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2405 - Pakt gegen das Chaos

Titel: 2405 - Pakt gegen das Chaos
Autoren: Unbekannt
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einander Verstehen, nicht nur Verständnis, und eine Schulter, keine bloße Stütze.
    Wie lange hatten sie gebraucht, um das zu erkennen ...
    Mondra spürte, dass es an der Zeit war, das Gespräch mit Commander Hohogom zu suchen, ungeachtet der Tatsache, dass es für sie wie eine Demütigung war. Die Verbindung zur Außenwelt stand wieder. Sie wusste, dass die Bewohner der LAOMARK sie hörten.
    Sie war bereit, nötigenfalls die JULES VERNE zurückzuerobern. Das aber konnte nur die eine Schiene sein. Die zweite bestand darin, auf dem Verhandlungsweg eine Freigabe des Schiffs zu erreichen, ohne Blutvergießen und Tote.
    Die Laosoor waren Gegner, aber keineswegs Feinde. Daher war es nie zu spät, miteinander zu reden.
    Gucky stand neben ihr, aber noch mehr neben sich selbst. Er war überhaupt nicht mehr „da", lief wie geistesabwesend herum und schleuderte telekinetisch jeden von sich, der sich ihm ungefragt nahte, wie schon ein oder zwei Mediker am eigenen Leib hatten erleben müssen. Dabei hätte sie ihn so nötig gebraucht, um die LAOMARK telepathisch abzutasten. Fast zwei Tage hatte er nichts von außen empfangen können.
    Nun war der „Äther" für seine psionischen Sinne wieder offen – es musste für ihn sein wie frische Luft für einen fast Ertrunkenen.
    Stattdessen gab er wirres Zeug von einem „Etwas" von sich, das „in der Nähe" sei. Sie wusste nicht, was sie unternehmen sollte, da dieses Etwas sich weder ihr noch den Schiffsinstrumenten erschloss und da er niemanden an sich heranließ. Sie konnte nur darauf vertrauen, dass der Mausbiber einerseits nicht wahnsinnig wurde und andererseits von selbst wusste, was zu tun war – und es auch umsetzte.
    Leider gab es einen weiteren gravierenden Nachteil dieser Situation: Der Kleine stand ihr nicht mehr als fähiger Mutant zur Verfügung, er konnte nicht mehr für sie nach Lüge und Falschheit espern.
    Als Mondra endlich die Meldung bekam, dass der Commander der Laosoor nun für sie zu sprechen sei, war sie entsprechend sowohl erleichtert als auch besorgt.
     
    6.
     
    LAOMARK
     
    Das Mark-Kastell wirkte, von den Türmen der Nebenflügel abgesehen, aus der Luft wie ein riesiges, nach oben gewundenes Schneckenhaus. Es bildete grob eine Dreiviertelkugel und erreichte bei einem maximalen Durchmesser von 550 Metern eine Höhe von vierhundert Metern. Die Thronterrasse markierte dabei das Ende der aufsteigenden Wendefläche und lag unter einem Glasdach fast wie unter freiem Himmel.
    Commander Pothawk schwebte mit seinem Fahrzeug langsam auf das imposante Bauwerk hinab, das im Licht des neuen Himmels noch erhabener wirkte.
    Es war in seiner Gesamtheit, am südlichen Rand der Hauptstadt Saxuan liegend, eine kleine eigene Stadt für sich.
    Es war das maßgebliche Regierungsund Verwaltungszentrum der Laosoor und der LAOMARK, in dem alle Fäden zusammenliefen, in dem sich das Nervenzentrum der Hohlwelt befand.
    Nach der Materialisation von CHEOSTAI war es für knappe zwei Stunden vollkommen lahmgelegt gewesen. Erst als das Kastell wieder zu „arbeiten" begann, war auch die Mond-Sphäre wieder zum Leben erwacht.
    Wer die LAOMARK treffen wollte, musste das Mark-Kastell ausschalten.
    Entsprechend gut war es abgesichert, ungeachtet der Tatsache, dass es innerhalb der Mond-Sphäre keine Feinde geben sollte. Die Laosoor waren ein vorsichtiges Volk.
    Pothawk wartete, bis er einen Peilstrahl erhielt. Er ließ sich automatisch einschleusen, weit unterhalb der Thronterrasse, und ließ seinen Gleiter in einem kleinen Hangar zurück. Lifte und Rollbänder beförderten ihn um mehr als hundert Meter hinauf, bis zur höchsten Ebene, wo er von einer Eskorte in Empfang genommen wurde.
    Er war weniger nervös als vielmehr wütend. Er wusste genau, was er zu sagen hatte ... und was nicht. Es war zu viel geschehen, um ruhig zu bleiben.
    Dennoch musste er fast ein halbe Stunde lang warten, bis man ihn endlich holte. Nach weiteren endlos scheinenden Minuten stand er dann in dem Kuppelsaal unter dem gewaltigen Glasdach, das sich mit seiner verzierten Spitze 38 Meter hoch über ihm wölbte, in einem goldenen Strahlen, das alles in der LAOMARK zu beherrschen schien.
    Die Uniformierten und Geschmückten, die auf der umlaufenden Galerie saßen und standen, kamen ihm vor wie ein Spalier, durch das er Spießruten laufen musste. Bis zu tausend Laosoor fanden in den Logen Platz. Jetzt waren sie nicht so gefüllt wie bei großen Versammlungen, aber ihm reichte es. Er biss die Zähne zusammen und
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