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2387 - Die PrÀkog-Kaiserin

Titel: 2387 - Die PrÀkog-Kaiserin
Autoren: Unbekannt
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arkonidischen Admirals gemeinsam. Sosehr ich mich ebenfalls für die Rettung der Telomon eingesetzt hätte, an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit, ich durfte es nicht zulassen.
    Ich sah die Enttäuschung auf den Gesichtern der beiden Telomon, spürte ihre Angst, als Afateh das Kind seiner Gefährtin weitergab und sie es schützend an sich presste, aber davon durfte ich mich nicht beeinflussen lassen.
     
    *
     
    Keine zehn Minuten starrte ich auf eine Liste, die immer länger und länger wurde. „Einige Petitionen sind eingetroffen", hatte Oberst Varasin verkündet. „Ich nehme an, Atlan, du willst sie sehen."
    Das hatte ich nun davon.
    Einige ...? Mehrere tausend Mitteilungen waren es. In jeder einzelnen wurde ich gebeten, den Telomon beizustehen. Die Namen der Aktivierungswächter als Unterzeichner zu lesen überraschte mich nicht, aber auch ausnahmslos alle Haluter hatten Datensätze übermittelt.
    Ich war quasi gezwungen, die Entscheidung auf dem Befehlsweg zu bekräftigen.
    Der Ortungsalarm kam überraschend.
    In rascher Folge materialisierten Lüsterdrohnen. Bei 380 Kampfraumschiffen der Tad de Raud endete die automatische Zählung. Das war nahezu das gesamte Kontingent aus dem Vintiih-System und mit Sicherheit kein Höflichkeitsbesuch.
     
    *
     
    Mir blieb nur ein Kopfschütteln, als ich das taktische Holo vor mir hatte. Die Angriffsformation der Geflügelten war eindeutig: Sie schickten sich an, frontal gegen unsere Einheiten vorzugehen.
    Wäre es ihre Absicht gewesen, die Justierungsstation auszuschalten und damit unseren Abzug zu verhindern oder auch Verstärkung für unsere Flotte auszusperren, sie hätten gut daran getan, ihre zahlenmäßige Überlegenheit für einen Durchbruch zu nutzen und den Planeten zu bombardieren. Aber ein solches Vorhaben war nicht einmal im Ansatz zu erkennen.
    Ich war mir sicher, dass Marschall Deville-Kareem die Flotte befehligte. Er wollte Rache. Für die Schmach, die wir ihm zugefügt hatten. Für den Tod der Präkog-Kaiserin. Aber er schien seinen Verstand verloren zu haben. Mit Taktik hatte dieses Vorgehen nicht das Mindeste gemein.
    Dieser himmelschreiende militärische Irrsinn konnte ihm den Verlust nahezu der gesamten Flotte einbringen.
    Die Lüsterdrohnen griffen tatsächlich an.
    Ich erteilte den Feuerbefehl. Allerdings nur Sperrfeuer, keine Vernichtungssalven.
    Dann sprachen die Transformkanonen.
    Minuten später erreichte mich die Meldung, dass die beiden Aktivierungswächter zusammengebrochen und nicht mehr ansprechbar waren.
    Für einen Moment war ich versucht, den Abschuss der Gegner freizugeben. Dieser Wahnsinn musste ein Ende haben. Die Geschichte wiederholte sich. Es war wie damals, vor 55.000 Jahren, als die Aktivierungswächter sich gezwungen gesehen hatten, die Transmitterverbindungen zu unterbrechen. „Ama Zurn und Immentri Luz sind unter allen Umständen von den Schaltzentralen des Sonnentransmitters fernzuhalten!", befahl ich. „Notfalls müssen Paralysewaffen eingesetzt werden!" Ich war nicht gewillt, ein Risiko einzugehen und die Stilllegung der Transmitter durch die Aktivierungswächter in Kauf zu nehmen, nur weil uns die Tad de Raud in ein Feuergefecht zwangen.
    Im Salventakt feuerten die Geschütze des KombiTrans-Geschwaders. Für die Angreifer musste der Eindruck entstehen, dass der Weltraum brannte. Trotzdem setzten sie alles daran, den Sperrriegel zu durchbrechen. Bis sie die Sinnlosigkeit dieses verbissenen Angriffs erkannten und sich zurückzogen, trieben bereits Dutzende Lüsterdrohnen wrack geschossen durch den Raum.
     
    *
     
    Die Geschütznester taugten nichts. Ebenso die Schutzschirme. Es war Wahnsinn, die überlegenen Terraner auf so plumpe Weise anzugreifen. Deville-Kareem hätte sein Leben dafür gegeben, diese Verrücktheit unterbinden zu können, denn letztlich bedeutete das Versagen der Flotte auch das schmähliche Ende seiner Karriere. Aber nach dem Tod ihrer Kaiserin waren die Präkog-Prinzessinnen wie von Sinnen.
    Nie zuvor war eine Kaiserin eines gewaltsamen Todes gestorben. Ihre psionischen Wurzeln waren zerrissen, und die Prinzessinnen zeigten alle Anzeichen beginnenden Wahnsinns. Ihre Besonnenheit und die Schärfe ihrer Gedanken waren ausgelöscht.
    Sogar Deville-Kareem zog furchtsam den Kopf zwischen die Schultern und spreizte die Flughäute, wenn er die Prinzessinnen durch die Arkadentürme und Verbindungsschächte der VLON RADARIN rasen sah. Die Alfugor hatten sie schon gerissen, und falls es wirklich noch
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