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2450 - Evolux

Titel: 2450 - Evolux
Autoren: Unbekannt
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angesprochen, unsere Lage ist jedem klar geworden, denke ich.
    Dennoch bleiben ein paar Aspekte offen.
    Erstens, die Retroversion von Tare-Scharm wurde von uns bestens dokumentiert. Lasst mich das noch einmal betonen! Das erste Teilziel der Operation Tempus ist damit erreicht. Wir wissen jetzt zumindest theoretisch, wie man eine Negasphäre beseitigt, und wir können es dem Nukleus auf Terra berichten – auch wenn wir noch nicht wissen, wie diese Kenntnisse umgesetzt werden sollen. Vorausgesetzt, wir kommen rechtzeitig hin.
    Darüber hinaus bringen wir die Atrentus-Methode mit. Ihr wisst, das ist eine Möglichkeit, die Kralle des Laboraten zu beseitigen. Damit versklavt die Terminale Kolonne TRAITOR ihre Führungskräfte. Wir haben ab sofort die Möglichkeit, Duale und andere zu befreien. So wie Ekatus Atimoss, der jetzt unser Verbündeter ist."
    Rhodan öffnete die Schnapsflasche und roch abwesend an der scharfen Flüssigkeit.
    „Nicht zu vergessen", fuhr er fort, „nicht zu vergessen Generalin Kamuko, die mit dem letzten Manöver vor dem Zeitsprung versucht hat, in die VERNE einzuschleusen. Kamuko fehlt spurlos.
    Der Kontextsprung hat sie offensichtlich das Leben gekostet. Weil sie zum Zeitpunkt X nicht vollständig in die JULES VERNE hineingelangt war. Damit ist auch die Nachtlicht-Rüstung verloren, obwohl man die in Hangay sicher gut hätte gebrauchen können."
    „Was ist mit den Cypron-Sphärikern?", fragte Daellian.
    Rhodan wandte sich zu Mondra und übergab.
    „Alle tot", erklärte die dunkelhaarige Terranerin. „Der Kontextsprung war zu viel für sie. In dem Unterwasserbassin waren nur noch Leichen, ich habe mir das angesehen. Die Medo-Abteilung versucht ihr Bestes, ob man sie reanimieren kann. Bisher ohne Resultat."
    Rhodan ergänzte: „Ach ja, eins noch: Die Wächtersäulen, die während des Aufenthaltes im INTAZO in die VERNE eingebaut wurden, sind ebenfalls vernichtet. Die Hangar-Techniker haben nur noch kristallinen Staub gefunden. Möglicherweise derselbe Einfluss, der uns das Salkrit und das HS-Howalgonium gekostet hat."
    Rhodan erhob sich ruckartig. „Noch Fragen?", wandte er sich an die Runde.
    Niemand hatte eine.
    „Dann übergebe ich an Oberstleutnant Istorico für den technischen Kurzbericht."
    Rhodan und alle anderen lauschten dem Ara, hörten anschließend Oberst Lasik zu spezifischen Problemen des JV-Mittelstücks – und abschließend Oberst Geleske zu kosmonautischen Fragen.
    Damit endete die Konferenz.
    Allein Mondra Diamond hob zum Schluss die Hand. „Ich habe eine Nachricht von Icho Tolot aus der Zentrale, Perry: Tolot bittet, dass wir ihm die Flasche Schnaps in die Zentrale mitbringen. Er meint, er könnte einen Schluck vertragen."
     
    *
     
    Der größte Teil der Strangeness-Phänomene klang in den kommenden Stunden ab.
    Was die Leistungskraft der VERNE betraf, herrschte mittlerweile Klarheit: Wurden alle noch verfügbaren Hyperkristalle optimal eingesetzt, ergab sich eine Gesamtreichweite von 66 Lichtjahren.
    „Was jetzt?", überlegte Mondra Diamond. „Hast du mal an Kolonisten-Romantik gedacht, Perry? Im schlimmsten Fall suchen wir uns einen bewohnbaren Planeten. Die alten Sternkataloge aus der Vergangenheit liegen uns vor. Wir gründen eine kleine, beschauliche Kolonie von Schiffbrüchigen ..."
    „Und vergessen die Erde?", fuhr Rhodan ihr ins Wort. „Du wirst zynisch, Mondra! Die JULES VERNE hat Nachrichten für Terra, und die müssen ankommen."
    „Was bleibt uns denn?"
    „Noch haben wir Hyperkristall. Wir verwenden das Material nicht für den Antrieb, das macht keinen Sinn. Ob wir zehn Lichtjahre mehr oder weniger fliegen, wen interessiert es."
    „Sondern für was dann?"
    „Für den Hyperfunk! Wir machen die Sender betriebsklar. Und dann rufen wir um Hilfe."
    Mondra zuckte die Achseln. „Wen willst du rufen, Perry?", fragte sie. „Das hier ist galaktisches Zentrum, überall herrscht Hypersturm. Margin-Chrilox ist dreizehn Lichtjahre entfernt! Hier gibt es keine Raumschiffe."
    Doch Rhodans intensiver Blick ließ sie unsicher werden. „Mondra, diese Gegend war einmal von gewaltiger kosmischer Bedeutung. Ich weiß, dass das Ewigkeiten her ist. Aber die Hohen Mächte des Kosmos sind langfristige Denker. Ich weigere mich zu glauben, dass heute gar nichts mehr sein soll."
     
    *
     
    Die VERNE begann mit höchster Sendeleistung zu funken. Auf die Hoffnung hin, dass sich im Zentrum von Tare-Scharm potenzielle Retter finden ließen.
    „Überlegt euch, was nach dem
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