Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2420 - Ketschuas Mondflug

Titel: 2420 - Ketschuas Mondflug
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
so aus, als sei die Lage unter Kontrolle. Die Morgoth’Daer waren zurückgeschlagen, noch nicht vernichtet, aber momentan nicht in der Lage, einen wirksamen Angriff zu starten. Mit Nachschub oder Unterstützung von außen konnten sie nicht rechnen, denn ihr Traitank war zerstört worden. Die TARA-V-UH-Kampfroboter schützten den Pulk der Terraner, der in Richtung NAUTILUS zog.
    Eigentlich hätte Ketschua ebenfalls heimlich zurückkehren können, in der Hoffnung, dass sein kleiner Ausflug unbemerkt bleiben würde, doch noch war er nicht zufrieden.
    Ein Laosoor ging nicht einfach auf eine Rettungsmission ... Sie waren ein Volk der Diebe. Er würde das Wrack nicht ohne ein Souvenir verlassen. Da die Kampfhandlungen momentan eingestellt waren und er sich nicht einmal in der Nähe irgendwelcher schlangenköpfigen Feinde befand, beschloss er, sich ein wenig umzusehen und erst dann in mehreren Etappen zur NAUTILUS zu springen.
    Die Tasche seines Schultergurts hatte schon viel zu lange keine Beute mehr gesehen.
     
    *
     
    Später stand Ketschua wieder an seinem üblichen Platz in der Zentrale der NAUTILUS.
    Die Evakuierung ging geradezu quälend langsam voran. Noch immer lag die Hälfte der Strecke vor dem Einsatzkommando, das von Rhodan, Gucky und Saedelaere angeführt wurde. Der ursprüngliche Weg erwies sich als unpassierbar, weil die Morgoth’Daer manche Sektionen zusätzlich zerstört hatten.
    Gucky teleportierte nach und nach Einzelne in die NAUTILUS, doch auch er konnte nicht unendlich oft nacheinander springen.
    Den Zurückgebliebenen saß zweifellos die Angst im Nacken, von den Morgoth’Daer angegriffen zu werden.
    Auch die TARAS bildeten kein unüberwindliches Hindernis, zumal bereits viele der Kampfroboter zerstört worden waren.
    Gucky brachte unermüdlich weitere Personen in die Sicherheit der NAUTILUS. Die Wiedergabe auf dem Bildschirm wechselte ständig – das Einsatzkommando im Wrack ... in der NAUTILUS ... zurück im Wrack ...
    Der Mausbiber gönnte sich keine Ruhe, doch Ketschua wusste, dass er am Ende seiner Kräfte sein musste. Seiner Einschätzung nach würde Gucky nicht alle evakuieren können.
    „Pause", hörte er die akustische Wiedergabe dessen, was der Mutant gerade zu Rhodan sagte. „Ich brauche eine Pause."
    „Wir schaffen es auch so", versicherte Rhodan. „Wir finden einen Weg zur NAUTILUS."
    Dann gellte eine Explosion.
    Einer der Kampfroboter wurde zerrissen, Teile prasselten gegen die zerstörten Korridorwände. Morgoth’Daer stürmten durch die Lücke der Verteidigung, schossen, brüllten.
    Binnen Sekunden brach erneutes Chaos aus.
    Und gleichzeitig gellte Alarm durch die Zentrale der NAUTILUS.
    Zwanzig Traitanks materialisierten weniger als fünf Millionen Kilometer entfernt. Zwanzig feindliche Diskusraumer. Gegen diese Übermacht hatten sie nicht die geringste Chance.
    Die Traitanks nahmen Gefechtsformation ein und beschleunigten in Richtung Wrack. Die NAUTILUS stand wie auf dem Präsentierteller. Und doch konnten sie die Evakuierung nicht schon wieder abbrechen. Diesmal würde es keine weitere Möglichkeit geben.
    Die militärische Lage war erneut vollständig gekippt.
    Schon wollte Ketschua alle Regeln über Bord werfen und offen im Wrack in Erscheinung treten. Er konnte wenigstens noch einige Gefangene in Sicherheit teleportieren. Doch er blieb wie angewurzelt stehen, als die JULES VERNE ins Geschehen eingriff.
    Oberst Lanz Ahakin versuchte das Unmögliche. Im ersten Augenblick glaubte Ketschua seinen Augen nicht zu trauen, doch es gab keinen Zweifel.
    Die VERNE griff die Traitanks an, obwohl sie keine Chance auf Sieg besaß.
    Das Schiff aktivierte den Schattenschirm ... und vervielfältigte sich.
    Ketschua hatte schon von diesem System gehört. Die Terraner nannten die Technologie Virtuellbildner. Für die Gegner musste es so aussehen, als sei die VERNE von ihrer eigenen Position verschwunden und dann an mehreren anderen Stellen gleichzeitig aufgetaucht.
    Dass lediglich neunzig Prozent der Streustrahlungs-Impulse an diese anderen Stellen projiziert wurden, während das eigentliche Schiff unter dem Schutz des Schattenschirms stand, mussten die Kommandeure der Traitanks erst einmal durchschauen. Das würde hoffentlich einige Minuten in Anspruch nehmen ... genau die Minuten, die das Einsatzteam dringend benötigte.
    Und Ketschua würde nicht länger zögern, seinen kleinen Beitrag zu leisten. Wenn er nur zwei oder drei Personen in die NAUTILUS teleportierte oder aus dem Gefecht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher