Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2437 - Die immaterielle Stadt

Titel: 2437 - Die immaterielle Stadt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
glaubte Bull, Kleinstraumschiffe vor sich zu haben.
    Ihm fiel auf, dass keine zwei Exemplare einander ähnlich waren; die Schaustücke schienen von aller Herren Planeten zu stammen. Und die meisten von ihnen waren beschädigt. Bei manchen fehlten einzelne Teile, wie selbst ein Unkundiger auf den ersten Blick feststellen konnte, andere wiederum schienen absichtlich, mit Waffengewalt, malträtiert worden zu sein.
    Handelte es sich vielleicht um Relikte, die auf den Stationen der Schleife Prymtuors eingesammelt worden waren? Aber warum hatte der Urheber dieser Sammlung dann durchweg nicht funktionsfähige Stücke zusammengetragen?
    Bull bezweifelte, dass er dieses Rätsel in naher Zukunft lösen konnte. Und dass die Exponate ihnen ganz allgemein weiterhelfen würden.
    „Also gut", sagte er. „Versuchen wir es."
    Er ging voraus zu dem zweiten Portal, schritt hindurch ...
    Oder wollte hindurchschreiten. Er prallte zurück, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen.
    Fluchend rappelte er sich wieder auf und streckte die Hand aus. Nun spürte er den Widerstand, ohne ihn sehen zu können. „Ein Energieschirm?", fragte er.
    Carapol berührte ihn an der Schulter und zeigte nach oben. Über dem Portal war eine Inschrift aus unbekannten Schriftzeichen erschienen. Reginald fühlte sich beim Anblick der fremden Zeichen an etwas erinnert ... aber an was?
    Im nächsten Augenblick lösten sie sich wieder auf, ohne dass er hätte sagen können, ob es sich dabei um ein Hologramm oder eine andere Darstellungsform gehandelt hatte.
    Der Chefwissenschaftler hatte schon die Mikropositronik seines Multifunktionsarmbands aktiviert und nahm eine Mikroortung vor, schüttelte aber Sekunden später den Kopf. „Völlig sinnlos.
    Prymtuor ist für unsere Instrumente nicht zu erfassen und dieses Portal schon gar nicht."
    Bull tastete die Wand neben dem Portal ab, fand aber keinen Öffnungsmechanismus oder etwas anderes, was ihm weitergeholfen hätte. Frustriert trat er einen Schritt zurück und streckte wieder die Hand aus, langsam diesmal.
    Unvermittelt trafen seine Fingerspitzen auf den unsichtbaren Widerstand.
    „Da ist die Schrift wieder!", sagte Marc.
    Bull sah nach oben, machte eine Aufnahme, gab die Zeichen in den positronischen Translator seines SERUNS ein und aktivierte die Co-Mikropositronik für analytische Detailberechnungen. „Mal sehen, was dabei herauskommt", sagte er. „Aber das wird einen Moment dauern. Hier kommen wir vorerst nicht weiter. Was nun?"
    „Wir sollten uns noch mal in der Museumshalle umsehen, diesmal aber etwas genauer. Vielleicht gibt es ja doch irgendetwas, was uns weiterhilft."
    „Uns bleibt wohl nichts anderes übrig."
    Aber so abwegig kam ihm Baldwins Idee nicht vor. Wenn ES tatsächlich mit dieser ganzen Sache zu tun hatte, musste es einen solchen „Schlüssel" geben! Zumindest die Superintelligenz, die ihnen das Galaktische Rätsel gestellt hatte, hätte ihnen solch eine Hilfestellung gewährt.
    Vor 3000 Jahren ...
    „Wir trennen uns", sagte Bull. „Wer etwas findet, meldet sich sofort."
     
    *
     
    Reginald betrachtete etwas, das wie eine silberne Scheibe aussah, die schräg auf einer kreisrunden, ausgehöhlten Unterlage angebracht war. In der ebenfalls ausgehöhlten Mitte der Scheibe rotierte auf einer schmalen Stange langsam eine Kugel aus einem transparenten Material.
    Darin befand sich eine plane Oberfläche; auf der einen Seite zeigte sie etwas, das ihn an das Zifferblatt einer terranischen Uhr erinnerte, auf der anderen eine wunderschöne Humanoidin in einem gelben Dress – wahrscheinlich ein Raumanzug – mit einer schlanken, aber gefährlich aussehenden Waffe in den Händen.
    Noch während er sich fragte, welchen Zweck dieses Relikt erfüllen sollte, meldete sich die Co-Mikropositronik und teilte ihm mit, dass ihre Anstrengungen vergeblich gewesen waren; die paar Schriftzeichen reichten für eine Entzifferung nicht aus.
    Als er leise fluchend zum nächsten Exponat weiterging – einem torpedoförmigen silbernen Stab, der mit der unteren Spitze in einem ovalen Ring stand und von einem Antigrav- oder Prallfeld dort in Position gehalten wurde –, hörte er Marcs Ruf. „Kommt her! Schnell! Das glaubt ihr nicht!"
    Bull lief los. „Wo bist du?", rief er. Die Gänge des Museums wirkten gleichförmig, trotz oder gerade wegen der Vielzahl der Exponate; ihre schiere Quantität wirkte erdrückend.
    Marc musste sich noch zweimal melden, bis Reginald ihn dann endlich aufgespürt hatte. Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher