewesen in Kontakt kamen, bildeten sie die Grundlage organischer Intelligenz.
    Man erzählte sich viel über diese Bio-phore, und Inkadye wusste nicht genau, was davon den Tatsachen entsprach und was ins Reich der Legenden gehörte. Angeblich wurden die Biophore von mächtigen Wesen im Auftrag der Kosmokraten im Universum ausgesät. Sie sollten dadurch Leben schaffen und die Grundlage für dessen Intelligenz legen. Mithilfe riesiger Sternenschwärme wurde diesem Leben dann höhere Intelligenz verliehen, die ihm ein eigenes Bewusstsein verschaffte.
    Wer weiß?, dachte die Sorgorin. Vielleicht sind die aufstrebenden Humanoiden auf diese Weise von den Kosmokraten geschaffen worden, und sie sehen sie als ihre Kinder an und wollen sie beschützen vor der Macht des Kollektivs der Insektoiden und der Wasserstoffatmer, damit es sie kurz nach ihrem Aufkommen nicht schon wieder in den Untergang reißen kann. Vielleicht bin ich deshalb hier, um Frieden zu schaffen ...
    Der General der Auper'como hatte sich zuerst wieder in der Gewalt. »Dann möge es beginnen.«
    Die Insektoide pflichtete ihm bei. »Möge der Träger der Hoffnung entstehen.«
    »Setzt die Mentalsubstanz frei!«, befahl Inkadye über Funk dem Kommandanten der Walze.
    *
     
    Einen Augenblick lang geschah gar nichts, dann schien das Licht, das aus den Türmen der Auper'como und den Insektenbauten des Kollogoms drang, plötzlich heller zu leuchten. Der Boden unter Inkadyes Füßen vibrierte leicht, als gleißende Helligkeit, die der Sorgo-rin in den Augen schmerzte, aus dem Dach eines Turms und dem Abschnitt eines Insektenbaus schoss. Die strahlend weißen Fontänen stiegen hoch, immer höher, kreuzten sich schließlich in dem schwachen Funkeln des Potenzialfelds aus kosmokratischer Herstellung ... und fächerten auf. Weißes Licht floss in das Feld.
    Mentalsubstanz beider Völker, der Auper'como und der Insektoiden des Kollogoms, dachte Inkadye. Abgespalten und kopiert von Maschinen der Kosmokraten, die in die Lichtstadt eingebaut wurden und sich zerstören werden, sobald die Schiedsinstanz etabliert ist.
    Das Feld pulsierte nun stärker, leuchtete heller. Und noch immer riss der Lichtstrom nicht ab. Ganz im Gegenteil: Nun leuchteten riesige Holos in den beiden Fontänen auf, wirbelten in den Lichtströmen mit und erloschen wieder, als sie das kugelförmige Feld erreichten.
    Sie stellten Auper'como und Insektoide dar. Die Vertreter des Kollogoms sahen für Inkadye alle gleich aus, die Humanoiden hingegen konnte sie unterscheiden. Männer und Frauen, Junge und -
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