Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2405 - Pakt gegen das Chaos

Titel: 2405 - Pakt gegen das Chaos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
konsterniert, denn auch er war hilflos und konnte nichts mehr von außerhalb der Schiffshülle empfangen. Es hatte tatsächlich den Anschein, als sei die JULES VERNE von einer unsichtbaren „Haut" umgeben, die nichts mehr durchließ.
    Wobei Gucky im Moment ohnehin mit einer gewissen Vorsicht zu genießen war.
    Sie verstand nicht, wie er in ihrer Situation von fremden Wesenheiten tagträumen konnte. Es schien ihn sogar körperlich mitzunehmen.
    Sie hatten alle viel zu verarbeiten gehabt. Die Erschütterungen, das Durchknallen vieler Systeme, der plötzliche Ausfall wichtiger Bordanlagen, Zusammenbruch der Holos, der Alarm, das grelle Licht, das sie trotz aller Filterungen geblendet hatte, alles das hatten sie erwarten müssen. Es war ihnen angekündigt worden: Etwas Gewaltiges sollte im Innern der LAOMARK erscheinen, die Kunstsonnen hatten dafür Platz gemacht. Ob sie es glauben wollten oder nicht, der Kontracomputer hatte es aus ihren Beobachtungen gefolgert und prophezeit. Sie waren vorbereitet gewesen oder hatten es wenigstens gemeint.
    Dennoch hatte es sie getroffen wie eine Titanenfaust. Die Welt war für Mondra in einer Flut aus Licht explodiert.
    Ein gigantischer Blitz, fast wie ein körperlicher Schlag, hatte sie getroffen und weggefegt. Es war gewesen, als seien die Naturgesetze selbst außer Kraft gesetzt worden. Gravitationswellen, Beben, Verzerrungen in fast jedem Wahrnehmungsbereich – für die Laosoor auf der Innenoberfläche ihrer Hohlwelt musste es wie ein Weltuntergang gewesen sein ...
    Als NEMO und die Holo-Systeme wieder funktionierten, hatten sie aus den vorliegenden Daten Bilder der Innenwelt immerhin simulieren können. Direkte Beobachtungsergebnisse hatten nicht vorgelegen, weil die JULES VERNE bereits isoliert gewesen war.
    Man hatte dies aber auf die Folgen der Materialisation geschoben.
    Die Galaktiker hatten sich wie selbst unter dem neuen Himmel gesehen, der unglaublichen, dräuenden Decke aus goldenem Licht. Obwohl Mondra wusste, dass es sich um generierte Bilder handelte und sie mit ihrem Schiff in einem „sicheren" Hangar der LAOMARK standen, war es gewesen, als stände sie selbst unter diesem neuen Gewölbe aus Gold.
    Um sie herum verloren die Laosoor schier den Verstand. Mondra hatte das Gefühl gehabt, nicht mehr atmen zu können, erdrückt zu werden von einer Last, die sie nicht stemmen konnte.
    Dabei war die „Decke", wie sie jetzt wusste, weit über 400 Kilometer hoch über ihrem Kopf gewesen, eine unglaubliche Entfernung, gleichwohl sie durch die unerhörten 1126 Kilometer Durchmesser der Kugel, die da im Zentrum der Hohlwelt materialisiert war, niedrig wirkte. Die goldene Kugel verschloss den Himmel, schloss alles, was zwischen ihm und der Oberfläche war, wie in einen Käfig aus Schweigen und Starre ein ...
    Die Laosoor hatten sich inzwischen von ihrem Schock erholt. Ihr Verkehr funktionierte wieder, ebenso wie der Funk und die übrigen Kommunikationssysteme. Es hatte infolge der Beben schwere Schäden gegeben. Die Gravitationswellen der Ankunft eines mondgroßen Objekts hatten Gebäude in Trümmer gelegt und Furchen ins Land gepflügt. Hochstraßen waren geknickt worden und Brücken zusammengebrochen. Gleiter, die gerade in der Luft gewesen waren, hatte es einfach hinweggefegt wie welke Blätter in einem Orkan.
    Es war pures Chaos gewesen, aber es war überstanden. Die Laosoor hatten ihren Schock überwunden und sich bereits an die Aufräumarbeiten begeben.
    Und die JULES VERNE dabei scheinbar völlig vergessen ...
    Mondra wartete. Sie kam sich vor wie eine Bettlerin und fragte sich immer wieder, was Perry Rhodan tun würde – an ihrer Stelle. Nicht, dass sie es nicht selbst gewusst hätte. Doch sie war nicht er und besaß nicht seine Erfahrung.
    Sie war eine Frau der – mitunter schnellen – Tat und des raschen Entschlusses, selbst wenn der sich im Nachhinein als falsch herausstellte. Sie hasste es zu warten und liebte es, die Menschen mitzureißen.
    Perry hingegen traf zwar ebenfalls schnelle Entscheidungen, aber er war ein Stratege. Er verstand es zuzuwarten, ohne zu zögern, er liebte es, die Menschen zu überzeugen und sie zu schützen, indem er sich lieber selbst als andere in Gefahr brachte. Was er unternahm, folgte einem Plan, reichte stets weiter als das, was die meisten Menschen einbeziehen würden. Vielleicht lernte man das, wenn man so viel Zeit zur Verfügung hatte wie ein Zellaktivatorträger.
    Sie beide zusammen waren das perfekte Team. Sie boten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher