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2420 - Ketschuas Mondflug

Titel: 2420 - Ketschuas Mondflug
Autoren: Unbekannt
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Gerettete warteten.
    Der Mausbiber taumelte vor Entkräftung. „Sag dem Piloten, er soll alles für eine sofortige Flucht vorbereiten!", befahl der Mausbiber dem bleichen Terraner, mit dem er eben teleportiert war. „Aufbruch erst auf mein Zeichen hin."
    „Was hast du vor?"
    „Ich hole die anderen heraus."
    „Du bist ..."
    Gucky hörte nicht weiter zu. Er musste es schaffen. Ob er es konnte, spielte keine Rolle. Er musste, genau wie eben, als er in der Druckwelle der Explosion getrieben war wie ein welkes Blatt im Wind. Er sprang ins Wrack zurück, zum Pulk der Überlebenden.
    Und stand Ketschua gegenüber.
     
    13.
     
    Ketschua: Ausbeute
     
    „Ich konnte nicht mehr zusehen", sagte der junge Laosoor zu seinem Lehrer. „In einem Dreisprung schaffe ich es in die NAUTILUS."
    Gucky wirkte alles andere als erzürnt. „Fang sofort an."
    Das ließ sich Ketschua nicht zweimal sagen. Er berührte einen schwer verletzten Ertruser und sprang. Er kannte den Weg und kam sich vor wie in einer von Guckys Übungen. Erste Station: zwischen den blutigen Überresten dreier Besatzungsmitglieder ... Sprung ...
    ganz nahe der Außenhülle, auf dem Gipfel eines Schuttberges ... Sprung ... NAUTILUS.
    „Bringt ihn in die Medostation!", rief er ziellos und sprang. Leichenstation ...
    Sprung ... Schuttberg ... Sprung.
    Ein weiterer Ertruser.
    Der nächste Dreisprung.
    Und zurück.
    Den Nächsten auswählen.
    Ehe er wieder verschwand, stand Gucky vor ihm. „Du musst das hier ohne meine Hilfe schaffen. Bei dem letzten Angriff gab es einige, die versprengt wurden. Sie sind hinter einem Einsturz zurückgeblieben."
    „Wo sind sie?"
    „Zu weit für dich. Kümmere dich um die hier!" Dann verschwand der Mausbiber.
    Ketschua zählte die Menge der Eingeschlossenen. Es blieben noch sechs, inklusive Perry Rhodan. Für die ersten fünf Personen benötigte er je sechs Teleportationen. Drei auf dem Hinweg, drei auf dem Rückweg; für den letzten wurde nur der Hinweg fällig. Das hieß, dreiunddreißig Sprünge lagen noch vor ihm.
    Nicht einmal ansatzweise hatte er versucht, so oft direkt nacheinander zu teleportieren. Da war er nun endlich, sein erster echter Einsatz, und er würde seine Leistungsfähigkeit übersteigen.
    Ketschua würde versagen.
    In der nächsten Sekunde wischte er die Selbstzweifel beiseite. Wenn er weiterhin solchen Gedanken nachhing, würde er es ganz sicher nicht schaffen.
    Nicht sehr weit entfernt räumte ein zweckentfremdeter TARA-V-UH-Kampfroboter Schutt beiseite, um einen Weg zu bahnen, dass die Evakuierung auch auf normalem Weg fortgeführt werden konnte. Eine vorsorgliche Maßnahme, die hoffentlich nie ausgenutzt werden musste.
    Ketschua schaute sich um. Überall lagen Leichen von Morgoth’Daer, und auch drei Terraner waren unter den Gefallenen.
    „Springen wir", sagte er zu einem Terraner, den sein Rangabzeichen als Korporal auswies. Beiläufig dachte Ketschua an das harmlose Diebesspiel, mit dem er vor Wochen Mondra Diamond verblüfft hatte. Die Erinnerung schien aus einem anderen Leben zu stammen.
    Leichenstation – Schuttberg – NAUTILUS – Schuttberg – Leichenstation – zurück.
    Und wieder.
    Und wieder.
    Der eine Dreisprung glich dem anderen. Der einzige Unterschied lag darin, dass Ketschua von Mal zu Mal schwächer wurde.
     
    *
     
    „Du hast es geschafft", sagte Perry Rhodan schließlich. „Nur noch wir beide sind hier." Der Terraner streckte ihm die Hand entgegen.
    Ketschua ergriff sie mit den Ohrententakeln. „Es ist mir eine Ehre."
    „Die Ehre liegt auf meiner Seite. Du hast viel geleistet, Ketschua. Mehr, als jeder Einzelne an Bord dir zugetraut hätte."
    „Wo ist Gucky?"
    „Ich habe Funknachricht erhalten.
    Er hat seinen letzten Passagier in die NAUTILUS gebracht und ist dann zusammengebrochen. Die Mediker werden ihn stabilisieren. Wir beide sind tatsächlich die Letzten im Wrack."
    Ketschua sprang. An den Anblick der Leichen hatte er sich längst gewöhnt. Rhodan hingegen verzog das Gesicht. Er sah es gerade noch, ehe sie wieder teleportierten.
    Diesmal erreichte er die Spitze des Schuttberges nicht. Es war nicht das erste Mal.
    „Ich ... schaffe keine ... keine zwanzig Meter mehr."
    Rhodan packte ihn wortlos und stützte ihn. „Wir verkürzen die notwendige Strecke zu Fuß. Wohin?"
    „Zum Gipfel."
    Die beiden kletterten, wobei Ketschua ohne Rhodans Unterstützung wohl zusammengebrochen wäre. Oben angekommen, wollte er teleportieren, doch der Terraner hielt ihn davon ab. „Wir
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