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2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin
Autoren: Unbekannt
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eröffnen das Sperrfeuer bei einer Distanz von zweieinhalb Millionen Kilometern! Irgendwann werden sie hoffentlich begreifen."
    Ich war es leid, diesen Verrückten zuzusehen. Vor wenigen Sekunden hatte mich die Information erreicht, dass die Aktivierungswächter in die Medostation eingeliefert worden waren. Das Bewusstsein hatten sie bislang nicht zurückerlangt.
    Nur weil eine Horde verrückter Welteroberer glaubte, das Universum wäre ausschließlich für sie erschaffen worden?
    Mit halbem Ohr hörte ich hinter mir Meldungen und Kommandos. Die Geflügelten griffen an. Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, das Wirkungsfeuer eröffnen zu lassen. Wenn ihre ersten Schiffe im Transformfeuer verglühten, würden sie hoffentlich begreifen... „Sie drehen ab!"
    „Eine Finte. Ich weiß nicht, was sie vorhaben."
    „Sie drehen tatsächlich ab!"
    Ich hatte in die Medostation gehen wollen, doch stattdessen blickte ich auf die Schirme. Bis auf drei Millionen Kilometer waren beide Angriffsspitzen schon heran gewesen, aber nun zogen sie sich wirklich zurück. „Funkspruch an die gegnerischen Einheiten!", sagte ich und registrierte deutlich das allgemeine Aufatmen. „Wir gestatten den Tad de Raud, Rettungsboote und Wracks zu bergen. Unter der Voraussetzung, dass sie anschließend vollständig und für immer aus dem Gulver-System verschwinden."
    Ich wartete nur die Bestätigung ab und verließ die Zentrale.
    Zwanzig Minuten später durfte ich aufatmen. Ama Zurn und Immentri Luz hatten das Bewusstsein wiedererlangt und reagierten erleichtert auf die Bergungsmanöver der Tad de Raud. „Es gibt keinen Krieg", hörte ich Zurn sagen. „Das ist gut. Ich ertrage es nicht, wenn sich Intelligenzen gegenseitig das Leben nehmen."
    Er hat recht!, wisperte es in meinen Gedanken.
    Natürlich hat er rech. Ich habe nie etwas anderes behauptet.
    Aber du handelst anders. Du versagst jenen deinen Beistand, die auf Hilfe hoffen.
    Nicht auch noch du!, dachte ich verzweifelt.
     
    *
     
    Die Vorbereitungen für den nächsten Transmitterdurchgang liefen auf Hochtouren. Unverändert zeigte das Jiapho-Duo das Farbsymbol Orangerot.
    Kontakt bestand demnach. Wenn auch dieser Sprung reibungslos verlief, und davon ging ich aus, würden wir uns dem Zentrum von Hangay bis auf wenig mehr als achthunderttausend Lichtjahre nähern.
    Ich war gespannt, was uns erwartete.
    Möglicherweise flogen wir in den Tod.
    Kein angenehmer Gedanke, doch schreckte das keinen von uns ab.
    Der 15. Januar neigte sich dem Ende zu, als die letzten Lüsterdrohnen das System verließen. Ein Funkkontakt mit den Tad de Raud war nicht mehr zustande gekommen.
    Ich hatte ohnehin keine Sehnsucht danach, eine der Präkog-Prinzessinnen oder Deville-Kareem zu sehen, mir genügten die verschlossenen Mienen, die mir mittlerweile auf allen Decks begegneten.
    Nicht offen, aber doch unterschwellig ließen viele Besatzungsmitglieder mich spüren, dass sie auf die Rücknahme meiner Entscheidung warteten.
    Obwohl es die richtige ist! Oh, diese Terraner und ihre ganze „menschliche" Kultur!
    Ich hatte die Aktivierung des Transmitters für den 18. Januar 14:00 Uhr festgesetzt.
     
    *
     
    „Ich habe mit Immentri Luz gesprochen", eröffnete mir Ama Zurn, als ich es schon nicht mehr erwartete. „Ich sehe mich außerstande, das KombiTrans-Geschwader zu begleiten."
    Ich versuchte nicht, ihn umzustimmen. Es war seine Entscheidung, so, wie ich meine getroffen hatte.
    Vielleicht war das ein Fehler gewesen.
    Doch gewiss nicht unter Abwägung aller Notwendigkeiten. Trotzdem eine moralische Hypothek, die sich auf die Mannschaft auswirkte. Viele schienen mich, bewusst oder nicht, mit Perry verglichen zu haben. Und nun stellten sie fest, dass ich andere Entscheidungen traf.
    Nie war mir so sehr bewusst geworden, dass sie lernen mussten, eine starke Führung zu akzeptieren.
    Gilt das auch für die Haluter?, fragte der Extrasinn. Fast könnte man meinen, du fürchtest dich vor dem Ungewissen, das in Hangay wartet.
     
    *
     
    Es waren Worte, wie sie keiner mehr erwartet hatte.
    Worte, die per Schiffsfunk verbreitet wurden.
    Worte des unsterblichen Arkoniden, wie sie nur selten fielen, weil Unsterbliche wie er sich niemals irrten. „Ich sehe ein, dass ich mich geirrt habe.
    Nicht was die Notwendigkeiten anbelangt, sondern hinsichtlich der menschlichen Seite. Ich bin bereit, das Vorhaben von Ama Zurn in jeder Hinsicht zu unterstützen, um den Telomon beizustehen und ihre Heimat zu sichern. Unser
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