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Die drei ??? und der seltsame Wecker

Die drei ??? und der seltsame Wecker

Titel: Die drei ??? und der seltsame Wecker
Autoren: Robert Arthur
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Der Schrei aus dem Wecker
    Der Wecker gab einen entsetzlichen Ton von sich.
    Es war der Schrei einer zu Tode geängstigten Frau. Er begann als dumpfes Stöhnen und steigerte sich dann zu immer schrillerem Kreischen, bis Justus davon die Ohren wehtaten. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Das waren die fürchterlichsten Laute, die er je gehört hatte.
    Und doch war das nichts als eine elektrische Weckuhr, ein altes Modell. Justus hatte die Uhr lediglich an eine Steckdose angeschlossen, um zu prüfen, ob sie funktioniere – da brach dieser Schrei los.
    Justus riss den Stecker aus der Dose. Das Schreien hörte sofort auf. Justus atmete auf. Es ging einem ziemlich an die Nerven, wenn ein Wecker wie eine Frau schrie!
    Hinter sich hörte er schnelle Schritte. Bob Andrews und Peter Shaw, die auf dem vorderen Teil des Schrottplatzes gearbeitet hatten, kamen herbeigerannt.
    »Himmel – was war denn das?«, fragte Bob.
    »Ist dir was passiert, Just?« Besorgt sah Peter seinen Freund an.
    Justus schüttelte den Kopf. »Hört mal«, sagte er. »Ich möchte euch etwas recht Sonderbares vorführen.« Er schloss den Wecker noch einmal an, und wieder gellte der grässliche Schrei durch die Luft. Justus zog den Stecker heraus, und der Schrei brach ab.
    »Mensch!«, sagte Peter. »Ein Wecker, der schreit! Und das nennt der Junge recht sonderbar!«
    »Was er wohl sagen würde, wenn das Ding nun noch Flügel bekäme und davonflatterte?« Bob grinste. »Vielleicht würde er das dann höchst sonderbar nennen. Wenn ihr mich fragt: Eine Uhr, die schreit, ist so ziemlich das sonderbarste Ding, das mir je untergekommen ist.«
    Solch wohlwollende Ironie ließ Justus ungerührt. Er drehte die Uhr hin und her und untersuchte sie genau. Dann sagte er: »Aha!«
    »Was heißt hier aha?«, wollte Peter wissen.
    »Der Alarmhebel steht auf ›Wecken‹«, erklärte Justus. »Ich werde ihn abstellen und die Uhr noch mal anschließen.«
    Das tat er, und nun gab der Wecker außer einem leisen Summen keinen Laut mehr von sich.
    »Jetzt aufgepasst.« Justus stellte den Hebel auf »Wecken«. Sofort ertönte wieder der Schrei. Justus zog rasch den Stecker heraus.
    »So«, meinte er, »damit haben wir den ersten Teil des Rätsels schon gelöst. Dieser elektrische Wecker schreit, anstatt zu schnarren.«
    »Welches Rätsel?«, fragte Peter. »Von welchem Rätsel haben wir den ersten Teil gelöst?«
    »Just meint, dass ein schreiender Wecker auf jeden Fall ein Rätsel ist«, sagte Bob. »Und er hat herausgefunden, warum er schreit.«
    »Nicht warum«, berichtigte Justus. »Nur wann. Der Wecker schreit, wenn er auf ›Wecken‹ eingestellt ist. Warum er schreit, ist ein weit beachtlicheres Rätsel. Ich habe das Gefühl, es müsste höchst interessant sein, hier Ermittlungen anzustellen.«
    »Was meinst du damit?«, wollte Peter wissen. »Wie kann man bei einer Uhr Ermittlungen anstellen? Ihr Fragen stellen? Oder sie ins Kreuzverhör nehmen?«
    »Ein Wecker, der schreit, wenn er schnarren sollte, ist doch wirklich ein rätselhafter Fall«, gab Justus zurück.
    »Und der Leitspruch der drei Detektive ist –«
    »Wir übernehmen jeden Fall!«, fielen Bob und Peter gleichzeitig ein.
    »Na schön«, fuhr Peter fort. »Dann ist es also ein rätselhafter Fall. Aber ich bin immer noch neugierig, wie du da ermitteln willst.«
    »Indem ich herausfinde, warum man dem Wecker das Schreien beigebracht hat. Dafür muss es ja einen Grund geben«, erklärte Justus. »Und uns liegt im Augenblick kein anderer Fall vor – also plädiere ich dafür, dass wir uns zur Übung inzwischen mit diesem schreienden Wecker befassen.«
    »Nun hör aber auf!«, stöhnte Peter. »Alles hat schließlich seine Grenzen.«
    Aber Bobs Interesse war geweckt. »Wie würdest du’s denn anfangen, Just?«
    Justus griff nach seiner Werkzeugtasche, die in einer Schublade der Werkbank neben ihm lag. Die Jungen waren in Justs Werkstatt in einer Ecke des Hofs, der zum Betrieb von Titus und Mathilda Jonas gehörte. Ringsum war Trödelkram aufgestapelt, sodass sie hier von neugierigen Erwachsenen unbeobachtet und ungestört arbeiten konnten.
    An einer Seite türmte sich ein besonders hoher Stapel von allerlei altem Zeug: Stahlträger, Bauholz, Kisten, eine alte Rutschbahn von einem Kinderspielplatz. All das hatten die Jungen mit Vorbedacht so aufgestellt, dass der Campinganhänger, der ihr Detektivbüro beherbergte, den Blicken entzogen war. Sie konnten selbst nur über bestimmte Geheimzugänge
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