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2383 - Avatare ESCHERS

Titel: 2383 - Avatare ESCHERS
Autoren: Unbekannt
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sich der Stelle zu, von der die Schüsse gekommen waren. Dort war niemand zu sehen. Einige Schritte weiter hatten einige Bauarbeiter, die mit dem Transport von Kisten beschäftigt waren, aufgemerkt. Der mysteriöse Lärm und das Zischen der Bolzen mussten ihre Aufmerksamkeit erweckt haben.
    Aber von dem Angreifer fehlte jede Spur.
    Wo war er hin? Hatte der Koda Ariel eine neue Gestalt angenommen, um sich zu tarnen? Wenn ja, welche?
    Astuin glaubte nicht, dass er einer der Bauarbeiter war. Sicher hatte er sich in etwas verwandelt, was nicht im Entferntesten einem Menschen glich, ein kleines Tier oder eine hauchdünne Membran auf unzähligen Füßen, und sich sofort aus dem Staub gemacht.
    Astuin verfluchte den Umstand, dass sie den Spion TRAITORS mental nicht orten konnten.
    Er winkte seinem Partner, ohne etwas zu sagen. Gemeinsam suchten sie weiter nach Soopa.
    Alles war nur eine Frage der Zeit.
     
    *
     
    Sie hatten ihre Deflektorschirme ausgeschaltet und hatten sich zu Fuß durch das dichter werdende Gedränge der Arbeiter und Maschinen zu einem der Haupt-Montagepunkte begeben.
    Die Werft wimmelte von Technikern, die am Innenleben der JULES VERNE arbeiteten. Einige erschienen gerade aus den Schluchten der Schiffswände, mit Maschinenteilen bepackt. Andere tauchten dort ein und verschwanden spurlos ... dazwischen diverse Montageroboter ...
    Materialschweber ... Techniker in Spezialanzügen...
    War der Gestaltwandler ebenfalls dort untergetaucht? Wohin war er gegangen?
    Sie konnten es nicht wissen, tappten bei ihrer Suche im Dunkeln. Das Problem war, dass der Flüchtige wusste, dass jemand hinter ihm her war!
    Die Projektionen durchkämmten für eine Weile das Gelände - vergebens, weil sie nicht einmal wussten, wonach sie Ausschau zu halten hatten. Schließlich blieben Astuin und Myhr voreinander stehen. Es bedurfte nicht vieler Worte, um sich zu entscheiden. „Wir haben keine andere Wahl", sagte der größere Avatar. „Wir müssen ihn aufschrecken."
    „Du meinst ..."
    „Es ist einen Versuch wert", sagte sein Gegenüber und nickte. Astuin zog seinen Funksignalgeber aus der Tasche und hielt ihn hoch. Myhr nickte zögernd.
    Entschlossen drückte Astuin auf eine Taste und sendete damit einen Aktivierungsimpuls.
    Die Desintegratorbomben in den drei Wohnungen explodierten!
    Das war nicht nur das Todesurteil der Daerba und aller Personen, die sich gerade in den Wohnungen aufhalten mochten, es sollte auch eine mentale Schockwelle durch das Netz der Koda Ariel schicken, die sich auf Luna eingerichtet hatten - wenn es so ein Netz überhaupt gab! Bisher war es nur eine theoretische Hochrechnung, die so etwas behauptete.
    Im selben Augenblick brach einer der Techniker, die im Sichtfeld der Avatare ruhig in den Schründen arbeiteten, zusammen und zuckte wie spastisch.
    Soopa!
    Er hatte sich tatsächlich vor ihren Augen in neuer Gestalt aufgehalten. Und zwar so nahe, dass er dort am Boden liegend und von Krämpfen geschüttelt immer wieder den Blick auf Pal Astuin und Merlin Myhr richtete. Er erkannte sie.
    Und er wusste, dass sie ihn erkannt hatten!
    Beinahe empfand Myhr Mitleid, als sie auf den Koda Ariel zugingen. Sie sahen, wie seine Umrisse zerfließen wollten, doch es gelang ihm nicht. Die Krämpfe bewirkten, dass er seine Form beibehielt. Er konnte sich mental nicht genug entspannen.
    Zu sehr hallte der Todesschock in seinem Denken wider!
    Astuin brachte eine Waffe zum Vorschein, die er unter dem schwarzen Gürtel verborgen getragen hatte, einen Minidesintegrator, und richtete ihn auf den Gestaltwandler. Myhr zögerte nicht länger und tat es ihm nach. Auch, seine Waffe zielte auf den Gegner.
    Das Geschöpf, das einmal Soopa gewesen war, stieß ein Wimmern aus, das immer lauter wurde und mit jedem Schritt, den sie sich näherten, schriller.
    Er wälzte sich nicht mehr, der Blick huschte panisch zwischen den beiden Waffen hin und her.
    Das Wimmern verstummte, und die Umrisse des Gestaltwandlers begannen sich zu verändern. Wie auf einen geheimen Befehl hin drückten Astuin und Myhr gleichzeitig ab. Ein grüner Strahl aus ihren Desintegratoren genügte. Er umfloss den Kalbaron und ließ ihn zu Staub zerfallen.
     
    *
     
    Weder Astuin noch Myhr empfanden so etwas wie Reue oder besondere Aufregung. Sie waren Projektionen von Körpern, die sicher in einer Parapositronik verwahrt wurden, und selbst nicht zu töten.
    Sie waren Befehlsempfänger, die im Auftrag handelten, und eigene Gefühlen wären ihnen dabei nur in die
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