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2485 - Hyperflackern

2485 - Hyperflackern

Titel: 2485 - Hyperflackern
Autoren: Arndt Ellmer
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und zog sie in seine Umarmung zurück. »Mir scheint, unser gemeinsamer Weg in die Zukunft hat jede Menge Fettnäpfchen aufzuweisen, egal, wo ich hintrete ... «
    NEMO meldete sich. »Ich störe nur ungern. Die THEREME II erreicht soeben CHEOS-TAI und schleust ein.«
    »Wir sind schon unterwegs.«
    Diesmal verzichtete der Terraner auf Guckys Hilfe. Er rief eine Schwebeplattform herbei. Gemeinsam flogen sie hinaus in den Hangar, wo sich vor dem offenen Schott das grüne, tropfenförmige Fahrzeug abzeichnete. Es schwebte herein und kam im vorderen Teil des Hangars zum Halten.
    Rhodan hielt die Scheibe an, die letzten zwanzig Meter legten die beiden zu Fuß zurück. Ein Stück abseits in der Nähe eines der Landebeine der JV-2 tauchte Gucky mit Alaska Saedelaere und Lanz Ahakin auf.
    »Heute ist ein historischer Tag!«, rief Ahakin ihnen zu. »Endlich hat das Warten ein Ende.«
    Gemeinsam gingen sie zu dem tropfenförmigen Fahrzeug, dessen Außenhaut an grünes, gesprungenes Glas erinnerte. Das Material schien von Millionen hauchfeinen Rissen durchzogen, war uneben und wie mit winzigen, scharfen Splittern übersät. Ein Stück der Oberfläche löste sich übergangslos auf, als handle es sich bei dem gesamten Gebilde um eine Projektion. Eine ovale Öffnung entstand. Eine Gestalt tauchte auf, bei deren Anblick Rhodan unwillkürlich schneller ging.
    Es war Kantiran. Er trug eine schlichte Bordkombination. Rein äußerlich verriet sie nichts von seinem Amt und der Bürde, die damit auf seinen Schultern lastete. Patron der Friedensfahrer! Abgesehen davon, dass sein Bart etwas sauberer gestutzt und etwas besser gepflegt aussah. Aber das mochte durchaus auf den weiblichen Einfluss Cosmuel Kains zurückzuführen sein.
    Kantiran stand einer Organisation vor, die den Frieden auf ihre Fahnen geschrieben hatte und überall in der Universellen Schneise für ihn eintrat.
    Sein Gang war ein wenig gemessener und würdevoller, als Rhodan es in Erinnerung hatte. Aber vielleicht bildete er es sich auch nur ein.
    Nicht ohne Stolz eilte er seinem Sohn entgegen. Gleichzeitig warf er einen suchenden Blick durch die Öffnung ins Innere der Kapsel. Rhodan umarmte Kantiran, wie er es beim Wiedersehen mit Roi im Solsystem auch getan hatte.
    »Willkommen, Patron Kantiran«, sagte er laut. »Ich danke allen Friedensfahrern, die mit uns in den Kampf gegen die Negasphäre ziehen.«
    Er sah seinen jüngsten Sohn fragend an. »Was ist mit Kamuko?«, flüsterte er.
    »Sie befindet sich in der THEREME«, gab Kantiran ebenso leise zurück.
    »Also schön ...« Der Terranische Resident trat zur Seite, damit auch die Gefährten den neuen Patron der Friedensfahrer begrüßen konnten. Besonders die Begrüßung Alaskas durch Kantiran war von großer Herzlichkeit geprägt. Danach wandte sich Kantiran ihm fast überhastet wieder zu. Und dann kam sie.
    Undeutlich zeichnete sich in der offen stehenden Schleuse der THEREME II seine Gestalt ab, die langsam ins Freie glitt und zum Boden herabsank.
    Rhodan hörte Mondra hinter sich nach Luft schnappen. Alaskas Körpersprache zeigte seine Erschütterung, als er die Eigentümerin des von ihm so lange gehüteten Vektor-Helms erkannte. Lanz Ahakin wirkte nicht mehr und nicht weniger als professionell-neugierig, als ginge ihn das alles nur mittelbar etwas an.
    Und so war es wohl auch.
    Kamuko, die Generalin, die Kämpferin und Prinzipa ARCHETIMS. Und jetzt »nur noch« die Gründermutter und der Friedfertigkeit ergeben?
    Sie war es, kein Zweifel, doch Rhodan erkannte sie hauptsächlich an der Nachtlicht-Rüstung. Als sie den Boden berührte, blieb sie stehen. Erst nach etlichen schweren Atemzügen setzte sie sich in Bewegung, ungleichmäßig und irgendwie kraftlos. Die einst mahagonifarbene Haut wirkte ausgebleicht, die Muster in Milchkaffeefarbe auf der linken Seite erweckten den Eindruck, als gehörten sie nicht dazu.
    Am stärksten spiegelte sich ihr Zustand in den Augen. Einst groß und leuchtend grün, lagen jetzt dunkle Schatten um die matten Augäpfel.
    Es sieht aus, als würde sie durch die Rüstung fortbewegt und nicht aus eigener Kraft, durchzuckte es Rhodan.
    Die Aeganerin schwankte ihm entgegen, den Blick unverwandt auf ihn gerichtet. Den einen Arm hielt sie leicht nach hinten, den anderen zur Seite, um sich besser auszubalancieren.
    Kamuko war krank, das sah Rhodan auf den zweiten Blick. Mit der Repräsentantin ARCHETIMS hatte sie äußerlich und wohl auch innerlich nicht mehr viel gemeinsam. Dennoch -
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