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2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos

Titel: 2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos
Autoren: Unbekannt
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Ultra-Messwerke erfuhren. Das Nadelöhr sah Stunn Browne dabei in der Tatsache, dass die Sextanten reine Orter waren, also passiv arbeiteten. Sie fingen Emissionen und Signale von Strahlungsquellen auf. Im Unterschied zum aktiven Taster fand keine Reflexauswertung statt.
    Die Bandbreite eines Ortungsgerätes stellte jedoch nur einen Aspekt dar, und genau da wollten Stunn und sein Team ansetzen. Die Empfindlichkeit und das Auflösungsvermögen des Geräts spielten eine ebenso wichtige Rolle, und sie hingen neben der eingehenden Strahlintensität von der Distanz zum jeweiligen Ausgangspunkt ab. Je weiter entfernt und je schwächer, desto unklarer war auch das Ortungsergebnis – bis schließlich die Messwerk-Empfindlichkeit nicht mehr für einen Nachweis ausreichte.
    Ferner ließ sich durch eine rein passive Ortung zwar die Richtung und gegebenenfalls die Eigenbewegung einer Strahlquelle ermitteln, normalerweise aber nicht die Entfernung – sofern nicht deren exakte Stärke bekannt und die Distanz indirekt berechenbar war. Je schwächer das Eingangssignal, desto ungenauer die Positionsbestimmung.
    Umgekehrt galt das mit wachsender Distanz selbst bei einem starken Signal.
    „Ich bin jetzt fertig und komme runter", sagte Kander.
    Zwischen den Messgeräten am Boden tauchte Anna Cockerbie auf. „Das wollte ich dich gerade fragen.
    Die Steuereinheiten sind angeschlossen. Ich fahre einen kurzen Probelauf."
    Stunn Browne folgte ihr zu der tragbaren Positronik, die den Test steuerte. Alle Messgeräte arbeiteten einwandfrei – selbst unter einer Belastung von 150 Prozent.
    „Stunn, ich hänge fest!"
    „Warte!" Browne aktivierte den Antigrav seines Gürtels und schwebte hinauf zu der Verstrebung. Kander hatte zu viel Kleber aufgetragen, jetzt kam er nicht mehr von dem Metall los. „Du hättest Magnetplättchen nehmen sollen!"
    „Der Kleber war schneller zur Hand."
    Mit vereinten Kräften schafften sie es, Kander Ceros Anzug Millimeter um Millimeter von der Metallverstrebung zu lösen. Der Sauerstoff der Atemluft gelangte an die beiden Klebeflächen, sie rollten sich zusammen und verloren ihre Haftkraft.
    Stunn fasste Kander am Gürtel und ließ sich mit ihm hinab auf den Grund sinken. Anna packte gerade die Positronik, ein paar Testgeräte und ihre Handschuhe. Gemeinsam schafften sie die Sachen aus dem Zylinder in den Quader und von dort durch das Reparaturluk ins Freie.
    Stunn verschloss den Sextanten und sicherte ihn mit einem Kode.
    „Und jetzt?" Anna Cockerbie strich sich ein paar rotbraune Strähnen aus dem Gesicht. „Womit legen wir los?"
    „Eine gute Frage", stimmte Stunn ihr zu. „Am besten mit Warten."
    Sie wollten eine höhere Empfindlichkeit des Sextanten erreichen. Dazu brauchten sie optimale äußere Bedingungen des sie umgebenden Weltraums. In dem Hyperchaos der Proto-Negasphäre von Hangay existierten die nicht. Es gab permanent Störstrahlungen und Hyperereignisse, die jeden Messwert verfälschten.
    „Im Grunde brauchen wir gar nicht anzufangen", sagte Kander Cero.
    „Die Voraussetzungen, die wir benötigen, wird es in Hangay wohl nie mehr geben."
     
    2.
     
    „Ein weißgelber Stern der Klasse F7 mit sechs Planeten", meldete der LPV. „Das System wird eindeutig als das Winola-System identifiziert."
    Wir hatten den Zielsektor erreicht.
    Vor uns lag die Kernzone Hangays, deren Form einer ungleichmäßigen Linse ähnelte. Ihr größter Durchmesser lag bei maximal 900 Lichtjahren, ihre größte Dicke bei ungefähr 300 Lichtjahren.
    Hylmor nannte die Entfernungsdaten. „Bis zum Zentrumskern Hangays sind es 8345 Lichtjahre, der Grenzwall liegt von hier rund 8000 Lichtjahre entfernt."
    Ich warf einen Blick hinüber zu dem Sessel, in dem Dao-Lin-H’ay saß. Die Kartanin erwiderte ihn. Sie schien in diesen Augenblicken dasselbe zu denken wie ich.
    Wir waren schon einmal dort, hinter dem inneren Wall, im Kontaktwald 126, der auf herkömmlichem Weg nicht zu erreichen ist. Und wir haben die mentale Ausstrahlung gespürt, stark und deutlich. KOLTOROC!
    Der Wald hatte es geflüstert, ununterbrochen diesen Namen gewispert.
    KOLTOROC leitete den Feldzug der Terminalen Kolonne TRAITOR gegen Hangay. KOLTOROC war der greifbare Oberbefehlshaber des Feindes, denn an den Chaotarchen, der hinter der negativen Superintelligenz stand, kamen wir schwerlich heran.
    Der innere Wall lag fast greifbar vor uns.
    Ich straffte mich unwillkürlich.
    Am liebsten wäre ich sofort hingeflogen, um nach Möglichkeiten eines
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