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2405 - Pakt gegen das Chaos

Titel: 2405 - Pakt gegen das Chaos
Autoren: Unbekannt
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Zentrum der Hohlwelt materialisiert war, noch für die Kunstsonnen, die jeweils 300 Kilometer über der Innenwandung im Vakuum positioniert worden waren. Die Augen des Laosoor ließen sich kurz täuschen, als sie das, was sie wahrnahmen, auf einen „vernünftigen" Maßstab in der Wahrnehmung zu bringen versuchten. Aber Pothawk wusste um die tatsächliche Größe, so, wie er wusste, dass CHEOS-TAI eine Kugel war, obwohl er mit dem bloßen Auge keine Wölbung zu erkennen vermochte, so gigantisch war das Objekt, das die Diebe gestohlen hatten.
    Er konzentrierte sich auf die Wahrheit, auf das, was die Instrumente anzeigten, und nicht auf das, was er selbst wahrnahm. Vielleicht, so dachte er in diesem Moment, sollte er – sollten alle Laosoor – das öfters tun: sich nicht täuschen, blenden lassen. Denn nichts anderes war geschehen, als die Könige den Kontrakt mit dem seltsamen Auftraggeber eingegangen waren, davon war der Commander längst überzeugt. Und die Worte Perry Rhodans hatten ihn darin bestärkt. Allerdings war er auf Ehre und Gewissen an den Kontrakt gebunden, und das waren Maßstäbe, denen er sich bedingungslos unterwarf.
    Trotzdem wünschte er, dieses riesige Ding wäre einfach weg. Fort aus der Welt, aus der er stammte. In der er geboren war und wahrscheinlich auch sterben würde. Es gehörte nicht hierher. Es war fremd. Mehr noch: Er spürte, dass es nicht richtig war, was sie taten.
    CHEOS-TAI verkörperte in diesen Sekunden alles, was ihm unangenehm und verhasst war. Seine Unsicherheit, die Zweifel. Er verstand die Welt nicht mehr, er wusste kaum mehr, was er selbst wollte, was er tat und wofür. Für wen?
    Die Könige wussten es vielleicht. Von ihnen würde er sich die Antworten holen. Er hatte lange genug mit dem Gefühl leben müssen, an der Nase herumgeführt zu werden: Die Laosoor hatten gemordet, eine unerhörte, unverzeihliche, unermessliche Schande für die eleganten Diebe, die ihre Opfer nie gravierend schädigten. Es zählte in Pothawks Augen nicht, dass sie nicht wussten, was sie taten. Dass sie belogen worden waren.
    Sie hatten ihren Kodex geopfert, ohne es zu wissen.
    Die Laosoor hatten erpresst, um sich der Mithilfe des Terraners Perry Rhodan zu vergewissern. Es war um Tausende Leben gegangen, und Rhodan hatte sich dafür entschieden, sie zu retten. Allerdings schwante Pothawk, wie brüchig das Versprechen war, das er dafür erhalten hatte, denn es führte auf die gleiche Kreatur zurück wie jenes, dass die Besatzung von CHEOS-TAI nur betäubt werden sollte ...
    Die anderen 215 Jets seines Trupps hatten sich bereits von der Oberfläche des GESETZ-Gebers gelöst, die meisten waren schon gelandet. Er hatte gewartet und alle Funkanrufe seines Volks ignoriert, nachdem die Laosoor in der LAOMARK wieder aus ihrem Schrecken erwacht waren.
    Was sollte er ihnen sagen?
    Wahrscheinlich hatten sie großes Glück gehabt, dass ihre Welt nicht bei der Materialisation von CHEOS-TAI auseinandergeflogen war. Die Oberfläche hatte gelitten, es war zu schlimmen Erschütterungen und Beben gekommen.
    Sogar Gebäude waren eingestürzt. Funk und Infrastruktur waren kurzzeitig zusammengebrochen, und seine Leute waren in Starre verfallen.
    Nur hatten sie lediglich unter den Folgen der Transmission zu leiden gehabt.
    Er dagegen hatte sie mitgemacht.
    Pothawk scheuchte die Gedanken fort. Wenn er jetzt zurückblickte, hatte er verloren. Und dazu war er nicht zurückgekommen.
    Die Galaktiker in ihrem Hantelschiff meldeten sich immer noch nicht. So wenig wie die dreitausend Teleporter, die bei ihnen waren und sie bewachten. Er verstand das nicht. In der Zwischenzeit versuchten die Laosoor, die Galaktiker weiter zu isolieren. Die JULES VERNE wurde praktisch belagert und konnte theoretisch jeden Moment vernichtet werden.
    Pothawk hoffte, dass es nicht dazu kommen würde. Das Überleben des Hantelraumers und seiner Besatzung stellte die letzte Hoffnung dar, seine Ehre nicht völlig zerbrechen zu lassen.
    Er nahm Kontakt zu seinem Volk auf, indem er auf breiter Frequenz funkte und damit endlich auf die inzwischen Hunderte von Anrufen antwortete, die alle ihm galten und den Äther der Hohlwelt erfüllten.
    Der „Himmel", das Innere der LAOMARK, soweit nicht von CHEOS-TAI vereinnahmt, war erfüllt von Schiffen.
    Es wimmelte nur so von ihnen. Tausende Mounter-Jets umschwirrten das titanische Objekt. Sie alle suchten nach dem Kommando und funkten sofort, als sie die Jets auf der goldenen Hülle sahen, ohne dass sich
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