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2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Mixtur etwas Überlebensfähiges.
    Der Augenblick verging, und Nuskoginus vergaß. Denn Ruumaytron fokussierte mittlerweile seinen ganzen Hass auf ihn und die anderen Mächtigen. Der Quell-Klipper war Begleiter und Geburtshelfer einer neuen Generation von Quanten der Finsternis - und das Schiff machte sie für seine Rolle verantwortlich.
    Die Pein drückte Nuskoginus zu Boden. Er stürzte zwischen mehrere Biophore-Behältnisse und blieb liegen, zu schwach, um sich zu erheben. Ein Tonnengewicht lastete auf ihm.
    Ruumaytron verdrängte seinen Lebenswillen. Der Quell-Klipper wollte, dass er aufgab - und starb.
     
    15.
    Der Terraner
    Da war der Gedanke, irgendwie in den Weißen Saal zu gelangen. Existierte er noch? Gab es dort, in diesem Raum hinter dem Raum, vielleicht Hoffnung oder Erlösung?
    Rhodan musste sich seines Körpers bewusst werden. Das war alles, was er von sich selbst verlangte. Die Motorik in den Griff bekommen und sich irgendwie vortasten, bis er sein Ziel erreicht hatte.
    Er dachte an Muskeln, Gelenke und Nerven. Ans Zusammenspiel seiner körperlichen Bestandteile. Sie waren sicherlich kombinierbar, wenn er nur den richtigen Dreh herausfand. Ein Baby lernte laufen, nachdem es oft genug auf den Hintern gefallen war. Er musste Ähnliches tun: Teile seines Selbst, die zweifellos noch vorhanden waren, erfassen und in der richtigen - der logischen! - Reihenfolge aneinanderfügen.
    Es war ein Geduldsspiel, keine Frage. Doch Zeit spielte ohnedies keine Rolle, vor allem, da er sie nicht wahrnehmen konnte.
    Rhodan krümmte irgendetwas. Seine Finger, die Zehen, den Nacken? Er wusste es nicht. Doch es geschah.
    Trotz des Nichtsehens besaß er die Gewissheit, dass es passierte. Er fuhr fort, tat es immer wieder. Rascher und heftiger, mit aller Kraft, die ihm sein Verstand erlaubte. Vielleicht entstand Schmerz. Schmerz würde ihm helfen, eine Art Zuordenbarkeit zu erkennen.
    Das Element der Finsternis war kein Leben. Es war eine Täuschung, die sich verselbstständigt hatte. Rhodan musste diese Täuschung lediglich durchschauen. Dann würde seine Körperlichkeit wieder wirksam werden.
    Ein Schritt war vonnöten.
    Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer für die Menschheit.
    Bewegen. Den Körper wieder fühlen. Zu sich kommen, sich seiner selbst bewusst werden.
    Verzweiflung erfüllte Perry Rhodan, als er das gerade erst wieder entdeckte Gefühl verlor. Die Dunkelheit sog jede Erinnerung so schnell aus ihm ...
    Neuerlich war er auf ein bedeutungsloses Nichts reduziert, das sich mühselig von einem Gedanken zum nächsten schleppte, um nur ja nicht aufzugehen in diesem grundlosen Ozean.
    Da! Ein Lichtblitz! Wie von einer Stroboskoplampe erzeugt, so kurz, dass er fast nicht wahr war - und dennoch hatte er die Helligkeit in all ihren Facetten wahrgenommen. Seine Umgebung war noch da. Er befand sich nach wie vor in der Kommandozentrale der JULES VERNE, und Norman stand vor ihm mit wie zur Warnung erhobenem Rüssel.
    Rhodan drohte neuerlich von der Dunkelheit aufgesogen zu werden. Verzweifelt ruderte er umher, drehte sich im Nichts nach allen Richtungen, suchte nach dem Ausgang aus dem schwarzen Einerlei. Der kurze Blick zurück in die Wirklichkeit hatte gereicht, um ihm Orientierung zu schenken, um ihm ein räumliches Koordinatensystem zurückzugeben.
    Ein weiteres ... Lichtereignis. Grell und blendend. Dann kamen die Blitze in immer kürzeren Abständen, und seine Umgebung begann von Neuem zu existieren. Die Erinnerung an das Leben kehrte zurück.
    Seine erste bewusste Regung ging zur Seite, sein erster Blick galt Mondra. Sie wirkte nachdenklich und in sich gekehrt. So als erwachte sie aus einem Traum, den niemals ein Mensch zuvor geträumt hatte.
    Waren sie dorthin zurückgekehrt, wo sie ihre Reise ins Schwarz angetreten hatten? Oder war etwas in der Dunkelheit geblieben? Hatten sie an Substanz, an Persönlichkeit, an Wesen verloren, mussten sie ihr Leben gar von vorne beginnen?
    Nein. Es fühlte sich alles so an, wie es gewesen war. Grenzenlose Erleichterung füllte ihn aus. Ringsum erblickte er glückliche, von großer Last befreite Gefährten. Der Weg in die Vergessenheit blieb ihnen erspart. Da und dort zeigten sich noch Reste des Elements der Finsternis, doch sie zogen sich in Blitzeseile zurück - oder lösten sie sich etwa auf?
    Allmählich klang die Euphorie ab, und ungemeine Schwäche zehrte an Perry Rhodan. Er hörte NEMOS Stimme, ohne sie richtig wahrzunehmen.
    Icho Tolot, der Fels in der
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