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2473 - Verrat auf CRULT

Titel: 2473 - Verrat auf CRULT
Autoren: Unbekannt
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missachtet wurden.
    War es denn nicht einzig sein Verdienst, dass der RUFER, der Antakur den Weg in dieses Universum wies, rechtzeitig fertiggestellt werden konnte? Ja. Und hat er je die ihm dafür zustehende Anerkennung aus dem Progress-Amt erfahren, in Form der längst fälligen Beförderung? Nein.
    Ja, nein, ja ... Er ballt die so verschieden großen Hände zu Fäusten, besänftigt seine Unruhe; wartet, bis sich der Herzschlag wieder normalisiert.
    Nichts überstürzen. Er hat Zeit. Seinen Aufpassern ist er entwischt, und selbst wenn sie es vorzeitig bemerken, was er nicht glaubt – ihnen fehlt jeder Anhaltspunkt, wo in der riesigen Dienstburg sie ihn suchen sollen. So schnell spüren sie ihn hier nicht auf.
    Apropos schnell aufspüren: Eins gilt es alsbald zu erledigen, unabhängig davon, auf welche Seite er sich schlussendlich schlagen wird. Diese Information benötigt er so oder so, um seinen Status zu erhöhen.
    Malikadi stößt sich von der Lehnschale ab und tritt an den Knotenrechner der Sternwarte.
     
    *
     
    Es kostet ihn einige Minuten, den Kontakt zum Netz herzustellen und seine Überrangkodes so einzuspeisen, dass der Aufenthaltsort des Absenders nicht zurückverfolgt werden kann.
    Er ist nicht dumm, nie gewesen, hat früh schon gelernt, sich gegen alle Eventualitäten abzusichern. Aus reiner Gewohnheit und professioneller Umsicht hat er vorgebaut.
    Als sie im Hauptleitsaal nebeneinanderstanden, Zerberoff und er an ihren jeweiligen Konsolen, hat Malikadi flinkfingrig eine Fangschaltung installiert.
    Unbemerkt, da Malipans massige Körperhälfte den dünnen, rechten Arm zur linken Seite hin abgeschirmt hat.
    Inzwischen sind Stunden vergangen.
    Der Duale Kapitän wird längst kraft seiner Vollmachten die digitale Spur getilgt haben. Der von ihm angeforderte und autorisierte Traitank könnte nun jedes der zahllosen Schlachtschiffe sein, die im Sekundentakt vom Landefeld-Ring starten oder diesen anfliegen.
    Aber Malikadis rasch improvisiertes Software-Konstrukt hat die Befehlssequenz abgefangen und dupliziert, unmittelbar nachdem sie hinausgegangen ist. Das Original mag in den Tiefen des Registeramts verschollen sein. Die kopierten Daten jedoch sind noch vorhanden ...
    ... und abfragbar, auch von hier aus.
    Er muss nur sein eigenes Konstrukt aufrufen, entschlüsseln und den erbeuteten Inhalt auslesen.
    Die so lang nicht mehr benutzte, geschweige denn gewartete, von Unrat verklebte Tastatur der Sternwarte bereitet ihm einige Schwierigkeiten. Sie reagiert träge, manchmal gänzlich falsch.
    Malikadi hat hart mit seiner Ungeduld zu kämpfen. Statt immer wieder mühsam nachzukorrigieren, würde er am liebsten das ganze Terminal zerschmettern.
    Endlich ist es vollbracht, die eigentlich so simple Aufgabe exekutiert. Er legt sich die Daten auf den halb blinden Flachschirm, dann entringen sich seinen trockenen Kehlen zwei gegrunzte Laute der Befriedigung.
    Er hat die Registernummer, hat Zerberoffs Geheimnis geknackt: Roi Danton und die übrigen Attentäter kommen an Bord von Einheit 1.199.188! Der Traitank befindet sich bereits in der Nähe und wird bald zum Anflug auf die Dienstburg ansetzen.
    Na, wer von uns ist hier der genialere Dual?
     
    *
     
    Ich! Ich halte jetzt die Trümpfe in der Hand.
    Was fange ich damit an? Bloß Zerberoff das ihm abgeluchste Wissen zu präsentieren, ihn zu beschämen und in die Schranken zu weisen wäre ein bisschen wenig. Da muss schon mehr für mich herausspringen.
    Etwas Positives zumindest bringt die quälende Ungezügeltheit meiner Gedanken mit sich: Ich neige nicht mehr dazu, jeden Fehler mir selbst anzulasten und sämtliche Erfolge der Kolonne gutzuschreiben. Keine Kralle hindert mich mehr daran, mit Macht zu beanspruchen, was mir zusteht.
    Ich bin nämlich gut, richtig gut. Ein Siegertyp. Und ich stand ja auch, selbst wenn man meine Talente in gewisser Weise verkannt hat, bisher stets auf der Seite der Sieger.
    Soll ich das wirklich eintauschen gegen eine Selbstmordmission? Die am Ende zu keinerlei Resultat führen kann, das für mich von gesteigertem Interesse wäre?
    Meine zwei Komponenten sind untrennbar verschweißt. Uffkadi und Malipan als Einzelpersonen gibt es nicht länger, genauso wenig wie eine „Heimat", in die ich flüchten könnte.
    Klarerweise wäre es reizvoll, Antakur von Bitvelt die unrechten Demütigungen heimzuzahlen. TRAITOR die Stirnen zu bieten – warum nicht?
    Aber dafür sterben? Wie töricht muss man sein, um sich einzubilden, der unendlichen
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