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2473 - Verrat auf CRULT

Titel: 2473 - Verrat auf CRULT
Autoren: Unbekannt
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abgelegenen Regionen von Kolonnen-Stützpunkten kein seltener Anblick und weniger verdächtig als unerklärliche Luftverwirbelungen.
    Sie kamen langsamer voran als üblich, weil sie ihre volle Spitzengeschwindigkeit von hundert Stundenkilometern nur auf Strecken ohne Abzweigungen erreichten. Häufig mussten sie anhalten und die Fährte neu aufnehmen.
    Negativ-Ortung, notierte sich Rinka Porol im Geiste. Dass wir alle seine Tricks durchschauen, hat uns Malikadi wohl nicht zugetraut.
     
    *
     
    Er schwebte gleichsam auf Nadeln, ließ sein Chronometer nicht aus den Augen. Pünktlich auf die Sekunde reaktivierte er die Verbindung zum Progress-Amt.
    Derselbe Effremi wie vorhin erschien im Holo. „Vizekapitän Malikadi", sagte er säuerlich. „Ein Terminaler Herold ist gewillt, deine Nachricht zu empfangen.
    Ich hoffe, du weißt, was du tust."
    „Keine Sorge. Stell mich unverzüglich zu ihm durch!"
    „Er besteht darauf, dass du zuvor deine Signatur und Positionsangabe übermittelst." Mit hörbarer Genugtuung fügte der Pausbäckige hinzu: „Wofür gäbe es Vorschriften, wenn sie nicht befolgt würden?"
    Kommentarlos schaltete Malikadi sein Kom-Armband wieder ein und hob via Tastatur die Maskierung seines ID-Kodes sowie der Sternwarte-Kennung auf. Sich länger mit dem Administrator zu streiten hatte keinen Sinn.
    Er war am Ziel. Das Holo verdunkelte sich, flammte dann umso gleißender wieder auf.
    Es zeigte eine geflügelte Silhouette, einen ätherischen, von wallenden Schlieren durchzogenen Schemen. Obwohl die Raumtemperatur gleich blieb, vermeinte Malikadi die Eiseskälte zu spüren, die drückend präsente Ausstrahlung dieses mächtigen Wesens.
    „Was hast du zu berichten?", donnerte der Terminale Herold. „Mir wurde mitgeteilt, du seiest zu Informationen über den Ursprung der mentalen Attacke auf unseren Herrn Antakur von Bitvelt gelangt."
    „So ist es, Herr." Malikadi hatte die hellere, festere Stimme seiner Limpes-Komponente gewählt, doch auch diese klang dünn und belegt.
    „Sprich!"
    Eine Pause trat ein.
    „Sprich!", wiederholte der Herold ungehalten. „Was weißt du, Vizekapitän?"
    Aber Malikadi blieb stumm; für immer.
    Langsam neigte sich sein lächerlich asymmetrischer Körper zur Seite, kippte um die Mittelachse, hing in burlesker Weise, von den Antigravkufen getragen, mit den Köpfen nach unten. Tiefe Brandlöcher klafften auf beiden Seiten der Brust.
     
    *
     
    Nachdem er mit zwei weiteren Thermostrahl-Salven Aufnahmeoptik und Mikrofon des Interkoms zerstört hatte, vergewisserte Senego Trainz sich, dass Malikadi tot war. „Blattschuss. Der verrät nichts und niemanden mehr."
    Rinka wies ihren Anführer auf den rußigen Flachschirm hin, der nach wie vor eine gut bekannte Zahlenfolge abbildete: 1.199.188. Die Registernummer von Dantons Traitank!
    „Vernichten! Die gesamte Apparatur, restlos!", befahl Senego. „Kantelaki, das ist ein Fall für dich."
    Khiz Turagga durchsuchte hastig die Montur der Leiche nach etwaigen Speichermedien, förderte jedoch nichts zutage. „Der Fiesling ist sauber. Sollten wir ihn nicht trotzdem sicherheitshalber desintegrieren?"
    „Keine Zeit. Binnen weniger Augenblicke treten sich hier die Mor’Daer gegenseitig auf die Zehen."
    Wie zur Bestätigung blinkte Malikadis Armbandgerät. Auch aus der Konsole der Sternwarte ertönte ein Summen.
    Gleich danach schwollen Alarmsirenen an, überall in weitem Umkreis.
    „Fertig", meldete Wismo.
    „Gut. Ab durch die Lüftung!"
    Während sie im Höchsttempo durch Röhren und Schächte rasten, begriff Rinka, dass die Schwierigkeiten eben erst begannen.
    Der Progress-Wahrer sieht sich einem Angriff auf höherer Ebene ausgesetzt und verstummt ... Die ganze Dienstburg ist sowieso seit Wochen hypernervös ...
    Und plötzlich stirbt unter mysteriösen Umständen ein Dualer Vizekapitän?
    Wie viele Details die verstaubte Kamera in den Silberturm übertragen hatte, konnten Rinka und ihre Gefährten nicht beurteilen. Eventuell die Strahlbahnen; sicher nicht, wer sie abgefeuert hatte. Sie hatten im Schutz ihrer Dunkelschirme agiert und überdies penibel darauf geachtet, außerhalb des Erfassungsbereichs der Optik zu bleiben.
    Jedenfalls fanden die Einsatzkommandos demnächst einen ermordeten Malikadi, das war unvermeidlich; jedoch keinen Täter.
    Es wird Nachforschungen geben in einem Ausmaß, das kaum zu übertreffen sein dürfte ...
     
    EPILOG
     
    Abnabelung Am selben Tag, zur selben Stunde „Rate mal, wer ein Lebenszeichen von
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