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243 - Das namenlose Grauen

243 - Das namenlose Grauen

Titel: 243 - Das namenlose Grauen
Autoren: Michelle Stern
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Sie sich. Und richten Sie Mr. Takeo aus, er möge sich bei mir melden.«
    Roots salutierte kurz und stürmte hinaus.
    »Wie lange können wir durchhalten?«, fragte Alexandra Cross. Ihre Stimme zitterte. »Ich meine, wenn das Wesen die Luftschächte verstopft, wie lange reicht dann die Atemluft?«
    Mr. Black lächelte ihr aufmunternd zu. »Mit dem CO2 sollte es uns gelingen, die Schächte freizuhalten«, sagte er. »Damit können wir die Masse zurückdrängen. Nichts davon wird bis in den Bunker gelangen, das verspreche ich.«
    Die unausgesprochene Wahrheit sah etwas anders aus. Er wusste, dass die Kreatur eine Schleimschicht absonderte, die an der Luft schwarzgrün trocknete und eine harte Schicht hinterließ. Wenn die Luftschächte damit kontaminiert waren, würde ihnen über kurz oder lang der Sauerstoff knapp werden. Aber damit wollte er Alexandra Cross jetzt nicht belasten.
    Allmählich bekam sich die Präsidentin wieder in den Griff, »Wir müssen die Wasser- und Nahrungsvorräte überprüfen«, sagte sie beherrscht. »Wir haben gut doppelt so viele Menschen zu versorgen wie sonst. Es muss auch noch geklärt werden, wo wir die Flüchtlinge unterbringen.«
    Mr. Black ließ sich zu einer Geste der Vertrautheit hinreißen: Er nahm Präsidentin Cross in beide Arme und drückte sie leicht. Sie barg ihren Kopf an seiner Schulter. »Was soll nur aus uns werden?«, flüsterte sie.
    »Ganz gleich, was auch kommt, Alexandra: Wir dürfen nicht wanken. Wir müssen ein Vorbild sein für alle, die mit uns hier ausharren werden.«
    Dr. Cross nickte zögernd. »Also schön. Suchen wir Lösungen. Irgendeinen Schwachpunkt muss auch dieses Ding haben, und wir werden ihn finden!«
    Black nahm sie bei den Schultern und sah ihr in die Augen. »So gefallen Sie mir schon viel besser«, sagte er. »Und nun gehen wir runter zur Bahnstation und heißen Garrett und seinen Trupp willkommen.«
    ***
    Sie waren seit einer Dreiviertelstunde in der Tunnelröhre unterwegs, die das Weiße Haus mit dem Pentagon verband. Früher hatte hier ein Zug verkehrt und die Strecke in drei Minuten geschafft. Jetzt richtete sich das Tempo nach den Schwächsten und Langsamsten der Gruppe.
    Dirty Buck schob vorsichtig den Stoff seines zerrissenen Hemdes zurück. Der sonderbare schwarzpunktierte Ausschlag auf seinem Unterarm war größer geworden. Nicht viel, aber merklich. Als er ihn zuletzt gesehen hatte, hatte er die Größe eines Fingernagels besessen. Nun war er mindestens so breit wie der Nagel seines großen Zehs.
    Das bild ich mir nur ein, dachte der Hüne, um sich zu beruhigen. Seine Hand tastete nach der Box mit den Würmern. Er wusste, er hätte sie nicht mitnehmen dürfen. Aber er hoffte, dass die Exkremente darin ihnen helfen würden, ein Mittel gegen die Kreatur zu finden.
    »Was hast du, Bucki?« Marisar kam zu ihm und schmiegte sich eng an seine Seite. Trotz der anstrengenden Flucht roch sie angenehm, Ihre Berührungen waren weich und vertraut. »Ist alles okee?«
    »Klar.« Buck zog schnell den Ärmel hinunter und drückte seine Freundin an sich. Der rotschwarze Ausschlag auf seiner Haut juckte unangenehm. »Alles okee.«
    ***
    EPILOG
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße…« Little Rock wiederholte das Wort seit Minuten wie ein Mantra. Und in der Tat spiegelte es passend seine Situation wider.
    Als er endlich am Pershing Park angekommen war, hatte er in der Ferne noch das Motorrad mit Marisar und Dirty Buck abfahren gesehen. Alles Schreien und Winken hatte nichts genutzt, sie hatten ihn nicht bemerkt.
    Stattdessen war etwas anderes auf ihn aufmerksam geworden.
    Und dieses Etwas war so groß wie ein Gartenschuppen und leuchtete giftgrün.
    Little Rock war gelaufen wie noch nie zuvor in seinem Leben. Dann hatte er einen WCA-Transporter am Straßenrand gesehen und war mit neuer Hoffnung darauf zu geeilt. Doch das Fahrzeug war nur noch Schrott, von einer schwarzgrünen Schicht überzogen. Im Fahrerhaus hing ein toter Soldat – oder vielmehr das, was von ihm übrig war. Trotzdem hatte es sich gelohnt, denn Rock hatte unter einer Plane auf der Ladefläche eine Panzerfaust mit drei Granaten Munition gefunden.
    Das hatte ihm eine weitere Galgenfrist auf dem Weg zum Weißen Haus verschafft. Zweimal schon hatte er dem hartnäckigen Verfolger eine Ladung in den schleimigen Wanst gejagt, und beide Male hatte es Minuten gedauert, bis die Masse wieder zusammengefunden und – um einiges angewachsen – die Verfolgung fortgesetzt hatte.
    Und nun stand Little
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