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2439 - Menschen fÃŒr Stardust

Titel: 2439 - Menschen fÃŒr Stardust
Autoren: Unbekannt
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falsch abgesetzt. Aber das heißt nicht, dass ein Fehler zwangsläufig den nächsten nach sich ziehen muss. Ich brauche drei Fahrer für die Traktoren – jetzt sofort! Raus mit den Blöcken aus Memorymaterial aus den Containern. Das Fluidblech muss stimuliert werden, damit es die vorgegebene Form einnimmt. Das gilt ebenso für die Bündel aus Metallplastikfolien. Alle, die mit diesen Arbeiten nicht vertraut sind, ziehen sich auf Sicherheitsabstand zurück. Ja, jetzt sofort. Und Beeilung, wenn ich bitten darf. Wer glaubt, auf Aveda im Urlaub zu sein, den muss ich enttäuschen. Hier gilt es zuzupacken. Vor allem stelle ich eines klar: Keiner darf sich darauf verlassen, dass der Staat ihn auffängt, denn der Staat ist erst im Aufbau.
    Also vorwärts! Je eher die provisorischen Unterkünfte errichtet sind, desto eher ist an Schlaf zu denken."
    Sollte er einschreiten? Für einen Moment spielte Whistler mit diesem Gedanken. Allerdings hatte er den richtigen Zeitpunkt dafür schon im Solsystem versäumt, als der Staatssekretär selbst ihm die Ernennung zum vorläufigen Administrator mitgeteilt hatte.
    Die Kolonie auf Aveda mit einem Aufstand beginnen? Sollte Echnatom sich ruhig die Hörner abstoßen. Er würde früh genug mitbekommen, welch gewaltiger Unterschied zwischen einem Büro in der Solaren Residenz und einem unerschlossenen Planeten bestand.
    Whistler ließ die Baustelle hinter sich.
    Zwischen den Containern hindurch ging er nach Norden. Jedenfalls ragte der markante Stardust-Fels zu seiner Rechten in den Himmel.
    Sehr schnell lag unberührtes Land vor ihm. Ein Schatten huschte durch die Nacht und verschwand, bevor er dessen Silhouette hätte genau wahrnehmen können.
    Whistler trug keine Waffe. Er glaubte nicht, dass er einen Schocker nötig hatte.
    Für Menschen gefährliche Flora oder Fauna hätte Keraete kaum verschwiegen. Außerdem hatten Bulls Leute die bewohnbaren Planeten schon gründlich in Augenschein genommen.
    Gründlich ... Davon würde man vielleicht in fünfzig oder hundert Jahren sprechen können, aber keinesfalls nach nur zwei Wochen.
    Ohnehin war die Zeit rasend schnell vergangen. Jetzt, in dem Moment, leitete Mellinfort die letzten Vorbereitungen für den zweiten Transport ins Stardust-System. Whistler wusste, dass sein Erster Sekretär der beste Mann dafür war.
    Sechshundert Techniker und Ingenieure würden mit der zweiten Welle des Siedlertrecks die Erde verlassen und die in den Containern verpackten Arbeitsroboter und schweren Maschinen in Betriebszustand versetzen.
    Gerade die Roboter waren in vieler Hinsicht unerlässlich. Nicht zuletzt, weil Hyperkristalle mittlerweile einen Verbreitungsgrad erreicht hatten, der eigentlich erschrecken musste. Mikroskopisch feine Splitter und bedampfte Leit-Elemente hatten längst eine Form der Abhängigkeit geschaffen, die eines Tages vielleicht nicht mehr zu bewältigen sein würde. Roboter wurden gebraucht, weil die Platzierung von HyperkristallSplittern in vielen Fällen Arbeiten im Mikro- und Nanobereich erforderlich machte und menschliche Grobmotorik dafür ungeeignet war. Nur Roboter leisteten die nötige Präzision und die zeitweise erforderlichen sterilen Reinraumbedingungen.
    Die Nacht war lauschig.
    Whistler fragte sich, wann er das letzte Mal in unberührter Natur gestanden und den von allen Seiten auf ihn eindringenden Tierstimmen gelauscht hatte.
    Acht oder neun Monate lag das zurück.
    Aber das war nur auf der Venus gewesen, unter einer Prallfeldkuppel, die ihn vor den Gefahren des Dschungels geschützt hatte.
    Kein Vergleich zu Aveda. Hier spürte er, dass der Wind ihn umschmeichelte.
    Sein Blick streifte über den Himmel.
    Die üppige Sternenpracht hatte etwas Erhebendes. Er empfand sie wie eine unausgesprochene Herausforderung. Immer schon hatte der Nachthimmel in den Menschen die Sehnsucht nach der unergründlichen Weite geweckt. Bis sie endlich den Weg hinaus in den Weltraum angetreten hatten, ohne den sie vielleicht längst nicht mehr existieren würden. Sie hätten sich auf ihrem kleinen Planeten im Randbereich der ebenso unbedeutenden Milchstraße gegenseitig umgebracht. Die in Geschichtsdatenbänken aufgelisteten Gründe für diesen Beinahe-Suizid waren Whistler so unbegreiflich erschienen, dass er sich davon abgewendet hatte.
    Ein Stern zog über das Firmament. Er verblasste nicht wie ein verglühender Meteorit, sondern verschwand nach zwei langen Minuten hinter dem Horizont. Einer von Reginald Bulls SKARABÄEN?
    Whistler fragte
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