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DS040 - Der Todeszwerg

DS040 - Der Todeszwerg

Titel: DS040 - Der Todeszwerg
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Die Septemberausgabe eines großen nationalen Magazins brachte einen mehrseitigen ausgezeichneten Artikel über Doc Savage und über sein abenteuerliches Leben. Außerdem veröffentlichte das Magazin ein ganzseitiges Farbfoto des Bronzemanns, und da es das erste wirklich gute Foto war, das von ihm in der Presse erschien, rief es eine entsprechende Sensation hervor.
    So kam es, daß fast jeder Bürger in den Staaten diesen Artikel las, und es war kein besonderer Umstand, daß Zuchthauswärter John Winer ihn gerade in dem Augenblick studierte, als das unglaubliche Ding, das später als ›der Verschwinder‹ bekannt wurde, zum erstenmal öffentlich in Erscheinung trat oder, genauer gesagt, verschwand.
    Zufall war dabei höchstens, daß die Tatsache, daß John Winer gerade den Artikel las, Doc Savage in eines der merkwürdigsten Abenteuer seiner ungewöhnlichen Karriere verwickeln sollte. John Winer war einer der Nachtwächter des Zuchthauses. Er las das Magazin im Wachtturm an der Nordwestecke. Es war drei Uhr früh.
    John Winer hatte die Angewohnheit, Selbstgespräche zu führen.
    »He!« sagte er plötzlich. »Was war das?«
    Er hatte ein leises kratzendes Geräusch gehört, stand auf, ließ seinen großen Scheinwerfer aufflammen und leuchtete damit den Innenhof des Zuchthauses ab. Ein ganz gewöhnlicher Güterwagen stand dort. Auf dem Anschlußgleis war er am frühen Abend dorthin rangiert worden.
    John Winer gehörte zu den Wächtern, die den Güterwagen durchsucht hatten, und wußte deshalb, daß der Waggon nur eine in viele Kisten verpackte Orgel enthielt, die ein reicher Mann für die Zuchthauskapelle gestiftet hatte.
    Der Name dieses großmütigen Stifters war angeblich Sigmund Hoppel – eine Tatsache, die später sehr zu denken geben sollte.
    John Winer ließ den enggebündelten Lichtkegel seines Suchscheinwerfers weiterwandern. Er wußte, der Güterwagen war harmlos. Alle Güterwagen und Lastwagen, die auf das Zuchthausgelände kamen, wurden routinemäßig durchsucht, um zu verhindern, daß Waffen oder sonstige unerlaubte Dinge eingeschmuggelt wurden, und John Winer war ja selbst bei der Durchsuchung dabei gewesen.
    Hätte John Winer den Waggon länger und genauer beobachtet, hätte er einen verstohlenen Schatten bemerkt, der von dem Güterwagen zu einer nahen Mauer hinüberglitt. Das Geräusch, das John Winer gehört hatte, war das leise Öffnen und Schließen der Güterwagentür gewesen.
    Aber selbst ein genauerer Beobachter als John Winer hätte kaum erkennen können, wer oder was die schattenhafte Gestalt eigentlich war. Für einen Mann war sie jedenfalls recht klein. Eigentlich sprach die Größe für ein Bürschchen von etwa dreizehn, vierzehn Jahren, nur fehlte ihr dafür die Schlankheit der Jugend; der Oberkörper der Gestalt war eher gedrungen und irgendwie mißgeformt.
    Als die im Innenhof des Zuchthauses herumschleichende Gestalt in den äußeren Lichtbereich einer Hoflampe geriet, konnte man einen kurzen Augenblick erkennen, was sie wirklich war. Die schattenhafte Gestalt war ein Buckliger.
    So verstohlen bewegte sich die Gestalt, daß von ihrer Anwesenheit erst wieder etwas zu bemerken war, als in einem der Fenster des Bürotrakts der Zuchthausverwaltung ein schwacher Lichtschimmer erschien.
    Die Gestalt kannte sich hier offenbar nicht aus. Jedenfalls mußte sie, dem herumwandernden Lichtschein nach zu urteilen, längere Zeit suchen, bis sie in einem stählernen Aktenschrank die Kartei für die Belegung der einzelnen Zuchthauszellen gefunden hatte.
    An der Wand darüber hing ein Zellenplan. Den sah sich der bucklige Eindringling lange und sehr genau an.
    Aus seiner dunklen Kleidung zog er dann einen Gegenstand, der einem Schlagstock ähnelte, wie ihn die Wächter innerhalb des Zuchthauses als einzige Waffe bei sich trugen.
    Lautlos verließ die bucklige Gestalt den Verwaltungstrakt, glitt wie ein Schatten an einer Mauer entlang und näherte sich gleich darauf offen dem Wächter vor dem riesigen Zellenblock, in dem die schweren Jungs, die Gefangenen mit den langjährigen Strafen, untergebracht waren.
    Der Wächter stutzte, als er die Gestalt näher kommen sah. In dem schwachen Licht konnte er sie nicht genau erkennen, aber da sie anscheinend einen Schlagstock trug, hielt er sie für einen anderen Wächter.
    »Ich bin von der Tagesschicht«, erklärte der Bucklige. »Hatte noch was im Bau zu tun. Ist alles in Ordnung?«
    »Ja«, sagte der Wächter. Er beachtete nicht, daß der andere so
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