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2450 - Evolux

Titel: 2450 - Evolux
Autoren: Unbekannt
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zumindest konnten sie nach dem Hyperimpedanz-Schock niemals wieder aufgeladen werden.
    Doch die Restenergie aus der tiefen Vergangenheit stand nach wie vor zur Verfügung. Auch wenn sie sich nach Verwendung nicht mehr ersetzen ließ.
    Er fiel in seinen Sitz zurück, entkräftet von den wenigen Sekunden Aktivität, und wartete die Ausführung seiner Order ab.
    In hilfloser Eile starrte er auf den Hologlobus: Ein Tryortan-Schlund mit gut fünf Millionen Kilometern Aufrissdurchmesser trieb vorüber, und die letzten Ausläufer des Phänomens verfehlten sie um weniger als eine Lichtsekunde. Ein blauer Sonnengigant von der Größe der Wega, der schon halb zerrissen war, rückte bedrohlich nahe an das Schiff.
    Die JULES VERNE begann erneut zu bocken. Ein höllisches Geschepper entstand und entfaltete ohrenbetäubenden Lärm.
    Über den Spektakel tönte NEMOS Stimme: „Reserveenergie aus Gravitraf-Speichern steht bereit!"
    Tolot und die Umweltangepassten, die das Schiff steuerten, hoben die Köpfe, einige blickten fast erschrocken auf Perry Rhodan.
    „Wir versuchen es!", brüllte er in den Lärm.
    Blieb die Frage, ob das Schiff die Überdosis Energie verkraften konnte in seiner momentanen technologischen Verfassung.
    „Hawk-II-Aggregate neu konfigurieren!", ertönte eine heisere Stimme – es war Lanz Ahakin! Der Kommandant saß leichenblass, aber aufrecht in seinem Sessel. „Rhodan hat recht, wir versuchen es!"
    Ein verheerender Schlag ließ die künstliche Schwerkraft und selbst das Licht erlöschen.
    Tolot und die Umweltangepassten, unterstützt von Rhodan und Ahakin, leiteten dennoch das Notmanöver ein.
    Mit einem Mal verstummte der Lärm, es wurde still in der Zentrale, und die Beleuchtung flackerte mit fehlgesteuert greller Intensität wieder auf. Als Rhodan wieder sehen konnte, sprang eine Batterie roter Statusleuchten auf Grün: Die Hawk-II-Linearkonverter liefen schließlich an, mit neuen Parametern geschaltet – und rissen das Schiff in den Linearraum.
     
    2.
     
    Die JULES VERNE floh mit Überlichtfaktor 25.000, was knapp drei Lichtjahren pro Stunde entsprach. Nur fort aus der Todeszone Margin-Chrilox.
    Hinaus aus dem Gröbsten, wie Rhodan hoffte, selbst wenn es Tage in Anspruch nahm.
    In der VERNE kehrte nicht gerade Ruhe ein, zu mannigfach waren die Schäden. Doch die unmittelbare Todesgefahr endete für den Augenblick. Die Gravitraf-Energie war verbraucht und verarbeitet, und die Explosion der Antriebsaggregate, die jedermann befürchtet hatte, trat nicht ein.
    Nach Ablauf einer Viertelstunde im Linearraum begann die Crew zum Leben zu erwachen.
    Mondra Diamond war okay, Rhodan sah mit Erleichterung, wie sie in ihrem SERUN den Kopf hob und matt in seine Richtung winkte.
    Die Offiziere an den Leitstationen folgten, die Emotionauten, und bald war jeder Posten in der Zentrale doppelt besetzt. Allein Major Saaroon, der Erste Pilot, blieb in seinem Reservesitz außer Gefecht; Saaroon war Posbi und als solcher von den Strangeness-Elmsfeuern befallen.
    Die ersten Medokommandos trafen mit Antigravtragen in der Zentrale ein.
    Sie transportierten nicht nur Saaroon ab, sondern ebenfalls den Mausbiber Gucky, den Dual Ekatus Atimoss und den Maskenträger Alaska Saedelaere.
    Sie alle brauchten Zeit, waren aber außer Gefahr.
    In der Zentrale blieb nur zurück, wer handlungsfähig war.
    Strangeness-Effekte schufen ein Gefühl permanenter, alles durchdringender Verwirrung, doch die Frauen und Männer, die in dem Expeditionsschiff Dienst taten, gehörten zur Raumfahrer-Elite. Strangeness erlebten sie nicht zum ersten Mal.
    Im Schiff begann die Phase der Diagnose, gefolgt von ersten Reparaturarbeiten.
    Selbstverständlich wäre die JULES VERNE auch von ihrer technischen Ausstattung her ein hervorragendes Raumschiff gewesen: Impulstriebwerke Güteklasse A, Biopositroniken bester Produktion, hochoptimierte Hawk-II-Linearkonverter. Doch die Finale Schlacht der Vergangenheit, die hinter ihnen lag, hatte schwer gewütet. Der eigentliche Schadensumfang war noch lange nicht ermittelt.
    Die Meldungen aus der JV-1 und der JV-2 verhießen wenig Gutes.
    Am schwersten war das Mittelstück betroffen: Der algorrianische Kontextwandler, ihre Zeitmaschine, brannte von innen aus, ohne dass ein Löschen möglich war. Der Quell der Glut blieb rätselhaft. Oberst Lasik, Kommandant des JV-Mittelteils, ordnete die komplette Evakuierung seiner Sektionen an, solange Explosionsgefahr bestand.
    Drei Stunden dauerte das Feuer, und als der
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