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2420 - Ketschuas Mondflug

Titel: 2420 - Ketschuas Mondflug
Autoren: Unbekannt
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witzig?"
    „Ketschua ist köstlich", behauptete Kuritalaroma, der mit ihm im selben Dorf aufgewachsen war. „Das war schon immer so. Es kommt nicht darauf an, was er sagt, sondern, wie er es sagt.
    Er ist der Beste!"
    Ketschua sah sich trotz dieser ebenso flammenden wie kurzen Rede seines Freundes genötigt, seine Ehre zu verteidigen. „Das Erstaunliche daran ist, dass dieser Perry Rhodan der Erste seines Volkes war, der seinen Heimatplaneten in Richtung All verlassen hat.
    Wenn die Entfernung zum Mond, der diesen Planeten umkreist, auch nicht besonders groß war. Sein ganzes Volk brach daraufhin in Jubel aus!" Die letzte Behauptung war zwar etwas übertrieben, aber das schadete nichts.
    „Er ist ganz allein zu seinem Mond geflogen?"
    Mit dieser Frage hatte Ketschua nicht gerechnet, doch er war um eine Antwort nicht verlegen. „Das weiß ich nicht. Aber er ist derjenige, dem dieser Verdienst zugeschrieben wird. Ob sich noch jemand an Bord seiner Flugmaschine befand, habe ich nicht erfahren.
    Aber es ist schon sehr lange her. Scheint ein verflixt langlebiger Bursche zu sein, dieser Rhodan."
    Wieder lachten alle.
    Bis auf Sholanga.
    Ketschua hatte schon vor Wochen überlegt, mit ihr zu flirten, aber schon vor dem ersten Versuch kapituliert. Sie lag einige Nummern zu hoch für ihn.
    Zum einen war sie ein Jahr älter als er und zum anderen viel zu schön. Sie konnte jeden haben, den sie nur wollte, warum sollte sie sich da ausgerechnet für ihn interessieren?
    Sholangas Fell sträubte sich über dem Nacken – ein Anblick, der Ketschua seltsam berührte. Es erinnerte ihn an seine kleine Schwester. Das war eine Assoziation, die so gar nicht zu Sholangas Schönheit und ihrer Wirkung auf ihn passen wollte, denn es raubte ihr die Unnahbarkeit.
    Sie schaute ihn an. „Es muss einen Sinn haben, dass dieser Rhodan und sein Schiff in der LAOMARK festgehalten werden. Es kommt mir so vor, als würde etwas Bedeutendes bevorstehen.
    Etwas, was uns alle angeht."
    Genau dieser Gedanke war Ketschua auch schon gekommen. Deshalb hatte er überhaupt erst angefangen, Nachfragen zu stellen. Deshalb, und um vor den anderen ein wenig angeben zu können.
    Ketschua, der Oberschlaue.
    Er konnte später nicht mehr sagen, wieso er seine Entscheidung fällte, aber er tat es in genau diesem Moment. Vielleicht war es Sholangas Anblick und die Möglichkeit, ihr imponieren zu können. Vielleicht der Reiz des Verbotenen. Vielleicht der Wunsch, ein Rätsel zu lösen, das sich andere nicht einmal stellten. Oder eine Mischung aus allem.
    Perry Rhodan hatte einst den Flug zum Mond gewagt und war in unbekannte Gefilde vorgestoßen. Sosehr Ketschua dies auch ins Lächerliche gezogen hatte, sosehr imponierte es ihm auch.
    Ketschua würde ebenso handeln und alle Vorbereitungen treffen, seinen eigenen Mondflug zu starten.
     
    1.
     
    Ketschua: Todesdämmern
     
    Blaues Flackern: wirbelndes Licht.
    Die Fackelflamme tanzte und schuf eine gähnende Aureole, deren Zentrum in sich selbst rotierte.
    Ketschua flog dahin, ohne zu wissen, wo er sich befand. Manchmal ahnte er es, zumindest tief in seinem Verstand.
    In solchen wachen Momenten versuchte er danach zu greifen, das Wissen festzuhalten und es in sein Bewusstsein zu heben. Aber es gelang ihm nicht, und die Erkenntnis löste sich wieder aus seinem Zugriff, sank in die Tiefen des Unterbewusstseins und löste sich dort in einem Funkenregen auf.
    So war es schon oft geschehen.
    Oft?
    Das hieß, dass inzwischen einige Zeit vergangen war. Oder doch nicht?
    Der junge Laosoor verstand es nicht, weil sein Verstand gelähmt war. Das immerhin war ihm klar. Er dämmerte dahin, wusste, dass er existierte. Er dachte, also war er – zumindest irgendwie.
    Mühsam öffnete er ein Auge, denn es gab mehr als das Denken, mehr als bloßes Existieren, mehr als den bedauernswerten, gequälten Geist.
    Das Licht schmerzte, drang wie ein Pfeil in sein Auge und breitete sich als flüssiges Feuer in seinem Gehirn aus.
    Der Schmerz erschuf Höllenqualen, doch Ketschua ertrug sie.
    Er musste durchhalten.
    Es galt, seine Umgebung zu beobachten und zu sehen, ob sich endlich etwas geändert hatte.
    Endlich – das war schon wieder ein Wort, das suggerierte, dass Zeit vergangen war. Vielleicht lag darin auch die Möglichkeit, der schrecklichen Qual zu entkommen, denn je mehr Zeit verging, umso mehr wuchs die Wahrscheinlichkeit, dass das blaue Feuer verging und jemand auf ihn aufmerksam wurde.
    Das blaue Feuer: Es bedeutete
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